Lebenslänglich Frohlocken, Silke Aichhorn - Eine Harfenistin packt aus; IOCO - Buchrezension, 20.03.2019

Lebenslänglich Frohlocken, Silke Aichhorn - Eine Harfenistin packt aus; IOCO - Buchrezension, 20.03.2019
Harfinistin und Autorin Silke Aichhorn © Markus Aichhorn
Harfinistin und Autorin Silke Aichhorn © Markus Aichhorn

Silke Aichhorn

Lebenslänglich Frohlocken  - Silke Aichhorn

- Skurrile Erfahrungen - Eine Harfenistin packt aus -

von Marcus Haimerl

Lebenslänglich Frohlocken ist eine Sammlung humorvoller, teils skurriler autobiografischer Geschichten der bekannten deutschen Harfenistin Silke Aichhorn, mit welchen sie ihre kabarettistischen Lesungen in einem Buch zusammenfasst.

47 Saiten und 7 Pedale hat eine Harfe; sie wiegt rund 40 kg. Erschwerend,  das Instrument kann zu Transportzwecken nicht zerlegt werden! So erfährt der Leser von Lebenslänglich Frohlocken was eine freischaffende Berufsmusikerin mit einem schweren und sperrigen Instrument wie der Harfe so alles erleben kann. Warum man sich so etwas überhaupt antut, erklärt Silke Aichhorn gleich zu Beginn im Vorwort: „selbstständige Musiker sind auch immer große Idealisten“.

Lebenslänglich Frohlocken - Taschenbuch ISBN-13: 9783964439444, E-Book: ISBN-13: 9783965448681

Mit solchem Grundwissen ausgestattet, taucht der Leser ein in die besondere Welt einer Harfenistin; er erfährt alles über Gruftmuggen, dem Musizeren auf Beisetzungen (Mugge: „Musik gegen Geld“ oder „Musikalisches Gelegenheits-Geschäft“), welche, wie man beiläufig erfährt, auch schon zu Lebzeiten des zu Beerdigenden von dessen Kindern geplant werden können. Noch komplizierter gestalten sich aber Hochzeiten, vor allem wenn die Schwiegermutter der Braut bei der Planung ihre Finger im Spiel hat.

Harfinistin und Autorin Silke Aichhorn © Markus  Aichhorn
Harfinistin und Autorin Silke Aichhorn © Markus Aichhorn

Spannend sind auch Zugfahrten mit einer Harfe und auch der Transport des Instruments im PKW: beides kann öfters zu einer Belastungsprobe werden. Noch schwieriger wird es, wenn das Instrument treppauf, treppab zum eigentlichen Veranstaltungsort geschleppt werden muss und, wenn die Niederschlagshäufigkeit auch noch ansteigt, können nicht nur die Saiten des Instruments aber auch die Nerven des Trägers schon mal blank liegen.

Wie man als Harfenistin plötzlich auch Schauspielerin werden kann und eine harfenspielende Nonne im Komödienstadel des Bayerischen Rundfunks spielt und welche Auswirkung das „Attenhamer Christkindl“ auf das Familienleben haben kann, erfährt man in der Geschichte  Nonne und Arschpfeifenrössl.

Mit viel Ironie erzählt Silke Aichhorn diese Geschichten ihres Musikerlebens, lässt den Leser aber auch an den unterschiedlichen Wahrnehmungen des künstlerischen Anspruchs, zwischen gefeierter Solokünstlerin und Untermalungsmusikerin, teilhaben.

Das ausgesprochen unterhaltsame, aber auch sehr interessante Buch erschien im Eigenverlag HÖRMUSIK und ist auch als E-Book (sowohl im Format für Kindle als auch im epub-Format) und im Buchhandel erhältlich. Wer nach der Lektüre dieses Buches Lust auf mehr hat, kann auch auf der Homepage der Künstlerin (www.silkeaichhorn.de) die im gleichen Verlag erschienenen CDs erwerben.

---| IOCO Buchbesprechung |---

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