München, Bayerische Staatsoper, Premiere Semiramide von G. Rossini, 12.02.2017

München, Bayerische Staatsoper, Premiere Semiramide von G. Rossini, 12.02.2017

Bayerische Staatsoper München

Bayerische Staatsoper München Foto: © Wilfried Hösl
Bayerische Staatsoper München Foto: © Wilfried Hösl

Semiramide von Gioachino Rossini

Rossini-Spezialist Michele Mariotti gibt sein Debüt an der Bayerischen Staatsoper und erarbeitet mit Regisseur David Alden Semiramide. Joyce DiDonato singt die Titelpartie und gibt damit ihr Rollendebüt.

Premiere Semiramide - Sonntag, 12. Februar 2017, weitere Vorstellungen 15.2.2017, 18.2.2017, 23.2.2017, 26.2.2017, 3.3.2017, 21.7.2017, 24.7.2017

Bayerische Staatsoper / Joyce DiDonato In War And Peace © Brooke Shaden
Bayerische Staatsoper / Joyce DiDonato In War And Peace © Brooke Shaden

Mit Semiramide gibt der italienische Dirigent Michele Mariotti sein Hausdebüt an der Bayerischen Staatsoper. Wie Rossini ist auch Mariotti in Pesaro geboren und aufgewachsen. Er hat dort am Conservatorio Gioachino Rossini studiert und beim jährlichen Rossini Opera Festival von Anfang an den Großen dieses Repertoires bei der Arbeit zugeschaut. „Von klein auf habe ich Rossini eingeatmet“, sagt er. An Rossini reizt ihn vor allem „diese einstudierte Ungenauigkeit der Musik, diese Flexibilität des Rhythmus. Dieser Rhythmus bringt Leben in die Melodie.Mariotti dirigiert erstmals dieses Werk.

Zusammen mit Regisseur David Alden bringt er Semiramide auf die Bühne der Bayerischen Staatsoper. Alden hat bereits zahlreiche Werke unter anderem von Monteverdi, Händel und Wagner an der Bayerischen Staatsoper inszeniert, zuletzt Händels Orlando im Jahr 2006. David Aldens Inszenierung von Rossinis Semiramide spielt in einer Welt, in der Machtkämpfe und politische Intrigen an der Tagesordnung sind. Alden zeigt mit suggestiv-assoziationsreichen Zitaten aus verschiedenen kulturellen Kontexten, dass sich eine Geschichte wie die von Semiramide nicht nur im antiken Babylon, sondern überall und zu allen Zeiten ereignen kann.

Die amerikanische Mezzosopranistin Joyce DiDonato gibt ihr Rollendebüt in der Titelpartie. Zuletzt war Joyce DiDonato an der Bayerischen Staatsoper 2013 in I Capuleti e i Montecchi zu erleben. In weiteren Rollen sind Alex Esposito als Semiramides Geliebter Assur und Daniela Barcellona als Semiramides totgeglaubter Sohn Arsace zu sehen. Lawrence Brownlee übernimmt die Partie des Idreno.


Wissenswertes zu  Semiramide:

Am 3. Februar 1823, feierte Gioachino Rossinis große Oper über Semiramis in Venedig Premiere. Das Werk wurde einer von Rossinis größten Erfolgen. Die erste Münchner Inszenierung von Semiramide gab es schon ein Jahr nach der Uraufführung – es war zugleich die deutsche Erstaufführung. Im selben Jahr war die Oper auch unter anderem in London, Mailand und Berlin zu sehen - im gesamten 19. Jahrhundert gehörte Semiramide zum festen Repertoire der bedeutendsten Opernbühnen Europas. Nach einer weiteren Inszenierung 1832 verschwand das Werk allerdings vom Spielplan der Münchner Oper und wurde nur noch einmal konzertant gegeben (1990 mit Edita Gruberova). Mit der Opera seria verbindet sich bei Rossini sehr häufig der Anspruch, Stoffe der Weltliteratur auf die Opernbühne zu bringen. Dies gilt auch für Semiramide, ein Libretto, das auf eine Tragödie Voltaires zurückgeht (Sémiramis, 1748). Die ernste italienische Oper ist bei Rossini mit 18 von insgesamt 39 musikdramatischen Werken am stärksten vertreten, welche in einem Zeitraum von nur elf Jahren entstanden (1812 – 1823). Rossini hatte in dieser Zeit seinen entscheidenden Durchbruch.Mit der Premiere von Semiramide beendete Gioachino Rossini seine italienische Bühnenkarriere. Noch im selben Jahr reiste der Komponist gemeinsam mit seiner Gattin Isabella Colbran, für deren Sopranstimme er die Titelrolle dieser und zahlreicher weiterer Opern geschrieben hatte, nach Paris, wo er sich niederlässt. Semiramide stellt somit Rossinis letzte Opera seria dar. Mit dem Aufkommen der Romantik hat sich die Musik und die Welt um ihn herum verändert. „Rossini wollte nie die Realität abbilden wie die Romantiker. Er wollte die Realität durch seine Poetik filtern.“ (M. Mariotti)

STAATSOPER.TV  -  So, 26. Februar 2017, 17.00 Uhr,

Kostenloser Live-Stream von Semiramide auf www.staatsoper.de/tv,  Musikalische Leitung: Michele Mariotti, Inszenierung: David Alden, mit Joyce DiDonato, Alex Esposito, Daniela Barcellona und Lawrence Brownlee

www.staatsoper.de/tv

BR-Klassik:   Die Premiere wird live auf BR-Klassik übertragen. 30 Minuten vor Vorstellungsbeginn live aus dem Foyer des Nationaltheaters: Foyer, die Sendung zur Neuproduktion mit Gesprächen und Reportagen.

Premiere Semiramide - Sonntag, 12. Februar 2017, weitere Vorstellungen 15.2.2017, 18.2.2017, 23.2.2017, 26.2.2017, 3.3.2017, 21.7.2017, 24.7.2017

---| Pressemeldung Bayerische Staatsoper München |---

Read more

Essay zu „DAS SCHLAUE FÜCHSLEIN “ von Leoš Janáček sowie Reflexionen zum Pantheismus in der Musik, IOCO

Essay zu „DAS SCHLAUE FÜCHSLEIN “ von Leoš Janáček sowie Reflexionen zum Pantheismus in der Musik, IOCO

„Abenteuer der Füchsin Bystroušky“ Angelegentlich der Wiederaufnahme in der kommenden Saison am im Oldenburgischen Staatstheater Essay von Thomas Honickel   Prolog „Die Natur und der Mensch in und mit ihr“, so könnte man die erste Opernsaison unter Generalintendant Georg Heckel auch im Nachklang überschreiben. Begonnen hatte es mit einem (allerdings ambivalenten)

By Thomas Honickel
Stolpe an der Peene, Gutshaus Haferscheune, Festspiele Mecklenburg-Vorpommern - Kent Nagano, Rafał Blechacz, Philharmonisches Staatsorchester Hamburg

Stolpe an der Peene, Gutshaus Haferscheune, Festspiele Mecklenburg-Vorpommern - Kent Nagano, Rafał Blechacz, Philharmonisches Staatsorchester Hamburg

Konzertant-Sinfonisches in beeindruckender Qualität   Großér Bahnhof in einem kleinen Dorf. Nur wenige Häuser, Reste eines ehemaligen Klosters, ein rustikaler, historischer „Fährkrug“  und ein Landgut (Hotel) – das ist Stolpe an der Peene, gelegen an der Bundesstraße 110 zwischen Jarmen und Anklam in Mecklenburg Vorpommern. Aber dann ist da noch die riesige

By Ekkehard Ochs