Oldenburg, Oldenburgisches Staatstheater, Premiere - CRISTINA, REGINA DI SVEZIA von Jacopo Foroni, 21.05.2016

Oldenburg, Oldenburgisches Staatstheater, Premiere - CRISTINA, REGINA DI SVEZIA von Jacopo Foroni, 21.05.2016
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Oldenburgisches Staatstheater

Staatstheater Oldenburg © Andreas J. Etter
Staatstheater Oldenburg © Andreas J. Etter

CRISTINA, REGINA DI SVEZIA von Jacopo Foroni

Oper in drei Akten, Libretto — Giovanni Carlo Casanova In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln

Deutsche Erstaufführung: Sa 21. Mai 2016 um 19.30 Uhr, weitere Vorstellungen: Fr 27.05. um 19.30 Uhr; Di 31.05. um 19.30 Uhr; Sa 11.06. um 19.30 Uhr; Di 14.06. um 19.30 Uhr; So 19.06. um 18 Uhr; Sa 25.06. um 19.30 Uhr, Soiree: Di 17. Mai, 18.15 Uhr, Foyer, Großes Haus; Eintritt frei

Musikalische Leitung: Vito Cristófaro; Regie: Michael Sturm;Bühne und Kostüme: Stefan Rieckhoff; Dramaturgie: Annabelle Köhler

Mit: Miriam Clark, Melanie Lang/ Yulia Sokolik, Ill-Hoon Choung, Anna Avakian; Alexander Murashov, Paulo Ferreira, Daniel Moon, Tomasz Wija, Philipp Kapeller Opern- und Extrachor des Oldenburgischen Staatstheaters u.a. Oldenburgisches Staatsorchester

CRISTINA, REGINA DI SVEZI, Königin Christina, ist eine der schillerndsten Monarchinnen aller Zeiten – ebenso gebildet wie machtbesessen, freiheitsliebend wie intrigant, eine emanzipierte und kluge Frau, die sich in der rauen Männerwelt der Politik behauptet und gleichzeitig durch ihr rätselhaft androgynes Auftreten Irritationen schürt und zu Gerüchten mannigfaltiger Art Anlass gibt. Ihr Weg zur Königsherrschaft ist seit frühester Kindheit vorgezeichnet: Als ihr Vater 1632 fällt, ist klar, dass sie als einziges Kind des Monarchen diesem im Amt nachfolgen wird. Wie ihr Vater bereits zuvor weitsichtig verfügte, wird sie „wie ein Mann“ erzogen und erhält eine umfassende Ausbildung. Ihr Wissensdrang ist dabei immens, doch ihre Tugenden als Herrscherin können mit ihrer Bildung nicht Schritt halten.

Foroni zeichnet Königin Christina jedoch nicht allein als kalten Machtmenschen, sondern zeigt gerade auch die schmerzhaften inneren Widersprüche ihres Wesens auf. So scheint hinter all ihrer Rücksichtslosigkeit eine Frau auf, die von der Last der Königsbürde und dem Gewicht ihres hehren Familiennamens förmlich erdrückt, zwischen persönlichem Gefühl und Politik zerrissen und trotz all ihrer Macht von unendlicher Einsamkeit gequält wird. Mit seiner Oper  Cristina, regina di Svezia stellte sich Jacopo Foroni 1849 dem schwedischen Publikum in Stockholm vor, nachdem er ein Jahr zuvor als Anhänger der revolutionären Kräfte sein Heimatland Italien hatte verlassen müssen. Die Oper war ein durchschlagender Erfolg. Unverkennbar sind die Einflüsse des wenig älteren Verdi und anderer italienischer Zeitgenossen. Interessanterweise baut Foroni jedoch nicht allein auf dieser Musiktradition auf, sondern bezieht auch die Klangwelt der deutschen Romantik in seine Musik ein, mit derer nicht zuletzt durch sein umfangreiches Wirken als Dirigent bestens vertraut war. Nach dem tragisch frühen Tod des Komponisten gänzlich in Vergessenheit geraten, erlebte das Werk 2007 beim Vadstena Summer Opera Festival seine moderne Erstaufführung und wurde 2013 beim renommierten Wexford-Festival als Entdeckung des Jahres gefeiert. Das Oldenburgische Staatstheater zeigt nun die Deutsche Erstaufführung der Oper.

Die Premiere von  Cristina, regina di Svezia  wird live auf NDR Kultur und Deutschlandradio Kultur übertragen.

---| Pressemeldung Oldenburgisches Staatstheater |---