Mannheim, Nationaltheater Mannheim, House of Usher: E.A Poe - Claude Debussy, 12.04.2019

Mannheim, Nationaltheater Mannheim, House of Usher: E.A Poe - Claude Debussy, 12.04.2019
Nationaltheater Mannheim

Nationaltheater Mannheim

Nationaltheater Mannheim © Hans Jörg Michel
Nationaltheater Mannheim © Hans Jörg Michel

House of Usher:  Edgar Allen Poe - Claude Debussy

Premiere Freitag, 12. April um 19 Uhr, Opernhaus

Die Bühnenbildnerin und Regisseurin Anna Viebrock inszeniert am Nationaltheater Mannheim die deutsche szenische Erstaufführung von House of Usher nach E. A. Poe und Claude Debussy – Premiere ist am Freitag, 12. April um 19 Uhr im Opernhaus. Von Robert Orledge wurde das Opernfragment zu einem Musiktheaterstück über die unaufhaltsame Metamorphose eines Hauses und seiner Bewohner vervollständigt, orchestriert und mit weiteren Kompositionen Debussys ergänzt.

Nationaltheater Mannheim / House of Usher - ANNA VIEBROCK © Hans Jörg Michel
Nationaltheater Mannheim / House of Usher - ANNA VIEBROCK © Hans Jörg Michel

Ausgangspunkt für Edgar Allan Poes Kurzgeschichte The Fall of the House of Usher ist der unerwartete Brief eines Kindheitsfreundes, der um raschen Besuch bittet, weil seine Nerven zerrüttet sind. Doch der Weg zum Haus Usher führt durch erschreckend öde Gegenden und in diesem Haus selbst spielt sich eine finstere Familientragödie ab. In das Bühnenbild von House of Usher sind zahlreiche Relikte früherer Bühnenbilder Anna Viebrocks eingearbeitet, in die Handlung Verweise auf klassische Filme Alfred Hitchcocks und Elio Petris.

Kammersänger Thomas Jesatko singt Roderick Usher, dessen Schwester Lady Madeline ist Estelle Kruger, Jorge Lagunes gibt den Kindheitsfreund und Uwe Eikötter den Doctor. Mit von der Partie sind der aus vielen Marthaler-Produktionen bekannte Schauspieler Graham F. Valentine sowie der Bühnenpianist Antonis Anissegos. Die musikalische Leitung hat der stellvertretende Generalmusikdirektor Benjamin Reiners.

Eine Einführungssoiree zu Werk und Inszenierung und ein Probenbesuch finden am Montag, 8. April um 18.30 Uhr im Oberen Foyer statt. In diesem Rahmen wird auch in einem Kubus im Unteren Foyer Anna Viebrock: House of Usher in Gegenwart der Künstlerin eröffnet, der unter anderem Bühnenbildmodelle, Fundstücke, Geräusche und Filmausschnitte zeigt, die in unmittelbarem Bezug zur Neuproduktion stehen. Der Kubus ist im Rahmen von Vorstellungsbesuchen zu den üblichen Hausöffnungszeiten zu besichtigen.

Weitere Vorstellungen von »House of Usher« finden am 17. und 20. April, am 16. und 31. Mai sowie am 18. Juni statt.


Vita von Anna Viebrock

Anna Viebrock studierte Bühnenbild an der Kunstakademie Düsseldorf. Die Zusammenarbeit mit Christoph Marthaler führte sie u.a. an das Theater Basel, die Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz Berlin, das Schauspielhaus Hamburg, die Oper Frankfurt, die Opéra de Paris, die Wiener Festwochen, das Festival d'Avignon, das Teatro Real Madrid sowie zu den Salzburger und Bayreuther Festspielen. Am Zürcher Schauspielhaus war Viebrock gemeinsam mit Stefanie Carp und Christoph Marthaler von 2000 bis 2004 im Leitungsteam tätig. Seit 1994 erarbeitet sie mit dem Regieteam Jossi Wieler/Sergio Morabito Operninszenierungen u.a. an der Nederlandse Opera Amsterdam und der Oper Stuttgart. Darüber hinaus gestaltete sie Bühnenräume für den Regisseur René Pollesch sowie den Choreographen Sidi Larbi Cherkaoui. 2017 zeigte Viebrock in der Fondazione Prada in Venedig die Ausstellung »The Boat is Leaking, The Captain Lied«, die sie in Zusammenarbeit mit Alexander Kluge, Thomas Demand und Udo Kittelmann entwarf. Wiederholt wurde ihr die Auszeichnung »Bühnenbildnerin des Jahres« und »Kostümbildnerin des Jahres« zuerkannt. Das Land Hessen ehrte sie 1997 mit dem Hessischen Kulturpreis, 2004 wurde sie mit dem Theaterpreis Berlin und 2013 mit dem Hein-Heckroth-Preis ausgezeichnet. Den Zürcher Festspielpreis erhielt sie 2015. Seit 2002 arbeitet Anna Viebrock auch als Regisseurin. Sie inszenierte an der Staatsoper Hannover, der Opéra Bastille in Paris, bei der Münchner Biennale und den Schwetzinger Festspielen, am HAU (Hebbel am Ufer Berlin), am Schauspielhaus Zürich, dem Theater Basel sowie am Schauspiel Köln.

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