Aix-en-Provence, Théâtre du Jeu de Paume, Billy Budd - B. Britten

Aix-en-Provence, Théâtre du Jeu de Paume, Billy Budd - B. Britten
Théâtre du Jeu du Paume. © Malost/Wiki commens.jpg

05.07.2025



FESTIVAL D’AIX-EN-PROVENCE 2025

 

Oliver Leith / Ted Huffman: THE STORY OF BILLY BUDD, SAILOR (2025)

Kammer-Oper nach BILLY BUDD von Benjamin Britten in der Version in zwei Akten von 1964 nach einem Libretto von Edward Morgen Forster und Eric Crozier nach einer Adaption der Novelle von Herman Melville

 

HOLZWANDIGE GOMORRAHS DER TIEFE…

 

Eine lodernde und dunkle Parabel…

Herman Melville (1819-1891), der Patriziersohn einer alten Boston-Dynastie, war erst zwanzig, als er 1839 von New York nach Liverpool segelte. Als gebildeter Schiffsmann entkam er dem Bankrott seiner Eltern. Seine Erlebnisse beschrieb er in Redburn: His first Voyage (1849), und präsentierte sich im Ausland als wohlerzogener Unschuldiger, schockiert über die zwielichtigen Seiten von Liverpool und die Komik der schlechten Manieren, die in solcher Armut gedeihen. Er empfand Redburn als ein armseliges Buch, das nur dazu diente, seine Familie zu ernähren und ihn mit Tabak zu versorgen. Doch die Reise ermöglichte ihm Erfahrungen, die über seine Schicht und Erziehung hinausgingen, auch über die seiner Leserschaft hinaus. Er entdeckte, dass ihm das Leben auf See lag und bald nach seiner Rückkehr stach er wieder in See, diesmal auf dem Walfänger Acushnet in Richtung Pazifik, wo er „die schreckliche Textur eines Gewebes, das aus Schiffs-Tauen- und Trossen gewebt sein sollte“, in sich aufnahm, wie er später in Moby-Dick (1851) über die Atmosphäre schrieb.

Thomas Chenhall (M. Flint), Christopher Sokolowski (Vere), Hugo Brady (M.Redburn), Noam Heinz (Second Mate) und Joshua Bloom (Claggart). © Jean-Louis Fernandez

 

Wenn Moby-Dick sein Meisterwerk ist, so entstand ein weniger bedeutendes Buch aus dem Jahr, das Melville auf einem weiteren Schiff verbrachte, als er mit 24 Jahren als einfacher Matrose an Bord einer Fregatte der Vereinigten Staaten ging. White-Jacket (1850) ist eine eindringliche Schilderung des Lebens auf einem Kriegsschiff, eine Welt aus banaler und harter Arbeit, schöner Kriminalität, festgefahrenen Klassenhierarchien, unpassendem Gottesdienst, Auspeitschungen und anderer grober Ungerechtigkeit: Die allzu freizügig ausgeübt wird!

 

Melville schloss aus seinen isolierten Umständen eine tiefere Bedeutung, denn seiner Ansicht nach ist „ein Schiff ein Stück Land, das vom Festland abgeschnitten ist, es ist ein Staat für sich und der Kapitän ist sein König“. Er spickte White-Jacket mit kunstvollen Vergleichen um diese Doppelnatur der Erzählung zu unterstreichen. Er schrieb über die kleinlichen Streitigkeiten und die tief verwurzelten Klassenverleumdungen:

 

 Through all the endless ramifications of rank and station, in most men-of-war there runs a sinister vein of bitterness, not exceeded by the fireside hatreds  in a family of stepsons ashore. It were sickening to detail all the paltry irritabilities, jealousies, and cabals, the spiteful detractions and animosities, that lurk far down, and cling to the very keelson of the ship.

Christopher Sokolowski (Vere) © Jean-Louis Fernandez

 

Dennoch beschäftigt sich der überwiegende Teil der Erzählung mit lokalen und nicht mit universellen Aspekten.

 

Gegen Ende seines Lebens, nachdem er als stellvertretender Inspektor des New York Customs House in den Ruhestand gegangen war und die Versprechen seiner frühen Karriere als Schriftsteller längst verblasst waren, schöpfte Melville aus seinen Erfahrungen als Matrose für ein Buch, das nach seinem Tod unvollendet blieb. Billy Budd, Sailor (1924 posthum) ist eine insgesamt komplexere Geschichte als White-Jacket. Es ist voller derselben spröden Details, doch hier bilden sie den Hintergrund für eine differenzierte Moralgeschichte. Das Meer und die Bedingungen, denen die Seeleute ausgesetzt sind, strotzen vor metaphorischer Bedeutung.

 

Es waren diese zwei Erzählstränge, die Benjamin Brittens (1913-1976) Aufmerksamkeit erregten, als er 1948 nach einer Vorlage für eine neue Oper suchte. Viel später, als er und seine Librettisten Edward Morgan Forster (1879-1970) und Eric Crozier (1914-1994) sich neu formierten, um die folgende Oper in zwei Akten umzuarbeiten, drängte Crozier den Komponisten zu diesem Aspekt von Melvilles Novelle:

 

 Now, it would be true to say, wouldn’t it, that in this particular case of MELVILLE’s story of BILLY BUDD, he’s not concerned only with one ship at one moment in time; he’s concerned with what I called earlier the quality of extension that in a sense that ship is image of the world. It is a world, which reflects the stresses and problems and concerns of our own world, and floats on the sea of time and of infinity.

Joshua Bloom (Claggart) und Christopher Sokolowski (Vere). © Jean-Louis Fernandez

 

“Wenn ich die Geschichte lese, kommt es mir jedenfalls so vor“, antwortete Britten. Er fühlte sich von der materiellen Welt von Melvilles: Billy Budd angezogen – der martialischen Musik und den kreischenden Signalen zum Wachwechsel, dem ständigen Toben des Meeres, den Shantys und Penny-Whistle-Melodien, den Trommeln und dem Kanonenfeuer – aber all das war nur der Hintergrund der wahren Geschichte, nämlich Veres Dilemma, Billy zum Tode zu verurteilen, weil er den teuflisch bösen Waffenmeister, der ihn fälschlich der Meuterei beschuldigt hatte, mit einem Faustschlag getötet hatte.

 

Es war die Art von Geschichte, die von Schatten umhüllt war und die Britten oft und  sein ganzes Leben lang angezogen hatte. Doch Billy Budd, Sailor hatte für jeden, der die Novelle im Großbritannien der späten 1940er Jahre las, einem Land, das nach dem Krieg noch immer am Boden lag, eine besondere Bedeutung. Die Erinnerungen an seine Auftritte vor einem Kriegsdienst-Verweigerungs-Tribunal im Jahr 1942 waren noch frisch, und Billy war von seiner Zwangsrekrutierung im Jahr 1797, auf dem Höhepunkt der Französischen Unabhängigkeitskriege, wahrscheinlich  abgestoßen. „Was aber seine erzwungene Einberufung betrifft, so schien er die Wetterkapriolen so zu ertragen, so war er also alles gewohnt zu ertragen“, schreibt Melville, obwohl die meisten Matrosen in solchen Umständen heftig, wenn auch vergeblich protestierten, wie es auch Britten mit mehr Erfolg in einem späteren Krieg tat.

 

Auch Britten hatte Melvilles religiösen Zynismus ansprechend gefunden. Er klammerte sich an Aspekte seiner Kindheitsreligion, wenn auch nicht sehr stark. „Ich glaube nicht an die Göttlichkeit Christi, aber ich halte seine Lehren für fundiert und sein Beispiel sollte befolgt werden“, sagte er vor dem C. O. Tribunal. Melville hielt Religion und Krieg für unvereinbar! „Wie kann man erwarten, dass die Religion des Friedens in einer Eichenburg des Krieges gedeihen kann?“, schreibt er in White-Jacket. Der Besuch des Kaplans bei Billy in Ketten vor seiner Hinrichtung ist somit rein zeremonieller Natur. „Seine Bemühungen, ihm den Gedanken an Erlösung und einen Erlöser nahezubringen, schienen vergeblich. Billy hörte zu, aber weniger aus Ehrfurcht oder vielleicht aus Respekt, sondern aus einer gewissen selbstverständlichen Höflichkeit“.

 

Britten selbst legte diese natürliche Höflichkeit im Umgang mit der etablierten Kirche an den Tag. Er mochte ihre Klänge und Farben, schlüpfte in ihre „Roben“, wenn es ihm passte (Curlew River – A Parable for Church Performance, Op. 71  / 1964) und vertrat eher eine Linie im Sinne von Melville, wenn es ihm nicht passte (War Requiem, Op. / 1962). In vielen Angelegenheiten verstand er es, gleichzeitig gegensätzliche Positionen zu vertreten. Er war ein Mann des Establishments und wählte die Labour Party! Ende 1953 wurde er von Scotland Yard zu seiner Beziehung mit Peter Pears (1910-1986) befragt, im selben Jahr, in dem er zum Ehrenmitglied in die American Academy of Arts and Letter  ernannt wurde. Anders als andere homosexuelle Männer sprach er sich Ende der 1950er Jahre nicht für den Rapport Wolfenden aus. Und er vertonte unironische religiöse Gedichte oder Geschichten, ohne sich persönlich für deren theologischen Inhalt zu engagieren.

Ian Rucker (Billy Budd) © Jean-Louis Fernandez

 

Der renommierte Soziologe Edward Shills (1910-1995) hatte ihn mit den britischen Intellektuellen der 1950er Jahre in einen Topf geworfen, über die er sich vernichtend äußerste. „Außerhalb des Chinas der Mandarine gab es in keiner großen Gesellschaft jemals eine Intellektuelle Schicht, die so eng mit ihrer herrschenden Klasse verbunden und ihr so sympathisch war und so viel Anstand und Kultiviertheit vereinte“. Ganz so gemütlich war es bei Britten nicht, trotz seiner Freunde am Hof und in den Ferien mit dem Earl of Harewood genannt George Lascelles (1923-2011). Er betrachtete viele seiner Werke als Trojanische Pferde, die er in die Stadtmauern schob, um sie für einen Angriff bereit zu machen. Das War Requiem ist das überzeugendste Beispiel dafür, obwohl seine Opern aus den 1940er und 1950er Jahren dieselbe Technik verwenden. Er interessierte sich für Erzählungen von Unterdrückung und Ungerechtigkeit, die er mehr in seiner Arbeit als in seinem Leben erforschte.

 

Seine Sexualität und seine problematischen Reaktionen darauf als junger Mann, schürte diese Interesse an der Macht der Unterdrückung. Schon früh im Entstehungsprozess von Peter Grimes, Op. 33 (1945) ist klar, dass sowohl Britten als auch sein Freund Pears dachten, Grimes‘ Handlungen seien von seiner Homosexualität und seiner Unfähigkeit, danach zu handeln, getrieben. Nichts davon ist in George Crabbes (1754-1832) Gedicht The Borough (1810) zu erkennen, auf dem die Oper basiert, doch im Großbritannien der 1940er Jahre war diese queere Interpretation des Ausgangsmaterials durch zwei junge homosexuelle Männer vielleicht unvermeidlich. Sie zogen sich im Laufe der Entwicklung der Oper davon zurück – „Je mehr ich davon höre“, sagte Pears im März 1944 zu Britten: „desto mehr habe ich das Gefühl, dass die Queerness unwichtig ist und in der Musik nicht wirklich existiert oder sich zumindest nicht aufdrängt, also sollte sie es auch nicht im Text tun“ – aber es ist unmöglich zu glauben, dass sie bei der Arbeit an Billy Budd nicht ähnliche Gedanken hegten.

 

Melville deutet sicherlich die unbewusste Macht, die Billys Schönheit dem selben verleiht, in White Jacket geht er konkreter auf Homosexualität auf See ein:

 

 Still more, from this same close confinement – so far as it affects the  common sailors – arise other evils, so direful that they will hardly bear even so much as an allusion. What too many seamen are when ashore is very well known; but what some of them become when completely cut off from shore indulgences can hardly be imagined by landsmen. They sins for which the cities of the plain were overthrown still linger in some of the wooden-walled Gomorrahs of the deep.

 

Kurioserweise hat Forster in seiner eigenen Lektüre von Billy Budd, die in Aspects of the Novel (1927) veröffentlicht wurde, wenig darauf geachtet. Er dachte, der Kern der Geschichte sei woanders zu finden. Melville – nach der anfänglichen Rauheit seines Realismus – greift direkt zurück ins Universelle, zu einer Schwärze und Traurigkeit, die unsere eigene so weit übersteigt, dass sie von Glorie“ nicht mehr zu unterscheiden ist. Und dies beeinflusste natürlich Brittens eigene Lektüre, wie sein Gespräch mit Crozier im Jahr 1960 deutlich macht. Doch hinter Metaphysik und Moral verbergen sich die Macht männlicher Schönheit und der Einfluss homosexuellen Verlangens, die weder Melville, Forster noch Britten zu erklären vermochten und weder Claggart noch Vere können sich das eingestehen. Und dies ist nur eine der vielen Tragödien im Herzen von Brittens: Billy Budd

 

Zur Welturaufführung  im Théâtre du Jeu de Paume im Rahmen des Festivals d’Aix-en-Provence 2025 am 5. Juli 2025 :

 

Die Geburt eines politischen Bewusstseins…

Die musikalische Adaptation des englischen Komponisten Olivier Leith – sechs Sänger, vier Instrumentalisten an Keyboard und Schlagzeug – stellt die menschliche Stimme in den Mittelpunkt des dramatischen Raumes. Ein großes Symphonieorchester übertönt sehr oft den Gesang und das Zuhören  mehr als unangenehm: Jedes Wort wird hier essentiell, jede Betonung hat eine bewusste Entscheidung. Die englische Sprache, aufrüttelnd und belebend, eignet sich besonders gut für diese Aufführung.

 

Die Welt der Stille…

Die reduzierte Partitur unter der metronomischen Leitung des englischen Pianisten und Dirigenten Finnegan Downie Dear lässt das Drama sowohl an der Oberfläche als auch in der Tiefe erklingen. Die Textur erinnert niemals an einen begleiteten Gesang, die beiden Wesen segeln wie zwei getrennte „unbezwingbare“ Schiffe. Die Kontraste zwischen Sprache und Stille, Musik und Gesang, Seemannsliedern und Walfänger-Gesängen weben eine intensive und herzzerreißende Erzählung, die dem Tod entgegenstrebt. Das Klavier steht an der Schnittstelle, sein Klang und seine Stimmen stehen im Zeichen des Domestizierten, Zivilisierten und Harmonisierten. Die Keyboards und das Schlagzeug im Hintergrund wirken wie der Schatten, der die Männer in den abgrundtiefen Tiefen des Unterbewusstseins gefangen hält. Die durch das Drama allmählich aufgebaute Spannung steigert sich und erreicht in der packenden Szene von Billy Budds Hinrichtung sogar eine körperliche Erstickung.

 

Das reduzierte und veränderte Libretto ist von dem amerikanischen Regisseur, Bühnen- und Kostümbildner Ted Huffman in eine Erzählung der Vergangenheitsform gebracht wie im Original von Melville: Der Commander Edward Fairfax Vere, interpretiert im wahrsten Sinne des Wortes halluzinant und man kann ohne Übertreibung sagen „übermenschlich“ von dem amerikanischen Tenor Christopher Sokolowski, dieser erinnert sich an einen der tragischsten Momente seines Lebens. In diesem Erzählregime, das der Handlung entsprechend auch körperlich gewidmet ist, ist jede Geste eine Reaktion, einzeln oder kollektiv, stets verbunden mit dem Wort und seiner Ambivalenz zwischen Leben und Tod, Rettung und Verderben, Wahrheit und Verleumdung.

 

Billy Budd interpretiert von dem amerikanischen Bariton Ian Rucker, ein junger Mann mit dem Profil eines Engels, der zwangsweise eingezogen wurde und an stottern leidet. Seine Stimme ist erstickt, betäubt, dem Schweigen und Spott ausgesetzt. Unfähig, die Wahrheit auszusprechen, greift er zu körperlicher Gewalt, was zum Tod seines Anklägers, des abscheulichen Captain John Claggart führt und desgleichen auch sein eigenes Leben. Äußerst diabolisch von dem sehr talentierten amerikanisch-australische Bass Joshua Bloom interpretiert. Die eigene Trauerrede, die er vor sich hin singt, ist ein schwebender engelhafter Moment, lässt uns die intensive Tiefe goldene Wärme und heitere Geschmeidigkeit seiner wunderbaren schmeichelnden Stimme hören.

 

Thomas Chenhall (Second Mate), Ian Rucker (Billy Budd) und Noam Heinz (Premier Mate) © Jean-Louis Fernandez

Liebe zum Meer und zum Tod…

Huffmans Inszenierung ist minimalistisch, ein Bühnenbild, das den Künstlern, ihren Worten so dem Drama überlassen wird. Ein an den Kleiderbügeln hängenden Laken dient als Großsegel. Über dem weißen Deck herrscht Tag und Nacht Dunkelheit. Das einzige schwache Licht der Dienerin, an oder aus, regungslos oder bewegt, erzählt stumm das Schicksal des Matrosen. Dies ist wahrlich eine Inszenierung hinter verschlossenen Türen! Captain Claggart und Commander Vere, zwei Militärs, beherrschen Worte aus Blei und Pulver, destillieren ihre Verleumdungen und sprechen ihre Urteile. Ersterer gräbt und kratzt mit seiner rauen Bassstimme an den Bühnenkeilen. Der andere verkörpert eine Form von Zweifel und Unentschlossenheit, von eitler Selbstbeobachtung, auch von Feigheit mit Sorgfalt und Demut annimmt. Die Wahrheit wird verschwiegen, der Status quo hängt an den Lippen des Dominanten.

 

Hoch und kurz…

Auf einem Schiff herrscht ein ganzer Aberglaube…, ein ganzes Ritual… Es besteht aus Requisiten. Gesten und Stille, die Huffman mit minimalem Bühnenmaterial umsetzt. Das Ritual des Toasts auf die Gesundheit des Königs durch die Offiziere, der wiederholte Austausch von Befehlen zwischen den verschiedenen Posten zeugen von der Undurchdringlichkeit der Codes und den Begegnungen zwischen den Klassen: Offizieren und Matrosen! Die Momente des Chors, verbunden mit Arbeit und Krieg, schweben auf der Meeresoberfläche und werden dann von seinem Reich der Stille verschlungen. Ihre Majesty’s Navy ist ein großer Stummfilm! Dass kleine Nachtlicht, treuer Diener, schwebt wie ein Lot oder ein Pendel, schlägt den Puls der Zeit. Wenn es nach der Hinrichtung Billy Budds erlischt und an ein rituelles Opfer erinnert, wird die Stille zu einer Grabesstille.

Die restlichen Interpreten auch in den kleinen und allerkleinsten Rollen waren glaubwürdig, wahrhaftig und sehr ehrlich. Von der gesanglichen bis über die schauspielerische Leistung war es einfach einmalig und wir und das Publikum werden wohl noch lange von soviel Schönheit zehren: Der irländische Tenor Hugo Brady als der  Novice und Maintop; der israelische Bariton Noam Heinz als Mr. Redburn und First Mate; der britische Bariton Thomas Chenhall als Second Mate.

 

Die Musiker: Finnegan Downie Dear, Richard Gowers, Swan Rhys (Klaviere) und George Barton (Schlagzeug).

 

Brittens Partitur in dieser Adaptation  verleiht ihr eine Reinheit, ein Manifest, das auf seine Weise die Kraft und Zerbrechlichkeit der menschlichen Sprache hinterfragt. Sie wird im tiefen Schmelztiegel der Still und Leere aufgeführt, wo Lüge und Wahrheit eine Dialektik eingehen. Dieser Schmelztiegel ist letztlich der der menschlichen Freiheit, ein Wert, der sich durch die Produktion dieser Ausgabe zieht. Und hier sind wir nun und begeben uns auf diesen Weg… 

 

 

 

         

         

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