Eine einsame Mühle im Gebirge. Harte Arbeit und der Wechsel der Jahreszeiten bestimmen das spärliche Leben der Menschen hier. Jenufa liebt ihren Cousin Steva, den Schwarm der Dorfschönen. Sie erwartet ein Kind von ihm und fürchtet die Schande der dörflichen Gemeinschaft, falls er sie nicht heiratet. Doch noch weiß niemand davon.
Der Küsterin,Jenufas Ziehmutter, missfällt die Wahl der Tochter und sie verlangt, dass steva und Jenufa mit der Heirat noch ein Jahr warten. Damit stürzt sie Jenufa in eine unlösbare Situation. Als StevasHalbbruder Laca, der auch in Jenufa verliebt ist, aus Eifersucht ihr schönes Gesicht mit einem Messer zerschneidet, will Steva die Entstellte und das mittlerweile heimlich geborene Kind nicht mehr. Die Küsterin weiß sich nicht mehr zu helfen. Um den Schein zu wahren, ertränkt sie das Neugeborene ohne Jenufas Wissen im See, damit sie die Tochter mit Laca verheiraten kann…
Jenufa erzählt mit atemberaubender emotionaler Wucht die Geschichte einer Familie, in der von Beginn an die Kinder Waisen und die Frauen Witwen sind. In der Enge der Gesellschaft, in der die Angst vor der Zukunft die Moralvorstellungen hat erstarren lassen, spielt sich ein auswegloses menschliches Drama ab. Leos Janácek, der mit seiner Kunst zeitlebens „Fenster zu den Seelen der Menschen“ öffnen wollte, schafft mit seiner Musik den beinahe unmöglichen Bogen, bis ins Mark zu erschüttern und doch am Ende dem kleinen, lebbaren Glück die Tür einen Spalt zu öffnen.
Premiere: 22. März 2014, 19.30 Uhr, Großes Haus
Weitere Vorstellungen: 29. März, 4., 13., 19., 25. April, 11., 18., 31. Mai, 14. Juni 2014
Musikalische Leitung Rasmus Baumann Regie Michael Schulz Bühne Kathrin Susann Brose Kostüme Renée Listerdal Choreinstudierung Christian Jeub Dramaturgie Anna Melcher
BESETZUNG:
Alte Buryja: Almuth Herbst, Laca Klemen: William Saetre