Frankfurt, Oper Frankfurt, Highlights im Spielplan Oktober 2017

Frankfurt, Oper Frankfurt, Highlights im Spielplan Oktober 2017
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Oper Frankfurt

Oper Frankfurt inmitten des Finanzzentrums © IOCO
Oper Frankfurt inmitten des Finanzzentrums © IOCO

HIGHLIGHTS IM SPIELPLAN DER OPER FRANKFURT IM OKTOBER 2017


Oper Frankfurt / Peter Grimes - Vincent Wolfsteiner Tenor / Titelpartie © Barbara Aumüller
Oper Frankfurt / Peter Grimes - Vincent Wolfsteiner Tenor / Titelpartie © Barbara Aumüller

Sonntag, 8. Oktober 2017, um 18.00 Uhr im Opernhaus
Premiere
PETER GRIMES

Oper in drei Akten und einem Prolog von Benjamin Britten In englischer Sprache mit deutschen Übertiteln Musikalische Leitung: Sebastian Weigle; Regie: Keith Warner

Oper Frankfurt / Sebastian Weigle (Musikalische Leitung © Monika Rittershaus
Oper Frankfurt / Sebastian Weigle (Musikalische Leitung © Monika Rittershaus

Mitwirkende: Vincent Wolfsteiner (Peter Grimes), Sara Jakubiak (Ellen Orford), James Rutherford (Captain Balstrode), Jane Henschel (Auntie), Sydney Masncasola und Angela Vallone (Two Nieces), AJ Glueckert (Bob Boles), Clive Bayley (Swallow), Hedwig Fassbender (Mrs. Sedley), Peter Marsh (Reverend Horace Adams), Iurii Samoilov (Ned Keene), Barnaby Rea (Hobson)

Weitere Vorstellungen: 12., 14., 19., 22., 27. Oktober, 5. (15.30 Uhr; mit kostenloser Betreuung von Kindern zwischen 3 und 9 Jahren),11. November 2017 Falls nicht anders angegeben, beginnen diese Vorstellungen um 19.30 Uhr Preise: € 15 bis 165 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)

Während des Zweiten Weltkriegs hielten sich Benjamin Britten (1913-1976) und sein Lebensgefährte, der Tenor Peter Pears, in Amerika auf. Dort wurde der Komponist auf die Verserzählung The Borough (1810) des wie er selbst aus Suffolk stammenden George Crabbe aufmerksam und beauftragte den britischen Schriftsteller Montagu Slater, ein Libretto zu verfassen. Die Uraufführung am 7. Juni 1945 am Londoner Sadler?s Wells Theatre (der heutigen English National Opera) mit Pears in der Titelpartie brachte Britten den Ruf als einer der führenden Komponisten der Gegenwart ein. Die Geschichte eines Mannes, der ein gesamtes Dorf gegen sich hat, wird häufig als Ausdruck der Erfahrungen interpretiert, denen auch Britten als Homosexueller ausgesetzt gewesen sein muss. Die letzte Frankfurter Produktion von Peter Grimes (Regie: David Mouchtar-Samorai) kam am 2. Juni 2001 heraus.

Zum Inhalt: Der Fischer Peter Grimes ist im Küstendorf Borough im englischen Suffolk aufgrund seines verschlossenen und auch gewalttätigen Wesens zum Einzelgänger geworden. Nur die verwitwete Lehrerin Ellen Orford und der alte Captain Balstrode halten zu ihm. Kurz vor einer gerichtlichen Untersuchung, die den Tod seines Lehrjungen untersuchen soll, kommt auch dessen Nachfolger bei Grimes? Flucht vor den aufgebrachten Dorfbewohnern zu Tode. Daraufhin rät Balstrode seinem Freund, aufs Meer hinauszufahren und dort sein Boot zum Sinken zu bringen. Vom Land aus beobachten einige Dörfler teilnahmslos das Geschehen…

Die musikalische Leitung liegt bei Generalmusikdirektor Sebastian Weigle, der damit nach einem erfolgreichen Gastspiel an der New Yorker Met seine erste Frankfurter Neuproduktion der Saison 2017/18 dirigiert. Die Regie übernimmt der Brite Keith Warner, der als gern gesehener Gast an der Oper Frankfurt hier u.a. 2005/06 Brittens Death in Venice inszenierte. Henzes Elegie für junge Liebende führte ihn kürzlich ans Theater an der Wien. Die Titelpartie übernimmt Ensemblemitglied Vincent Wolfsteiner, der kürzlich als Wagners Siegfried an sein altes Stammhaus nach Nürnberg zurückkehrte. Auch Sara Jakubiak (Ellen Orford) zählt zum Ensemble. Zu ihren Plänen gehört u.a. die Titelpartie in Korngolds Das Wunder der Heliane an der Deutschen Oper in Berlin. Das Ensemble verlassen hat zur Saison 2017/18 James Rutherford (Captain Balstrode), der in naher Zukunft die Partie des Wotan in Wagners Der Ring des Nibelungen in Düsseldorf / Duisburg sowie erneut in Frankfurt verkörpern wird. Die übrige Besetzung ist eine Mischung aus Ensemble- und Gastsängern, darunter u.a. Jane Henschel (Auntie), deren lange Karriere sie an die großen Opernhäuser und Festivals weltweit führte.


Freitag, 13. Oktober 2017, um 19.30 Uhr im Opernhaus
Dritte Wiederaufnahme
DIDO AND AENEAS
Oper in fünf Bildern mit einem Epilog von Henry Purcell
In englischer Sprache mit deutschen Übertiteln

HERZOG BLAUBARTS BURG
Oper in einem Akt von Béla Bartók
In ungarischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Musikalische Leitung: Karsten Januschke; Regie: Barrie Kosky

Oper Frankfurt / Herzog Blaubarts Burg - Judith © Monika Rittershaus
Oper Frankfurt / Herzog Blaubarts Burg - Judith © Monika Rittershaus

Mitwirkende Dido and Aeneas: Cecelia Hall (Dido), Angela Vallone (Belinda), Karen Vuong (Second Woman), Dmitry Egorov (Sorceress), Elizabeth Reiter (First Witch), Julia Dawson (Second Witch), Michael Porter (Spirit / Sailor), Sebastian Geyer (Aeneas) Mitwirkende Herzog Blaubarts Burg: Andreas Bauer (Blaubart), Claudia Mahnke (Judith)

Weitere Vorstellungen: 15. (18.00 Uhr), 21., 29. (15.30 Uhr; mit kostenloser Betreuung von Kindern zwischen 3 und 9 Jahren) Oktober, 4. November 2017 Falls nicht anders angegeben, beginnen diese Vorstellungen um 19.30 Uhr Preise: € 15 bis 105 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)

Auf den ersten Blick haben diese beiden Kurzopern – in Frankfurt seit ihrer Premiere 2010/11 als abendfüllende Produktion miteinander kombiniert – stilistisch, inhaltlich und auch sprachlich wenig miteinander zu tun: Dido and Aeneas (1689) von Henry Purcell (1659-1695) und Herzog Blaubarts Burg (1918) von Béla Bartók (1881-1945). Nachdem jedoch der Doppelabend in der Regie von Barrie Kosky – der inzwischen seit 2012/13 den Posten des Intendanten der Komischen Oper Berlin inne hat – am 5. Dezember 2010 herausgekommen war, konnte man in der Süddeutschen Zeitung lesen: „Zwei Einakter, die rund 230 Jahre Operngeschichte trennt. Das Ergebnis ist schlicht phantastisch.“ Die Inszenierung wurde 2013 im Rahmen eines überaus erfolgreichen Gastspiels beim Edinburgh Festival gezeigt. Nun wird die Produktion in Frankfurt zum dritten Mal wiederaufgenommen.

Oper Frankfzrt /Dido and Aeneas - Dido und Aeneas © Monika Rittershaus
Oper Frankfzrt /Dido and Aeneas - Dido und Aeneas © Monika Rittershaus

In Dido and Aeneas verliebt sich Aeneas auf der Rückreise aus dem Trojanischen Krieg in Dido, die verwitwete Königin von Kathargo. Zögerlich erwidert sie seine Zuneigung, da sie ahnt, dass Aeneas sie bald wieder verlassen wird. Tatsächlich bricht dieser, geblendet durch einen Zauber, entgegen seiner eigentlichen Absicht seine Zelte in Kathargo ab. Dido stirbt an gebrochenem Herzen. – In Herzog Blaubarts Burg folgt Judith ihrem Mann Blaubart auf seine Burg. Dort herrscht eine dunkle, unheimliche Atmosphäre: Sieben Türen bergen dunkle Geheimnisse. Nach und nach gelingt es Judith, alle Türen zu öffnen. Hinter der siebten und letzten entdeckt sie schließlich ihre drei ermordeten Vorgängerinnen. Zusammen mit Blaubart tritt Judith durch diese Tür, das Schloss versinkt erneut in Dunkelheit.

Mit der Produktion vertraut sind die Ensemblemitglieder Michael Porter (Spirit / Sailor), Sebastian Geyer (Aeneas) und vor allem Claudia Mahnke (Judith), die beiden zuletzt Genannten sogar seit der Premiere 2010. In der Inszenierung bereits gesungen, jedoch jeweils in anderen Partien, haben Gast Dmitry Egorov (Sorceress; zuvor: First Witch) und Ensemblemitglied Elizabeth Reiter (First Witch; zuvor: Second Woman). Erstmals in der Produktion besetzt sind aus dem Ensemble Cecelia Hall (Dido) und Karen Vuong (Second Woman), die „Ensembleneuzugänge“ Angela Vallone (Belinda) und Julia Dawson (Second Witch) sowie Andreas Bauer (Blaubart). Karsten Januschke, bis 2014/15 Kapellmeister der Oper Frankfurt, dirigiert die Produktion zum ersten Mal.


Oper Frankfurt / Eugen Onegin - Filipjewna und Tatiana (kniend) © Barbara Aumüller
Oper Frankfurt / Eugen Onegin - Filipjewna und Tatiana (kniend) © Barbara Aumüller

Freitag, 20. Oktober 2017, um 19.30 Uhr im Opernhaus
Erste Wiederaufnahme
EUGEN ONEGIN
Lyrische Szenen in drei Akten und sieben Bildern von Peter I. Tschaikowski
In russischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Musikalische Leitung: Sebastian Weigle / Nikolai Petersen; Regie: Dorothea Kirschbaum;
Konzeption: Jim Lucassen

Mitwirkende: Barbara Zechmeister (Larina), Maria Bochmanova (Tatiana), Maria Pantiukhova / Judita Nagyová (Olga), Elena Zilio (Filipjewna), Daniel Schmutzhard / Iurii Samoilov (Eugen Onegin), Allan Clayton (Lenski), Nikolay Didenko (Fürst Gremin), Dietrich Volle (Saretzki), Thomas Faulkner (Ein Hauptmann), Michael McCown (Triquet)

Weitere Vorstellungen: 28., 31. (18.00 Uhr) Oktober, 10., 19. November 2017 Falls nicht anders angegeben, beginnen diese Vorstellungen um 19.30 Uhr Preise: € 15 bis 105 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)

Oper Frankfurt / Eugen Onegin - Eugen Onegin und Tatiana © Wolfgang Runkel
Oper Frankfurt / Eugen Onegin - Eugen Onegin und Tatiana © Wolfgang Runkel

Anlässlich der Premiere des Eugen Onegin am 20. November 2016 an der Oper Frankfurt wurden zwei Meisterwerke vom Publikum bestaunt: Zum einen die mit „lyrische Szenen“ untertitelte Oper von Peter I. Tschaikowski (1840-1893), zum anderen das raumfüllende Mosaik, das die Werktätigen Russlands beim Aufbau des Sozialismus zeigt. In Kleinstarbeit hatten die Theatermalerinnen und -maler der Oper Frankfurt dieses beeindruckende Bild für die Inszenierung von Dorothea Kirschbaum nach der Konzeption von Jim Lucassen per Hand gestempelt. Nun bot es im ersten Teil des Abends das Bühnenbild der Frankfurter Neuproduktion von Tschaikowskis Oper nach dem Roman von Alexander S. Puschkin. Doch gab es natürlich von dieser vierten Premiere der Spielzeit 2016/17 noch viel mehr zu berichten, und so schwärmte der Kritiker der Frankfurter Neuen Presse: „Dieser Eugen Onegin erzählt vom Menschen, der lernen muss, seine Gefühlswelt einzurichten, wo und wann auch immer. Puschkin hat das schonungslos beschrieben, Tschaikowski in wunderschöne, tief empfindende Musik gekleidet – und die Oper Frankfurt hat einen neuen Publikumsmagneten.“

Russland: Tatiana, die empfindsame Tochter der Gutsbesitzerin Larina, verliebt sich in den abgeklärten Dandy Eugen Onegin, den ihr Lenski, der Verlobte ihrer lebenslustigen Schwester Olga, vorstellt. An zentraler Stelle in der Oper schreibt die schüchterne Tatiana einen Brief, in dem sie dem Angebeteten ihre Liebe offenbart. Doch Onegin erklärt ihr kühl, dass er nicht für die Ehe geschaffen sei. Gelangweilt von der Atmosphäre in der Provinz macht er Olga schöne Augen und erregt so die Eifersucht seines Freundes Lenski. Der Streit mündet in einem Duell, das Lenski nicht überlebt. Onegin flieht vor seiner Schuld und entdeckt zu spät seine Gefühle für Tatiana.

Für die erste Wiederaufnahme der Produktion kehrt premierenbewährt Frankfurts Generalmusikdirektor Sebastian Weigle zurück ans Pult seines Frankfurter Opern- und Museumsorchesters, jedoch wechselt er sich diesmal mit dem jungen Kapellmeister Nikolai Petersen ab. Auch die Sängerbesetzung verzeichnet einige neue Namen: Die junge Russin Maria Bochmanova (Tatiana) kehrt nach Vorstellungen als Lauretta in Puccinis Gianni Schicchi 2015/16 an die Oper Frankfurt zurück. Der Brite Allan Clayton (Lenski) trat kürzlich als David in Wagners Die Meistersinger von Nürnberg am Royal Opera House Covent Garden in London auf, gefolgt von der Titelpartie in der viel beachteten Uraufführung von Brett Deans Hamlet beim Glyndebourne Festival 2017. Nikolay Didenko (Fürst Gremin) ist Russe und gastiert regelmäßig am Moskauer Bolschoi-Theater sowie an der Oper Köln, wo er 2017/18 als Comte des Grieux in Massenets Manon zu erleben sein wird. Thomas Faulkner (Ein Hauptmann) wurde 2016/17 vom Opernstudio ins Ensemble der Oper Frankfurt übernommen, wo der Brite jüngst als Graf Lamoral in Strauss? Arabella zu erleben war. Alle weiteren Partien bleiben im Vergleich zur Premieren- bzw. zur deren Alternativbesetzung unverändert, darunter auch aus dem Ensemble Daniel Schmutzhard und Iurii Samoilov (Eugen Onegin) sowie Maria Pantiukhova und Judita Nagyová (Olga), die sich im Verlauf der Aufführungsserie in ihren jeweiligen Partien abwechseln. Eine besondere Freude ist, dass auch die italienische Mezzosopranistin Elena Zilio, während ihrer langen Karriere zu Hause an vielen bedeutenden internationalen Bühnen, als Filipjewna wieder mit von der Partie ist.

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