Gera, Theater und Philharmonie Thüringen, Russische Klänge im Konzert, 06. / 07.09.2017

Gera, Theater und Philharmonie Thüringen, Russische Klänge im Konzert, 06. / 07.09.2017
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Theater und Philharmonie Thüringen

Theater und Philharmonie Thüringen / Das Philharmonische Orchester Altenburg-Gera im konzertsaal der Bühnen der Stadt Gera unter Leitung seines Generalmusikdirektors Laurent Wagner © Sabina Sabovic
Theater und Philharmonie Thüringen /Das Philharmonische Orchester Altenburg-Gera im konzertsaal der Bühnen der Stadt Gera unter Leitung seines Generalmusikdirektors Laurent Wagner © Sabina Sabovic

Russische Klänge im 1. Philharmonischen Konzert in Gera

In Kooperation mit den ACHAVA Festspielen Thüringen und Deutschlandradio Kultur

Im 1. Philharmonischen Konzert der neuen Spielzeit 2017/18 am 6. und 7. September um 19.30 Uhr im Konzertsaal der Bühnen der Stadt Gera schlägt das Philharmonische Orchester Altenburg-Gera unter der musikalischen Leitung von Generalmusikdirektor Laurent Wagner russische Klänge an. Die Oktoberrevolution 1917 brachte auch für die Kultur weitreichende Veränderungen mit sich. In der Sowjetunion tätige Künstler wurden in den folgenden Jahrzehnten zensiert, verfolgt, mussten fliehen, leisteten Widerstand oder passten sich den staatlichen Vorgaben an. Auch 100 Jahre später sind die Auswirkungen dieser Ereignisse unverkennbar, in der Rückschau auf Leben und Werk einer großen Komponistengeneration – und in der Rezeption im Westen.

Das 1. Philharmonische Konzert stellt dabei beide Seiten gegenüber: die der Opfer und die der (scheinbaren) Täter. Chrennikov, Generalsekretär des Komponistenverbandes der Sowjetunion, setzte die Vorgaben des Machtapparats um. Zugleich engagierte er sich mutig gegen Antisemitismus und schützte verfolgte Komponisten. Mit der deutschen Erstaufführung seines 2. Klavierkonzerts wird der hierzulande eher unbekannte Komponist vorgestellt. Dennoch galt er als klarer Gegner der angeblich formalistischen Musik von Komponisten wie Chatschaturjan und Schostakowitsch, die jedoch wohl v. a. deswegen verfemt waren, weil sie zur musikalischen Elite des Landes gehörten.

Theater und Philharmonie Thüringen / Männerchor Kasan © privat
Theater und Philharmonie Thüringen / Männerchor Kasan © privat

Mit seinen großen lyrischen Bögen und der inniglichen Melodie verzaubert das Adagio aus dem berühmten Ballett Spartacus von Chatschaturjan seit jeher seine Zuhörer. Schostakowitschs 13. Sinfonie Babi Jar entstand in der Tauwetterperiode nach Stalins Tod. In der Schlucht Babi Jar erschoss 1941 ein SS-Kommando 34000 Juden. Das Mitfühlen mit den Opfern wird verknüpft mit der Anklage gegen russische Antisemiten. Die Uraufführung 1962 wurde zum tönenden Appell für ein friedliches Miteinander.

Jascha Nemtsov, Solist des Klavierkonzerts, ist Professor für Geschichte der jüdischen Musik an der Hochschule für Musik FRANZ LISZT Weimar und künstlerischer Leiter der ACHAVA Festspiele Thüringen. Der Männerchor des Gottesmutter-Klosters Kasan unter Leitung von Denis Rogov ist kultureller Botschafter der autonomen russischen Republik Tatarstan. Der Bassist Ulrich Burdack ist Mitglied des Solistenensembles von Theater&Philharmonie Thüringen. Das Konzert wird von Deutschlandfunk Kultur aufgezeichnet und am 6. Oktober ab 20 Uhr übertragen.

Aram Chatschaturjan (1903-1978):          Adagio aus dem Ballett Spartacus
Tichon N. Chrennikov (1913-2007):        Klavierkonzert Nr. 2 C-Dur op. 21
Dmitri Schostakowitsch (1906-1975):     Sinfonie Nr. 13 b-Moll op. 113 Babi Jar für Bass, Männerchor und Orchester

---| Pressemeldung Theater und Philharmonie Thüringen |---

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