HIFI-Kritik, Digital Analog Wandler Fosi Audio ZD3, IOCO

HIFI-Kritik, Digital Analog Wandler Fosi Audio ZD3, IOCO
Fosi Audio ZD3 Digital Analog Wandler copyright Fosi Audio

 

Fosi Audio ZD3

Ein Digital-Analog-Wandler führt HiFi vom Smartphone in das Wohnzimmer

 

Streaming-Dienste und digitale Dateien haben Platten- und CD-Schränke verdrängt. Der Digital-Analog-Wandler (DAC) ist der einzige Weg, HiFi-Anlagen mit der neuen Welt zu verbinden. Digitale Datenströme werden durch ihn in analoge Signale und große Musik verwandelt. Auch betagte Verstärker und Lautsprecher erklingen mit neuem Input.

 

Mit meiner großen Schwäche für große Dirigenten der Vergangenheit war ich gespannt, was der Fosi Audio ZD3 leistet und wie die Aufnahmen in seiner Umwandlung der digitalen Eingangssignale klingen.

 

Getestet habe ich ihn an meinem kürzlich überholten und mit neuen Kondensatoren versehenen Revox B150 Verstärker. Dieser stammt aus den 80er-Jahren und durch die Aufarbeitung in die Neuzeit gerettet. Er ist mit volltönenden, präzisen Nubert 311 Regallautsprechern kombiniert, die mit ihrer klaren Mitteltonwiedergabe und straffen Bässen ideal für analytisches Hören sind und einen warmen ausgewogenen Klang liefern.

 

Der Test konzentrierte sich auf Streaming-Quellen wie Tablet, Smartphone und PC. Die Höreindrücke stammen von historischen und digitalen Klassik-Aufnahmen, die dem ZD3 einiges abverlangten.

 

Rückseite Fosi Audio ZD3 Digital Analog Wandler copyright Fosi Audio

Das Gerät hat Desktop-Größe und verfügt über fünf digitale Eingänge. Der kabelgebundene USB-Eingang ist neben Bluetooth 5.0 die Schnittstelle zu Smartphone, Tablet oder PC. Über den koaxialen oder optischen Digitaleingang lassen sich Signale aus älteren CD-Spielern oder anderen Geräten einspeisen. Der HDMI-ARC-Eingang lässt noch Raum für die Integration des Fernsehers.

 

Ausgänge in Cinch (RCA) und symmetrischem XLR ermöglichen den Anschluss an nahezu jeden Verstärker. Der ZD3 unterstützt bis zu 32 Bit/768 kHz PCM und DSD512 via USB – mehr als ausreichend auch für High-Resolution-Streaming.

 

Über einen integrierten Vorverstärker ist eine in 80 Stufen unterteilte Lautstärkeregelung möglich. Die Bedienung erfolgt wahlweise über die Fernbedienung oder den orangen Drehknopf. Auf einem 1,5-Zoll-OLED-Display werden der gewählte Eingang und die Lautstärke angezeigt. Praktisch: Selbst ältere Verstärker ohne eigene Lautstärkeregelung können so komfortabel bedient werden.

Für Streams vom Tablet oder Smartphone war Bluetooth der bequemste Einstieg. Der ZD3 verband sich blitzschnell mit dem Poco X3 Pro oder dem Samsung-Tablet. Möglich ist verlustfreie Übertragung bis 24 Bit/96 kHz. Über die Naxos Music Library App streamte ich direkt – und schon erklang Griegs Holberg-Suite in der legendären Vox-Aufnahme mit den Bamberger Symphonikern von 1956. Warme Streicher, räumlicher Klang und intensives Musizieren boten einen überzeugenden ersten Eindruck.

CD Cover DG 423 613-2 copyright Deutsche Grammophon

Neugierig geworden, wechselte ich zum der letzten Wagner-Album Karajans mit den Wiener Philharmonikern und Jessye Norman (DG 423 613-2, 1988). Auch hier lieferte der ZD3 ein ausgezeichnetes Klangbild: sirrende Streicher, präzise Wiedergabe und ein plastisches, warmes Räumlichkeitsgefühl, das viele ältere CD-Spieler blass aussehen lässt.

 

So lässt sich ohne Kabelsalat im Handumdrehen Musik einspeisen – purer Komfort. Für höchste Qualität nutzte ich den USB-Anschluss. Ein einfaches Drucker-USB-Kabel vom Smartphone zum ZD3 genügte, schon floss die Musik. Der ZD3 erkannte das Telefon sofort als Audioquelle, sobald im Soundmenü des Handys der USB-Audio-Ausgang gewählt wurde.

 

Auf diese Weise öffnete der ZD3 meinem alten Revox unkompliziert die Tür zu neuen Tonquellen. Plötzlich war er um USB, Bluetooth und weitere Eingänge reicher.

 

Herbert von Karajans „Ring des Nibelungen“ (DG, 1966–1970, Berliner Philharmoniker) im neuen DSD-Remastering ist ein akustischer Meilenstein der Schallplattengeschichte in technischer und interpretatorischer Hinsicht. Lyrische Schönheit und orchestrale Transparenz sind einzigartig. Ergänzt wurde der Test um historische Aufnahmen. Beethoven-Sinfonie Nr. 5 unter Wilhelm Furtwänglers (Warner Classics, 1954, Wiener Philharmoniker) und seine grandiose Interpretation Schubert-Sinfonie Nr. 9 „Die Große“ (Warner, 1951/1953, Berliner Philharmoniker) in High-Resolution wurden für das Probehören via USB vom Telefon durchzuführen.

 

Bei Wagners „Ring des Nibelungen “ in Karajans DG-Einspielung zeigte der ZD3 in der „Götterdämmerung“ (Siegfrieds Rheinfahrt und Trauermarsch) seine Stärken. Der tiefe Bass im Trauermarsch erklang mächtig und wuchtig aus den Nubert-Lautsprechern und kam teureren DACs erstaunlich nahe.

 

Die Streicher der Berliner Philharmoniker klangen transparent und kammermusikalisch intim. Stimmen wie Gundula Janowitz’ Freia oder Dietrich Fischer-Dieskaus Wotan hatten Pathos, jedoch fehlte minimal an natürlicher harmonischer Wärme – Atemgeräusche und Lippenkonsonanten wirkten leicht geglättet. In komplexen Passagen (z. B. Feuerzauber in der „Walküre“) blieb die Bühne stabil, aber etwas zentriert – nicht so weit und tief wie bei High-End-Konkurrenz. Dennoch: Bei moderater Lautstärke (50–60) war der Klang immersiv und ermüdungsfrei. Der Revox steuerte mit seiner warmen Röhren-Note genau das Gegengewicht zur leichten Schärfe des ZD3 bei.

Beethoven: Symphony No.5 & 7 copyright Warner Classics

Furtwänglers Beethoven 5 profitierte enorm von der Dynamik und dem exzellenten PRaT (Pace, Rhythm and Timing) des ZD3: Das Schicksalsmotiv donnerte mit Urgewalt, die Wiener Philharmoniker klangen präzise, Übergänge von Chaos zu Ordnung flossen perfekt. Im langsamen Satz glänzten Oboen und Hörner, impulsive Akzente. Die Posaunen im Finale erklangen auch hier ungemein packend. Ähnlich bei Schuberts 9. Sinfonie. Der monumentale Rubato im ersten Satz, der legendäre Hornruf, die tiefe Trauer des langsamen Satzes und die leidenschaftliche Kraft des Scherzos – alles wurde mit Tiefe, Struktur und proportionaler Bühne wiedergegeben.

 

Fazit: Der ZD3 machte aus digitalen und historischen Aufnahmen lebendige, mitreißende Erlebnisse, die unglaublich Spaß gemacht haben. Er interagierte perfekt mit dem Revox-Verstärker und den Nubert-Lautsprechern. Wirklich wunderbar!

Der ZD3 verliert an wedelsten Hifi-Anlagen. Natrürlich haben Bühnenpräsenz und absolute Präzision oder Basstreue. Doch bei meinem alten Revox und den Nubert 311 überzeugten Bühne, Wärme, Dynamik und Präsenz vollends.

 

Das Gerät bietet vielfältige Anschlussmöglichkeiten und Streaming-Optionen. Bauqualität und Bedienung sind hochwertig. Das solide Aluminiumgehäuse und das per Fernbedienung abschaltbare OLED-Display machen einen edlen Eindruck.

 

In der Preisklasse unter 200 € ist der Fosi Audio ZD3 eine hervorragende Wahl.

Wer keine ultimative High-End-Anlage besitzt und keinen perfekten High End DAC erwartet wird sehr glücklich mit ihm werden. Ein Gerät das den Höralltag für Einsteiger und Aufsteiger veredelt und glücklich machendes Musikhören verschafft.

 

Pures Hörvergnügen – uneingeschränkt empfehlenswert!

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