Mannheim, Musikalische Akademie, 4. AKADEMIEKONZERT - L. van Beethoven, IOCO Kritik,

MUSIKALISCHE AKADEMIE, Mannheim: 4. AKADEMIEKONZERT - „Beethoven ist eben ein Magnet“ bemerkte ein aufmerksamer Zuschauer kurz vor Konzertbeginn, als er die fast  ausverkauften Stuhlreihen des Mozartsaals zufrieden betrachtete. Hinzuzufügen wäre: Richard Strauss ebenfalls ...

Mannheim, Musikalische Akademie, 4. AKADEMIEKONZERT - L. van Beethoven, IOCO Kritik,
Der Rosengarten von Mannheim - Musikalische Akademie © Ben van Skyhawk

5. Februar 2024 - Mozartsaal des Rosengarten

von Uschi Reifenberg

  • Ludwig van Beethoven (1770-1827) 

I. Konzert für Klavier und Orchester Nr. 5. Es-Dur op. 73

  • Richard Strauss (1864-1949)  Aus Italien op. 16

I.          Auf der Campagna

II.       In Roms Ruinen

III.   Am Strande von Sorrent

IV.   Neapolitanisches Volksleben

  • Generalmusikdirektor Roberto Rizzi Brignoli, Filippo Gorini, Klavier, Nationaltheater Orchester

Sanfte Heldentöne und liebliche Landschaften

 

Beethoven ist eben ein Magnet“ bemerkte ein aufmerksamer Zuschauer kurz vor Konzertbeginn, als er die fast  ausverkauften Stuhlreihen des Mozartsaals zufrieden betrachtete. Hinzuzufügen wäre: Richard Strauss ebenfalls.

Mit Beethovens 5. Klavierkonzert, das wohl weltweit zu den beliebtesten Klavierkonzerten gehört, und der Sinfonischen Fantasie „Aus Italien“, einem viel zu selten gespielten frühen Juwel aus der Feder von Richard Strauss, ging wieder ein glanzvolles Konzert der Musikalischen Akademie des Nationaltheater Orchesters über die Bühne des Mannheimer Rosengarten.

LUDWIG VAN BEETHOVEN an einer Pariser Hausmauer @ IOCO / PPP

Fast zwanzig lange Jahre ist es her, dass Beethovens meisterhaftes 5. Klavierkonzert zuletzt in einem Akademiekonzert zu hören war, die sinfonische Fantasie von Strauss stand bisher sogar erst ein einziges Mal auf dem Programm, nämlich anno 1902/03, im Grossherzoglichen Hoftheater zu Mannheim unter dem Dirigat von Hofkapellmeister Willibald Köhler, wie im Programmheft nachzulesen ist. Mit diesem Frühwerk starten nun GMD Roberto Rizzi Brignoli und das Nationaltheater Orchester einen neu geplanten Zyklus mit Werken von Richard Strauss, auf den man sich freuen darf.

Beethovens fünf Klavierkonzerte entstanden in einem Zeitraum von ca 20 Jahren und weisen als großformatige Werke - ähnlich wie seine Sinfonien - eine bahnbrechende Entwicklung auf, ausgehend von der noch klassisch geprägten Tradition der beiden ersten Konzerte im Stile Mozarts, bis hin zum 5. Konzert, das in seiner Ausdehnung, der Freiheit von Form und Gehalt, sowie seiner kompromisslosen Subjektivität den großen Klavierkonzerten der Romantik von Chopin, Mendelssohn oder Liszt, den Weg wies. Die Klavierkonzerte sind eng verknüpft mit Beethovens Leben, spiegeln gleichzeitig die Veränderung der Musik- und Geistesgeschichte und zeigen Beethovens Rolle als revolutionärer „Aktivist“ der Musikwelt.