Ulm, Theater Ulm, PREMIERE Lucia di Lammermoor, 20.12.2018

Ulm, Theater Ulm, PREMIERE Lucia di Lammermoor, 20.12.2018
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Theater Ulm

Theater Ulm / Zuschauerraum © Carola Hoelting
Theater Ulm / Zuschauerraum © Carola Hoelting

PREMIERE Lucia di Lammermoor 20. Dezember 2018

Es ist eine verbotene Leidenschaft, die das Liebespaar in Donizettis »Lucia di Lammermoor« verbindet: Edgardo, letzter Nachfahre des Adelsgeschlechts der Ravenswood, hält sich im Gebiet der verfeindeten Ashtons auf, um heimlich seine geliebte Lucia treffen zu können. Doch als letzte Tochter der einst wohlhabenden Familie ist Lucia Ashton nicht Herrin über ihr Schicksal, sondern ist dazu bestimmt, durch die Heirat mit Lord Bucklaw ihrem Bruder Enrico wieder zu Geld und Ansehen zu verhelfen. Rücksichtslos setzt Enrico dafür eine Intrige in Gang, die die Liebenden entzweit. Als Edgardo, der Lucia für untreu hält, die junge Frau an ihrem Hochzeitstag konfrontiert und demütigt, zerbricht ihre Seele: Vor Verzweiflung wahn-sinnig geworden, tötet sie ihren Bräutigam und stirbt. Edgardo kann ihr nur noch in den Tod folgen.

Ehen, die im Hinblick auf Wohlstand und sozialen Status geschlossen werden und in denen das Lebensglück von Menschen zur Verhandlungsmasse wird, gibt es bis in unsere Zeit. Mühelos fügt sich daher die tragische Geschichte auch in andere Epochen als das schotti-sche Mittelalter. Und so taucht Ansgar Haags Inszenierung, die bereits am Meininger Staatstheater Erfolge feierte, ein in die Zeit nach dem 1. Weltkrieg, wobei die stilvolle Ele-ganz des einstmals reichen Ashton-Clans als Inspiration für Kostümbildnerin Renate Schmitzer dient. Der verblassende Prunk des Familienanwesens, den Christian Rinkes Bühnenbild einfängt, ist mit seiner Atmosphäre der stimmige Hintergrund. Dramaturgisch betreut wurde die Inszenierung von Diane Ackermann und Benjamin Künzel.

Eine Besonderheit dieser Ulmer Wiederaufnahme ist die effektvolle »Wahnsinnsszene«, in der die menschliche Stimme und eine Glasharmonika das wohl gespenstischste Duett der Operngeschichte anstimmen: die Glasharmonika - ein nur selten gespieltes Instrument - wird am Theater Ulm ihren ätherischen, körperlos schwebenden Klang erzeugen und die Zu-schauer in die italienische Schauerromantik entführen. Das von GMD Timo Handschuh gelei-tete Philharmonische Orchester wird dazu verstärkt von Glasinstrumente-Spezialist Sascha Reckert.

In der Inszenierung des Theaters Ulm sind Maryna Zubko in der Titelpartie, Dae-Hee Shin als ihr intriganter Bruder Lord Enrico Ashton sowie das neue Ensemblemitglied Erik Rousi als Raimondo Bidebent zu erleben. Auch alle drei neuen Ulmer Tenöre sind in Donizettis Meisterwerk gefordert: Als Lucias große Liebe Sir Edgardo di Ravenswood alterniert Markus Francke mit Joska Lehtinen, der die Partie des zum Tod geweihten Bräutigams Lord Arturo Bucklaw im Wechsel mit Luke Sinclair geben wird. I Chiao Shih übernimmt die Partie von Lucias Vertrauter Alisa; den skrupellosen Handlanger Normanno stellen abwechselnd Luke Sinclair und Joung-Woon Lee dar.

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