Sieben Sänger – sieben Engel: In dieser Spielzeit bringen die jungen Künstler des Internationalen Opernstudios eine zeitgenössische Oper auf die Bühne der Opera stabile: Luke Bedfords »Seven Angels«. Die erste Oper des Künstlers, der als einer der wichtigsten jungen Komponisten Englands gilt, ist damit zum ersten Mal in Deutschland zu erleben. Alle Partien werden von den jungen Sängerinnen und Sängern des Internationalen Opernstudios übernommen. Die Künstler, die zwischen 23 und 29 Jahre alt sind, präsentieren zum Abschluss der Spielzeit eine eigene Produktion.
»Sieben Engel sind so lange durch Raum und Zeit gestürzt, dass sie den Grund dafür vergessen haben. Als sie in einer wüsten Landschaft zum Stillstand kommen, malen sie sich die Erschaffung eines legendären Gartens, der hier einst gedieh, aus, ebenso wie dessen Zerstörung durch Gier und Verwahrlosung«, beschreibt der Komponist das Sujet seiner 2011 in Birmingham uraufgeführten Oper. Sein Librettist Glyn Maxwell nahm John Miltons episches Gedicht »Paradise Lost« von 1667 als Ausgangspunkt für seinen Text. Das Libretto bildet jedoch nicht Miltons Erzählung des Sündenfalls nach, sondern nutzt Fragmente daraus, um Fragen nach dem Verhältnis von Mensch und Umwelt zu stellen. Eine »ökologische Parabel« sei seine Oper, sagt Luke Bedford.
Heiko Hentschel setzt das Werk für die Staatsoper in Szene und will in seiner Deutung die politische Dimension des Stückes zeigen. »Bedfords Oper stellt viele Grundsatzfragen: nach der Verantwortlichkeit jedes Einzelnen, der Funktionalität von hierarchischen Ebenen, nach dem Verhältnis von Natur und Menschheit. Wir konzentrieren uns auf die Frage: Was macht Macht mit den Menschen?«, erzählt Heiko Hentschel. Der junge Regisseur ist als Spielleiter an der Staatsoper engagiert und inszenierte bereits mehrere zeitgenössische Werke für das Internationale Opernstudio. »Die Feststellung, dass das Paradies verloren ist, löst einen Frageprozess aus. Wie konnte es dazu kommen? Wer ist dafür verantwortlich? Aus dieser Selbstbefragung entsteht für jeden Engel eine bestimmt Rolle, die er einnehmen wird.«
Jeder Engel – das sind die französischen Sopranistinnen Solen Mainguené und Mélissa Petit, die österreichische Mezzosopranistin Ida Aldrian, der deutsche Tenor Manuel Günther, der rumänische Tenor Sergiu Saplacan, der amerikanische Bariton Thomas Florio und der polnische Bass Szymon Kobylinski. Das Dirigat übernimmt Alexander Winterson, der als Musikalischer Leiter des Opernstudios regelmäßig mit den jungen Künstlern arbeitet. Für das Bühnen- und Kostümbild zeichnet Hans Richter verantwortlich.
Premiere: 21. Juni 2013, 20.00 Uhr
Vorstellungen: 22., 25., 26., 28. und 30. Juni 2013, 20.00 Uhr
Das Internationale Opernstudio wird unterstützt von der Körber-Stiftung, der Stiftung zur Förderung der Hamburgischen Staatsoper, der Airbus Deutschland GmbH, der Commerzbank Stiftung, der Nordmetall-Stiftung und Herrn Jochen Kauffmann.