Mödling, Konzerthof, THEATER/AB/HOF, IOCO

Mit THEATER/AB/HOF startet 2025 ein junges, ambitioniertes Team in die Freiluftsaison. IOCO wird über Yasmina Rezas "Der Gott des Gemetzels" berichten.

Mödling, Konzerthof, THEATER/AB/HOF, IOCO
Konzerthof Mödling © Fabian Steppan

Ein Sommertheater mit Haltung: THEATER/AB/HOF bringt YasminaRezas "Der Gott des Gemetzels" nach Mödling

von Marcus Haimerl

Nach dem eindrucksvollen Schlusspunkt der Shakespeare-Ära im Konzerthof Mödling durch Nicole Fendesack hebt sich nun der Vorhang für ein neues Kapitel im Mödlinger Kultursommer: Mit THEATER/AB/HOF startet 2025 ein junges, ambitioniertes Team in die Freiluftsaison – und setzt dabei auf kluge Komödien mit Tiefgang. Zum Auftakt bringt das neue Leitungstrio David Czifer, Clemens Fröschl und Samantha Steppan Yasmina Rezas vielfach ausgezeichnetes Kammerspiel „Der Gott des Gemetzels“ auf die Bühne – ein Stück, das Lachen provoziert, dabei aber nie bequem wird.

Die Premiere am 28. Juni 2025 im atmosphärischen Konzerthof Mödling ist bereits ausverkauft – für die Folgevorstellungen bis Ende Juli gibt es noch Karten. Gespielt wird jeweils Donnerstag bis Sonntag um 19:30 Uhr, Open Air. Und auch für Wetterkapriolen ist gesorgt: Wenn es regnet, stehen Decken und Ponchos bereit, nur bei starkem Regen wird in die Stadtgalerie ausgewichen.

THEATER/AB/HOF will mehr sein als sommerliche Unterhaltung – das Ensemble versteht sich als „Kulturnahversorger“ für die Region und als Theater, das Haltung zeigt: gesellschaftsrelevant, klimaschonend und publikumsnah. Statt boulevardesker Leichtigkeit wird hier mit Anspruch gespielt: Komödien, die anregen, nicht nur ablenken. In Rezas bissiger Konversationskomödie treffen zwei bürgerliche Paare aufeinander, um einen Streit ihrer Söhne auf zivilisierte Weise zu klären – was in einem grotesken Schlagabtausch der Eitelkeiten, Lebenslügen und Schuldzuweisungen endet. Die Grenzen zwischen Anstand und Aggression verschwimmen dabei auf ebenso komische wie verstörende Weise.

Regisseurin Samantha Steppan verspricht eine temporeiche Inszenierung, in der das Lachen bisweilen im Hals stecken bleiben darf – ganz im Sinne der französischen Erfolgsautorin Yasmina Reza, die mit scharfem Blick und lakonischem Witz unsere modernen Selbstbilder seziert. Ihre Figuren: urbane Menschen mit liberalem Habitus, ökologisch bewusst, politisch korrekt – und doch nicht gefeit vor den Abgründen der eigenen Widersprüche.

Paul Wiborny (Alain), Elsa Schwaiger (Anette), David Czifer (Michel), Stephanie-Christin Schneider (Véronique) © Fabian Steppan

Die nachhaltige Ausrichtung ist dabei kein Lippenbekenntnis: THEATER/AB/HOF ist Teil der niederösterreichischen Initiative „klimaschonend Kultur veranstalten“. Von der regionalen Bio-Gastronomie am Buffet über Mülltrennung und LED-Technik bis hin zum schonenden Druck der Programme wird hier konsequent auf Umweltverträglichkeit geachtet. Selbst das Blumenarrangement, das im Laufe des Stücks auf der Bühne „zu Bruch“ geht, besteht aus einem wiederverwendbaren Trockenstrauß, ergänzt durch nicht verkäufliche Restblumen aus einem örtlichen Geschäft – eine symbolisch starke Geste, die zur Ästhetik des Abends passt.

Der Konzerthof, eingebettet in die malerische Kulisse der Stadtgemeinde, bietet dafür den perfekten Rahmen: intim, charmant und direkt – so lautet das Konzept des neuen Vereins, der auf Nähe zum Publikum setzt. Durch die begrenzte Platzanzahl entsteht eine besondere Atmosphäre der Unmittelbarkeit.

Auf der Bühne stehen neben Intendant David Czifer auch Stephanie-Christin Schneider, Elsa Schwaiger und Paul Wiborny – ein Ensemble, das bekannte Gesichter mit neuen Impulsen verbindet. Die Vorstellungen laufen vom 28. Juni bis 26. Juli 2025, jeweils Do–So, 19:30 Uhr, bei freier Platzwahl.

Die Karten kosten im Vorverkauf 38 €, ermäßigt 33 €; viele Ermäßigungen werden angeboten, darunter auch der Kulturpass von „Hunger auf Kunst und Kultur“. Gruppen ab zehn Personen erhalten eine Freikarte.

Weitere Infos und Reservierungen unter:
🌐 www.theaterabhof.com: Link hier
📧 info@theaterabhof.com
📞 Karten-Hotline: +43 (0) 664 9300 9579

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