Dresden, Semperoper, Der fliegende Holländer und Rosenkavalier, IOCO Leserbrief, 20.06.2013

Dresden, Semperoper,  Der fliegende Holländer und Rosenkavalier, IOCO Leserbrief, 20.06.2013
LeserbriefeSemperoper Dresden

Leserbrief aus Rösrath zum Holländer in Dresden

Dresden Semperoper © IOCO
Dresden Semperoper © IOCOLeserbrief zu: Die Semperoper, Dresden: Holländer und Rosenkavalier
"Wir (mein Mann und ich) sind extra aus Rösrath (nahe Köln) nach Dresden gereist, um  in der Semperoper am 15.6.2013 den Fliegenden Holländer von Richard Wagner und am 16.6.2013 den Rosenkavalier von Richard Strauss mit  spannenden  Bühnenbilder und  Inszenierungen zu erleben."Der fliegende Holländer : Dirigat Constantin Trinks, Inszenierung Florentine Klepper
Musikalische Leitung: Constantin Trinks Inszenierung: Florentine KlepperDie musikalische Darbietung und die Gesangsstimmen waren erstklassig.  Der Rest allerdings enttäuschend:
Die musikalische Darbietung  und die Gesangsstimmen waren erstklassig. Der Rest allerdings enttäuschend: Wagner gab genaue Regieanweisungen. An diese sollten sich alle genau halten. Genau wie bei der Musik und den Texten. Warum meint jede/r Inszenierer/in er/sie müsse sich in den Aufführungen selber darstellen und inszenieren. Wenn sie doch so begabt sind, dann sollen sie doch selber ein Stück schreiben, aber nicht die Werke anderer Künstler ruinieren bzw. verunstalten.1. Es fing mit der stimmungsvollen Ouvertüre an. Danach setzte ein künstliches Windgeheule ein. Und irgendjemand wurde auf der Bühne beerdigt. Waren wir in einer falschen Aufführung? Wir, und unsere Nachbaren schauten uns fragend an. Das hat Wagner so nicht geschrieben. Und wahrscheinlich nie ein Pantomimen Theater gewollt. Was hatte Senta und ein Kind zu diesen Zeitpunkt auf der Bühne zu suchen?2. Womit reiste der fliegende Holländer an? Als wir das erste Mal den Holländer vor 40 Jahren sahen (der uns zum Opern Fan machte), war der größte Eindruck als aus dem Nichts ein Schiff auf der Bühne erschien. Für diesen Effekt benötigten die Bühnenbildner lediglich eine Schiffsschablone und einen Scheinwerfer.3. Dieses Kind auf der Bühne: Was hat es da zu suchen? Was sollten die, fast eine Kindesmisshandlung, andeutenden Szenen bedeuten?4. Szene „Die Spinnerinnen“! Die Akteure singen mit ihren wunderbaren Stimmen das die Spinnerinnen spinnen sollen. Doch da waren keine Spinnerinnen. Eine Reinkarnation des Sci-Fi Filmes „Das Dorf der Verdammten“ aus 1960, tummelte sich auf der Bühne. Dort gebaren sie im 20 Sek. Zyklus einen „Haufen“ Kinder.5. Das während der gesamten Oper Stückfremde Personen über die Bühne liefen, lassen wir jetzt außen vor.6. Was erlauben sich die Inszenierer in Dresden, die Enden der Opern, eigenmächtig und Talentlos zu verändern? Wir erinnern an ihre verunglückte Hänsel und Gretel Aufführung. Jetzt Endet der Holländer damit, dass Senta mit ihrem Koffer auf der Bühne steht und der Vorhang fällt. Dieses Ende passt in keinster Weise zur Musik.
Dresden, Semperoper im Winter © IOCO
Dresden, Semperoper im Winter © IOCO
Der Rosenkavalier: Dirigat Christian Thielemann, Inszenierung Uwe-Eric Laufenberg Zum Glück wurden wir am nächsten Tag mit dem Rosenkavalier entschädigt. Obwohl wir einen großen Schrecken bekamen, als wir lasen, dass diese Inszenierung von Uwe-Eric Laufenberg stammt. Er ist, Gott sei Dank,  in Köln “gegangen worden”.Diese Aufführung des Rosenkavalier war  gelungen  und faszinierend,  wahrscheinlich eher der Verdienst und Einfluss dessen großartigen Dirigenten Christian Thielemann.  Natalie Wiedenfeld, Rösrath, 20. Juni 2013"

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