Jonas Kaufmann, Wagner, IOCO CD-Rezension, Mai 2013

Jonas Kaufmann, Wagner, IOCO CD-Rezension, Mai 2013
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Wagner


KAUFMANN WAGNER“

1. Die Walküre - “Ein Schwert verhieß mir der Vater” 2. Siegfried - “Daß der mein Vater nicht ist” 3. Rienzi - “Allmächtger Vater, blick herab!” 4. Tannhäuser - “Inbrunst im Herzen” 5. Die Meistersinger von Nürnberg - “Am stillen Herd” 6. Lohengrin - “In fernem Land” (Originalversion) 7.-11. Wesendonck-Lieder orch. Felix Mottl

Seit Februar dieses Jahres ist das neue CD-Album „Kaufmann Wagner“ auf dem Markt erhältlich.

Als weiteren Beitrag zum Jubiläums-Jahr von Richard Wagner hat der Tenor Jonas Kaufmann mit dem Orchester der Deutschen Oper Berlin, unter der Leitung seines Generalmusikdirektors, des schottischen Dirigenten Donald Runnicles, eine Auswahl an Tenorstücken aus den weltbekannten Wagner Opern sowie die Wesendonck-Lieder aufgenommen.

Der aus München stammende Tenor schloss 1994 sein Gesangsstudium an der Hochschule für Musik und Theater in München ab und nach ein paar Jahren als festes Ensemble-Mitglied am Saarländischen Staatstheater in Saarbrücken, begann er seine künstlerische Laufbahn als freischaffender Opernsänger und ist seitdem mit stetiger und steigender Tendenz auf den großen internationalen Opernbühnen zu hören und zu sehen. Lyrisch angefangen, gehören mittlerweile zum Repertoire des 43-jährigen neben Opern von Mozart, Rossini oder Massenet, auch die großen Tenorpartien aus den Werken von Puccini, Verdi, Strauss und Wagner.

Sein Debüt als Wagnersänger hatte Jonas Kaufmann 2009 an der Bayerischen Staatsoper als Lohengrin und ist seitdem begehrter und gefeierter Interpret auch dieses Faches.

Bereits mehrfach ausgezeichnet, hat der Opern- Konzert- und Liedersänger dieses Jahr das First Opera Award als Sänger des Jahres verliehen bekommen.

Eine Ehrung, die auch der neuen CD mehr als gerecht wird.

Ausdrucksreich und mit seiner warmen, kernigen Tenorstimme mit dem dunklen, männlichen baritonalen Timbre ist hier Jonas Kaufmann in Bestform zu hören. Ob der Schwert-Monolog des Siegmund aus der Walküre, gleich zu Beginn, das berührende „Allmächtger Vater, blick heran!“ aus dem Rienzi oder das beseelte „Im fernen Land“ aus dem Lohengrin, immer ist sein Gesang von großer stimmlicher Schönheit, hervorragender Diktion und Phrasierung und einer strahlenden Höhe gekennzeichnet; seine Interpretation von einfühlsamer und dichter Gestaltung voller Zwischentöne geprägt.

Er wechselt gekonnt von sanfter Eindringlichkeit mit gefühlvollen Piani zu feuriger Innbrunst mit stimmlichem Biss und verleiht so den Figuren Glaubwürdigkeit  und Wahrhaftigkeit. Nur hin und wieder klingen einige Töne etwas „kehlig“ und „eingeschnürt“, jedoch fallen sie bei seiner hervorragenden Gesamtleistung kaum ins Gewicht.

Sicherlich eines der Highlights anzusehen ist „Inbrunst im Herzen“ aus dem Tannhäuser. Lobenswert zu erwähnen hier auch der kurze, aber ausdrucksvolle Einsatz als Wolfram, gesungen von dem Bass-Bariton Markus Brück, Kammersänger und Ensemble Mitglied der Deutschen Oper Berlin.

Wunderschön auch die Wesendonck-Lieder, die ursprünglich für eine weibliche Stimme komponiert  sind, jedoch inhaltlich auch von einem Mann ohne weiteres interpretiert werden können. Auch hier beweist Kaufmann bravourös seine stilistische Bandbreite.

Mit wunderbarem und ausladendem Klang spielt das Orchester der Deutschen Oper Berlin unter der feinfühligen Leitung von Donald Runnicles.

Es ist eine glanzvolle Aufnahme voller Poesie und Dramatik; sicherlich für jeden Wagner Liebhaber - und nicht nur - ein musikalischer Hochgenuss.

( Beachten Sie auch unsere Rezension zu Jonas Kaufmann - The Verdi Album )

IOCO / Gilberto Giardini / Mai 2013