Hannover, Staatsoper Hannover, Die griechische Passion - Bohuslav Martinu, 21.03.2020

Hannover, Staatsoper Hannover, Die griechische Passion - Bohuslav Martinu, 21.03.2020

Staatsoper Hannover

Staatsoper Hannover © Marek Kruszewski
Staatsoper Hannover © Marek Kruszewski

The Greek Passion / Die griechische Passion -  Bohuslav Martinu

Premiere Samstag, 21.03.2020, 19:30 Uhr

Gibt es eine Identität ohne die Abgrenzung gegen Andere? Bohuslav Martinus The Greek Passion legt den Finger in die Wunde der gesellschaftlichen Verantwortung jeder*s Einzelnen. Sie stellt die Frage, ob eine Gemeinschaft durch Zugezogene in ihrer Sicherheit bedroht wird.

Staatsoper Hannover / Greek Passion Plakat - Barno Ismatullaeva © Clemens Heidrich
Staatsoper Hannover / Greek Passion Plakat - Barno Ismatullaeva © Clemens Heidrich

Ein Dorf zur Zeit des Griechisch-Türkischen Kriegs 1919 – 1922. Die Bewohner*innen bereiten sich auf die jährlichen Passionsspiele vor, als eine zweite, ebenfalls griechische Dorfgesellschaft auf der Flucht vor türkischen Truppen um Aufnahme bittet. Sofort folgt die Probe aufs Exempel: Was bedeutet die christliche Heilslehre im Ernstfall? Die spontane Solidarität, wie sie der Hirte Manolios vertritt, der Jesus spielen soll, ist der konservativen Kirchenmacht ein Dorn im Auge. Sie hält nichts von einer Gemeinschaftlichkeit, die ihre Herrschaft in Frage stellt. Das Gedankengut der biblischen Bergpredigt erweist sich als revolutionär.

Bohuslav Martinus in den 1950er Jahren für London entstandene Vertonung als Griechische Passion ist zugleich ein Spiel mit Identitäten: Wer bin ich, und wer kann ich werden? Und was braucht es, um ein guter Mensch zu sein? Der tschechische Komponist mischt wie selbstverständlich die kristallklare Symphonik seiner französischen wie seiner US-amerikanischen Wahlheimat mit Weisen seiner böhmischen Herkunft, um ein universell gültiges Drama zu erzählen. Die Eingängigkeit und Direktheit der Musik – leidenschaftlich und intensiv – lässt die dramatische Handlung in versöhnlichem Licht erscheinen.

Ebenso arbeitet die Regisseurin Barbora Horáková, Hausregisseurin der Staatsoper Hannover, an diesem Helldunkel: Die Inszenierungen der „Newcomerin des Jahres“ (International Opera Awards 2018) kennzeichnet ein psychologisch genauer Blick auf den Menschen, der allerdings nie ohne Empathie für das Handeln der Figuren ist. Horáková wird in den kommenden Spielzeiten als Hausregisseurin an der Staatsoper Hannover tätig sein.

Musikalische Leitung Valtteri Rauhalammi Inszenierung Barbora Horáková Choreografie James Rosental Bühne Susanne Gschwender Kostüme Eva-Maria van Acker Licht Susanne Reinhardt Video Sarah Derendinger Chor Lorenzo Da Rio, Matthias Wegele Kinderchor Tatiana Bergh Dramaturgie Martin Mutschler

Priester Grigoris Tassos Apostolou, Archon - Daniel Eggert, Hauptmann - Frank Schneiders,  Lehrer - Latchezar Pravtchev, Ladas / Kommentator August Zirner, Kostandis James Newby, Dimitri Darwin Prakash, Manolios Magnus Vigilius, Yannakos Rupert Charlesworth, Michelis Pawel Brozek Panait Uwe Gottswinter Andonis Aljoscha Lennert Nikolio Philipp Kapeller Lenio Nikki Treurniet Die Witwe Katerina Barno Ismatullaeva Priester Fotis Michael Kupfer-Radecky Despinio Clara Nadeshdin Eine alte Frau Monika Walerowicz Ein alter Mann Stephen Owen Stimme im Orchester Gagik Vardanyan

Bewegungschor Chor der Staatsoper Hannover Extrachor der Staatsoper Hannover Kinderchor der Staatsoper Hannover Niedersächsisches Staatsorchester Hannover Projektchor

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