Frankfurt, Oper Frankfurt, Highlights im Oktober 2016

Frankfurt, Oper Frankfurt, Highlights im Oktober 2016
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Oper Frankfurt

Oper Frankfurt inmitten des Finanzzentrums © IOCO
Oper Frankfurt inmitten des Finanzzentrums © IOCO

HIGHLIGHTS  IM  SPIELPLAN  DER  OPER  FRANKFURT  IM  OKTOBER  2016

Sonntag, 9. Oktober 2016, um 19.30 Uhr im Bockenheimer Depot Premiere / Frankfurter Erstaufführung PAUL  BUNYAN

Operette in zwei Akten und einem Prolog op. 17 von Benjamin Britten In englischer Sprache mit deutschen Übertiteln Musikalische Leitung: Nikolai Petersen; Regie: Brigitte Fassbaender

Mitwirkende: Biber Herrmann (Erzähler), Nathaniel Webster (Paul Bunyans Stimme), Michael McCown (Johnny Inkslinger), Elizabeth Sutphen (Tiny), Michael Porter (Hot Biscuit Slim), Ingyu Hwang (Sam Sharkey), Jeremy Bowes (Ben Benny), Sebastian Geyer (Hel Helson), Sydney Manascola (Fido), Julia Dawson (Moppet), Cecelia Hall (Poppet) u.a. Mitglieder der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main und der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Mannheim sowie Gäste

Weitere Vorstellungen: 11., 12., 14., 16., 19., 21., 22. Oktober 2016 Falls nicht anders angegeben, beginnen diese Vorstellungen um 19.30 Uhr Preise: € 20 bis 80 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)

Oper Frankfurt / Fassbaender Brigitte © Rupert Larl
Oper Frankfurt / Fassbaender Brigitte © Rupert Larl

Kurz vor Beginn des Zweiten Weltkrieges verließen der Komponist Benjamin Britten (1913-1976) und sein Lebensgefährte Peter Pears ihre englische Heimat in Richtung Amerika. Dort trafen sie auf einen ihnen bereits aus der Heimat bekannten Landsmann, den Dichter W.H. Auden, späterer Librettist von Brittens erstem Werk für die Opernbühne. Die Uraufführung am 5. Mai 1941 an der New Yorker Columbia University war relativ erfolglos; erst als Britten kurz vor seinem Tod 1976 die Partitur des längst vergessenen Werkes wieder in die Hände fiel, animierte ihn der Erfolg einiger beim Aldeburgh Festival gegebenen Passagen zu einer Überarbeitung. Schnell wurde klar, dass in diesem Frühwerk mit seiner unbeschwerten, an Copland, Gershwin und Weill erinnernden Partitur und eines sich im Countrystil auf der Gitarre selbst begleitenden und das Geschehen in Zwischenspielen kommentierenden Erzählers bereits musikalische Stilmittel des Komponisten angelegt waren, die den Erfolg seiner späteren  Werke ausmachen sollten.

Die Handlung dieser „Choroperette“ geht auf die amerikanische Legende um den riesenhaften Holzfäller Paul Bunyan zurück, der zusammen mit seinem blauen Ochsen Babe durch die Lande zog und durch seine Fußspuren die Seen Minnesotas sowie mit der Axt, welche er hinter sich herzog, quasi im Vorübergehen den Grand Canyon schuf. Die sich um Paul Bunyan in einem Holzfällercamp scharenden Personen der Opernhandlung folgen der „uramerikanischen“ Einstellung, dass jedes einzelne Mitglied der Gemeinschaft – selbst wenn es diese später wieder verlässt – ihr etwas zurückgibt, frei nach der Librettozeile „Amerika ist, was ihr tut. Amerika ist ich und du.“

Die musikalische Leitung dieser Frankfurter Erstaufführung im Bockenheimer Depot hat Nikolai Petersen, ab 2016/17 Kapellmeister der Oper Frankfurt. Für die Inszenierung kehrt nach dem großen Erfolg ihrer Sicht auf Strauss? Ariadne auf Naxos 2013/14 im Opernhaus Brigitte Fassbaender zurück an die Oper Frankfurt. Die Besetzung besteht aus neuen und bereits bekannten Mitgliedern des Ensembles und des Opernstudios der Oper Frankfurt, angeführt von Michael McCown (Johnny Inkslinger). Zurück an sein altes Stammhaus, dem er bis 2008 angehörte, kehrt der amerikanische Bariton Nathaniel Webster und leiht damit seine Stimme dem Titelhelden, ohne selbst auf der Bühne zu erscheinen. Der aus dem Rheingau stammende Folk- und Bluesgitarrist Biber Herrmann übernimmt die Rolle des Erzählers, der amerikanische Bass Jeremy Bowes gibt mit der Partie des Ben Benny sein Debüt an der Oper Frankfurt.


Sonntag, 16. Oktober 2016, um 18.00 Uhr im Opernhaus Premiere MARTHA  ODER  DER  MARKT  ZU  RICHMOND

Oper Frankfurt / Sebastian Weigle © Barbara Aumüller
Oper Frankfurt / Sebastian Weigle © Barbara Aumüller

Romantische Oper in vier Akten von Friedrich von Flotow Mit Übertiteln Musikalische Leitung: Sebastian Weigle; Regie: Katharina Thoma

Mitwirkende: Maria Bengtsson (Lady Harriet Durham), Katharina Magiera (Nancy), Barnaby Rea (Lord Tristan Mickleford), AJ Glueckert (Lyonel), Björn Bürger (Plumkett), Carlos Krause (Der Richter von Richmond)  u.a.

Weitere Vorstellungen: 22., 26., 30. (15.30 Uhr; mit kostenloser Betreuung von Kindern zwischen 3 und 9 Jahren) Oktober, 5., 12., 18. (20.00 Uhr), 25. November 2016 Falls nicht anders angegeben, beginnen diese Vorstellungen um 19.30 Uhr Preise: € 15 bis 165 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)

Ohne seinen Welterfolg Martha würde sich heute wohl kaum jemand mehr an den mecklenburgischen Komponisten Friedrich von Flotow (1812-1883) erinnern. Ausgebildet am Pariser Konservatorium war er mit dem Stil der damals vorherrschenden Opéra-comique bestens vertraut, was man seinem Werk auch anmerkt. Dennoch sieht man Martha heutzutage eher als deutsche Spieloper. Die Uraufführung am Wiener Kärtnertortheater am 25. November 1847 war kein übermäßiger Erfolg, was jedoch bereits durch die zweite Einstudierung durch Franz Liszt 1848 in Weimar revidiert wurde. So kam es, dass die Oper ihren internationalen Siegeszug antreten konnte. Eingängige Melodien wie Marthas Lied von der „Letzten Rose“ taten das Ihrige hinzu, und vor allem Lyonels Klage „Ach so fromm, ach so traut“ zog – immerhin befördert von Enrico Caruso – in das internationale Tenorrepertoire ein. Die letzte Frankfurter Inszenierung von Flotows Oper stammt aus dem Jahre 1949.

England 1710: Lady Harriet Durham fühlt sich von ihrem High Society-Leben nicht ausgefüllt. Ihre Vertraute Nancy rät, sie müsse sich verlieben. Die beiden verkleiden sich und mischen sich unter die Mägde, die beim Markt zu Richmond Arbeit und vielleicht auch einen Mann suchen. Die Pächter Plumkett und Lyonel sind angetan. Zu Hause angelangt, wird schnell klar, dass die Herren ernsthaftere Absichten hegen. Da flüchten die beiden „Mägde“, die sich als „Martha“ und „Julia“ vorgestellt haben. Erst nach einigen Verwicklungen finden sich die Paare. Die Suche nach dem „Richtigen“ ist im Internetzeitalter nicht einfacher geworden, und so kann uns diese Verkleidungskomödie als Geschichte mit emotionalem Tiefgang auch heute noch angehen.

Die musikalische Leitung liegt bei Generalmusikdirektor Sebastian Weigle, der sich dafür stark gemacht hat, das Werk wieder einmal auf den Spielplan zu setzen. Katharina Thoma, ehemals als Regieassistentin in Frankfurt tätig, kehrt nach ihrem Erfolg mit Barbers Vanessa 2012/13 im Haus am Willy-Brandt-Platz sowie Inszenierungen am Theater Dortmund, beim Glyndebourne Festival und am Royal Opera House Covent Garden in London (Un ballo in maschera 2014/15) zurück an den Main. Maria Bengtsson (Martha), in Frankfurt umjubelt als Feldmarschallin, Daphne und Donna Elvira, gehört zu den renommiertesten und international erfolgreichsten Sopranistinnen unserer Zeit. Alle weiteren Partien sind aus dem Ensemble der Oper Frankfurt besetzt, darunter die „Neuzugänge“ Tenor AJ Glueckert (Lyonel) aus den USA und Bass Barnaby Rea (Lord Tristan) aus England sowie Katharina Magiera (Nancy) und Björn Bürger (Plumkett). Ein Wiedersehen gibt es auch mit „Ensemble-Urgestein“ Carlos Krause als Richter.


Freitag, 21. Oktober 2016, um 17.00 Uhr im Opernhaus Zweite Wiederaufnahme LOHENGRIN

Oper Frankfurt / Lohengrin © Wolfgang Runkel
Oper Frankfurt / Lohengrin © Wolfgang Runkel

Romantische Oper in drei Aufzügen von Richard Wagner Mit Übertiteln Musikalische Leitung: Stefan Blunier; Inszenierung: Jens-Daniel Herzog

Mitwirkende: Andreas Bauer (Heinrich der Vogler), Vincent Wolfsteiner (Lohengrin), Annette Dasch (Elsa von Brabant), Robert Hayward (Friedrich von Telramund), Sabine Hogrefe (Ortrud, seine Gemahlin), James Rutherford (Der Heerrufer) u.a.

Weitere Vorstellungen: 28. Oktober, 3., 6. (15.30 Uhr; mit kostenloser Betreuung von Kindern zwischen 3 und 9 Jahren), 11. November 2016 Falls nicht anders angegeben, beginnen diese Vorstellungen um 17.00 Uhr Preise: € 15 bis 105 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)

Die Inszenierung des Lohengrin aus der Saison 2008/09 stammt von Jens-Daniel Herzog, der seit 2011 als Intendant der Oper Dortmund wirkt und ab 2018 als Staatsintendant an das Nürnberger Staatstheater wechseln wird. In seiner Sicht geht es in Wagners Werk um Sehnsuchtsprojektionen und -räume, in denen sich insbesondere die weibliche Hauptpartie der Oper, Elsa von Brabant, bewegt. Herzog hat dies mit der Welt des Kinos übersetzt, und er fand damit eine für Publikum und Presse stimmige Deutung der romantischen Oper. Hier einige Auszüge aus den Presseveröffentlichungen: „So gelingt Jens-Daniel Herzog in Frankfurt ein beeindruckendes Opern-Debüt, das in vielerlei Hinsicht mit den Sehnsüchten der Menschen spielt – und das ganz ohne Schwan.“ – „Virtuos balanciert Herzog in seiner bisher vielleicht besten Opernarbeit zwischen Ernst und Scherz und unterläuft plausibel auch die parareligiös-patriotischen Züge, die zu den weniger bekömmlichen Ingredienzien des Werkes gehören.“ – „Mächtiger Applaus für eine klug erdachte und hochspannende Inszenierung und eine packende musikalische Umsetzung in einem großen Opernabend, der Bayreuth zur Ehre gereichen würde.“

Zum Inhalt: Eine heimtückische Intrige des machtgierigen Grafen von Telramund und seiner Gattin Ortrud gegen Elsa von Brabant – die Schwester des verschollenen, angeblich ermordeten Herzogs Gottfried – und ihre Rettung durch den ihr unbekannten Ritter Lohengrin sind die zentralen Handlungsstränge von Wagners Oper. Nach diversen Provokationen der Intriganten kulminiert das Geschehen im Brautgemach nach der Hochzeit von Elsa und Lohengrin: Elsa bricht das Tabu, ihn niemals nach seinem Namen zu fragen, und wird am folgenden Tag von Lohengrin verlassen. Die Verschwörer scheinen gesiegt zu haben, doch da kehrt Gottfried auf wundersame Weise zurück.

Die musikalische Leitung dieser zweiten Wiederaufnahme liegt bei Stefan Blunier, der bis zum Ende der Spielzeit 2015/16 als Generalmusikdirektor der Beethovenstadt Bonn wirkte. Neben seiner internationalen Gastiertätigkeit erfolgte sein Debüt an der Oper Frankfurt mit Strauss? Daphne in der Spielzeit 2013/14. Zu den Plänen des Schweizers gehören u.a. Bergs Wozzeck am Grand Théâtre de Genève. Die Titelpartie im Frankfurter Lohengrin übernimmt erstmals in dieser Inszenierung Ensemblemitglied Vincent Wolfsteiner, der an seinem Stammhaus kürzlich u.a. als Siegfried in Wagners Der Ring des Nibelungen und als Tambourmajor im Wozzeck zu erleben war. An seiner Seite singt die Partie der Elsa "Wahl-Frankfurterin“ Annette Dasch – eine Partie, die die Sopranistin bald auch an die Deutsche Oper Berlin und das Théâtre Royal de la Monnaie in Brüssel führen wird. Zu Hause auf den großen Opernbühnen der Welt, verkörperte sie kürzlich Cordelia in Aribert Reimanns Lear an der Opéra national de Paris. Robert Hayward (Telramund) war 2015/16 als Wotan in Wagners Die Walküre in Leeds und London zu erleben und ist mit dem Frankfurter Lohengrin bereits seit der Premiere vertraut. Telramund singt er kurz vor seinen Auftritten in Frankfurt auch an den Opernhäusern von Angers und Nantes. Sabine Hogrefe (Ortrud) steigt neu in die Inszenierung ein und wird die Partie im Anschluss auch am Brüsseler Opernhaus La Monnaie verkörpern. Ihr Hausdebüt an der Oper Frankfurt gab sie 2013/14 als Färberin in Strauss? Die Frau ohne Schatten. Die Sopranistin ist seit vielen Jahren den Bayreuther Festspielen verbunden, wo sie 2010 z.B. die Brünnhilde im Siegfried sang. Aus dem Ensemble sind Andreas Bauer (Heinrich der Vogler) und James Rutherford (Der Heerrufer) erstmals in dieser Inszenierung vertreten. Während der deutsche Bass in Frankfurt jüngst als Escamillo in Bizets Carmen und Daland in Wagners Der fliegende Holländer sowie an der Opéra national de Paris als Nachtwächter in Wagners Die Meistersinger von Nürnberg erfolgreich war, gab der britische Bassbariton in der dritten Wiederaufnahme des aktuellen Frankfurter Ring die Partien des Wotan und des Wanderers. Zuvor sang er hier die Titelpartie in Wagners Der fliegende Holländer, welche ihn bald auch an die Staatsoper Stuttgart führen wird. Wolfram in Wagners Tannhäuser steht für Anfang 2017 an der Deutschen Oper Berlin in seinem Terminkalender.


Samstag, 29. Oktober 2016, um 19.30 Uhr im Opernhaus Erste Wiederaufnahme STIFFELIO

Oper in drei Akten von Giuseppe Verdi In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln Musikalische Leitung: Giuliano Carella; Regie: Benedict Andrews Mitwirkende: Cooper Nolan (Stiffelio), Jessica Strong (Lina), Dimitri Platanias (Stankar), AJ Glueckert (Raffaele), Alfred Reiter (Jorg), Ingyu Hwang (Federico di Frengel), Julia Dawson (Dorotea)

Weitere Vorstellungen: 4., 13., 19. November 2016 Falls nicht anders angegeben, beginnen diese Vorstellungen um 19.30 Uhr Preise: € 15 bis 105 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)

Oper Frankfurt / Stiffelio © Monika Rittershaus
Oper Frankfurt / Stiffelio © Monika Rittershaus

Mit Stiffelio von Giuseppe Verdi (1813-1901) präsentierte die Oper Frankfurt in der Saison 2015/16 eine unbekannte Oper des italienischen Komponisten, die jedoch die spätere Meisterschaft bereits erahnen lässt. Der australische Regisseur Benedict Andrews gab mit dieser Inszenierung sein erfolgreiches Debüt an der Oper Frankfurt, indem er die Handlung in das Umfeld einer Sekte fundamentaler Christen verlegte, mit Stiffelio als deren charismatischen Führer. Publikum und Presse zeigten sich nach der Premiere am 31. Januar 2016 begeistert. In einer der Kritiken konnte man lesen: „Die Inszenierung von Benedict Andrews beweist: Das vergessene Werk ist packendes Musiktheater mit zum Teil fiebrig aufgeladener Verdi-Musik.“ Ein weiterer Rezensent schrieb: „Benedict Andrews’ konsequente Regie und Johannes Schütz’ karge Bühne garantieren 150 Minuten atemlose Spannung. Das Publikum reagierte bei der Premiere am Sonntag einhellig begeistert.“ Ein weiterer Berichterstatter fasste seine Eindrücke folgendermaßen zusammen: „Starke Bilder sind das, getragen von einer souveränen Personenführung.“ Nun darf man gespannt sein, ob sich diese Eindrücke bei der ersten Wiederaufnahme der Produktion erneut einstellen.

Die Handlung: Der protestantische Geistliche Stiffelio muss feststellen, dass seine Frau Lina ihm untreu geworden ist. Deren Vater Stankar unternimmt zunächst alles, um die Ehe seiner Tochter und damit auch die Familienehre zu retten. Als er Lina bei einem nächtlichen Treffen mit ihrem Verführer Raffaele überrascht, fordert er diesen zum Duell. Plötzlich erscheint Stiffelio, um die beiden Streithähne zu versöhnen. Außer sich vor Zorn verrät Stankar den Ehebrecher. Daraufhin greift Stiffelio beinahe selbst zu den Waffen, besinnt sich jedoch auf sein Priestertum und schlägt seiner Frau die Scheidung vor. Nicht dem Ehemann, sondern dem Priester Stiffelio gegenüber beichtet Lina, dass sie ihn noch immer liebe und lediglich in einem Augenblick der Schwäche gefehlt habe. Unterdessen hat Stankar Raffaele ermordet. Ein Bibelwort, auf das Stiffelio zufällig beim Gottesdienst stößt, beendet die Oper: Wer ohne Schuld ist, werfe den ersten Stein.

Die erste Wiederaufnahme der Produktion wird musikalisch geleitet von dem italienischen Dirigenten Giuliano Carella, der in Frankfurt bereits 2009/10 mit Donizettis Anna Bolena (konzertant) und Verdis La Traviata zu erleben war. 2013/14 kehrte er für Verdis Die sizilianische Vesper zurück. Jüngste Engagements führten ihn u.a. an die Königliche Oper Kopenhagen (Puccinis Il trittico) sowie die Staatsopern von Stuttgart (Verdis Rigoletto und Bellinis I puritani) und Dresden (Bizets Carmen). Besonders verbunden ist er der Opéra de Toulon, wo er zuletzt Puccinis Tosca dirigierte. Der amerikanische Tenor Cooper Nolan (Stiffelio) wurde an der Manhatten School of Music ausgebildet und war u.a. Resident Artist an der Minnesota Opera. 2015/16 gab er als Don José in Bizets Carmen sein Europadebüt am Theater Kiel. Bis 2015/16 war die kanadische Sopranistin Jessica Strong (Lina) Mitglied des Opernstudios der Oper Frankfurt. Hier war sie u.a 2014/15 als Amelia Grimaldi in Verdis Simon Boccanegra zu erleben. Danach debütierte sie als Rosa in Fioravantis Le cantatrici villane im Bockenheimer Depot und sang Suor Dolcina (Puccinis Il trittico) sowie erstmals Woglinde in Wagners Der Ring des Nibelungen. Zu ihren Frankfurter Plänen gehört zudem Donna Anna in Mozarts Don Giovanni. Dimitri Platanias (Stankar) war in Frankfurt 2013/14 als Scarpia in Pucinis Tosca und 2014/15 als Jago in Verdis Otello besetzt. Seine internationale Karriere führte den griechischen Bariton u.a. an das Royal Opera House Covent Garden in London (Alfio in Mascagnis Cavalleria rusticana und Tonio in Leoncavallos I Pagliacci sowie die Titelpartie in Verdis Nabucco), zudem sind Auftritte an den Staatsopern von München und Hamburg geplant (Verdis Macbeth und Nabucco). Die weiteren Partien sind aus dem Ensemble der Oper Frankfurt besetzt, darunter erstmals mit dem amerikanischen Tenor und „Neuzugang“ AJ Glueckert (Raffaele), der kurz zuvor auch den Lyonel in Flotows Martha oder der Markt zu Richmond singen wird, sowie dem premierenbewährten deutschen Bass Alfred Reiter (Jorg), der zuletzt als Doktor in Bergs Wozzeck erfolgreich war. In weiteren Partien sind Mitglieder des Opernstudios der Oper Frankfurt zu erleben: der koreanische Tenor Ingyu Hwang (Federico di Frengel) und die kanadische Mezzosopranistin Julia Dawson (Dorotea).


Dienstag, 11. Oktober 2016, um 20.00 Uhr im Opernhaus Liederabend ANDREAS  SCHAGER, Tenor MATTHIAS  FLETZBERGER, Klavier

Oper Frankfurt / Andreas Schager © David Jerusalem
Oper Frankfurt / Andreas Schager © David Jerusalem

Lieder von Robert Schumann, Richard Wagner, Ludwig van Beethoven, Franz Liszt und Richard Strauss Mit freundlicher Unterstützung der Mercedes-Benz Niederlassung Frankfurt / Offenbach Preise: € 15 bis 95 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)

„Ihm gehört die Zukunft als Heldentenor!“, hieß es in einem der enthusiastischen Presseartikel, die Andreas Schagers ersten Auftritt an der Oper Frankfurt mit seinem Rollendebüt als Strauss’ Menelas (Die ägyptische Helena) in der Spielzeit 2014/15 Revue passieren ließen. Die tiefe Verbindung von klanglichem Volumen und feinem Timbre, mit der dieser kompromisslose Ausnahmesänger Stürme der Begeisterung auslöst, stellte er bei der Frankfurter Operngala 2015 erneut unter Beweis. Doch wozu in zeitliche Fernen schweifen? Bereits die Gegenwart des gebürtigen Österreichers, der für seinen Tamino (Die Zauberflöte) in Toronto vom Kanadischen Rundfunk als „Künstler des Monats“ ausgezeichnet wurde, kann sich sehen lassen – mit Engagements in großen Mozart-, Wagner- und Strauss-Partien seines Fachs, u.a. an den Opernhäusern von Köln, Leipzig, Hamburg, Berlin, Rom, Mailand, Madrid, Antwerpen/Gent, Toronto oder St. Petersburg, bei den BBC Proms in London und ab 2016 als Parsifal bei den Bayreuther Festspielen. Nach jüngeren Konzertauftritten wie in Mahlers Das Lied von der Erde mit dem NDR Sinfonieorchester in Hamburg, in Beethovens 9. Sinfonie mit dem Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin und mit Schönbergs Gurre-Liedern in Warschau und Paris wird nun der erste Frankfurter Liederabend von Andreas Schager erwartet.

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