Düsseldorf, Schauspielhaus, Ein Sommernachtstraum, IOCO

Düsseldorf, Schauspielhaus, Ein Sommernachtstraum,  IOCO
Schauspielhaus D´Haus Open Air 25 copyright Sandra Then

Premiere vom 23.Mai 2025

Düsseldorfer Schauspielhaus D´Haus Open Air 25        

 

„Jeder Hengst kriegt seine Stute. Alles Gute!“

 

Nicht ohne Grund ist der Sommernachtstraum William Shakespeares meistgespieltes Werk. Schon zu seiner Zeit, der Ära Elisabeth I., gab es für Normalbürger im Alltag nicht viel zu lachen. Wenn nicht im wirklichen Leben, dann erhofften die Menschen Frohsinn wenigstens auf der Theater-Bühne. W. Shakespeare lieferte. Der geniale Autor packte in seine Komödien alles, was die Lachmuskeln reizen kann. Er tat es so geschickt, dass die Mixtur bis zum heutigen Tage funktioniert. Vorausgesetzt man passt sie dem jeweiligen Zeitgeschmack an.

Blanka Winkler, Elias Nagel, Roman Wieland, Sarah Steinbach copyright Sandra Then

 

Wie das gehen kann, beweist der ukrainische Regisseur Stas Zhyrkov mit seinem Team auf dem Gustaf Gründgens Platz. Vor der schönen Schauspielhaus-Fassade als Hintergrund brennt er ein höchst unterhaltsames Ideen-Feuerwerk ab. Dieser „Sommernachtstraum“ wird geträumt vor einem Kinderkarussell, dem „Tunnel of Love“ und einem Zauberwald, der hier „Enchanted Forest“ heißt. Als die Vorstellung beginnt, vergessen die Premieren-Gäste schnell den eisigen Wind, der ihnen an diesem Abend um die Nase weht. (Jedenfalls etwas)! Denn jetzt geht die Post ab. Die Spielfreude der Akteure, dieser Strudel aus Magie und Manipulation reist die Zuschauer einfach mit.

 

Worum es im Sommernachtstraum geht? Ganz einfach: Es geht um Liebe! Liebe in jeder Form. Um die verbotene, die unerwiderte. Um Eifersucht. Um erzwungene Heiraten. Um Verbote und Flucht. Und um die Vergeblichkeit der Liebe. Sie ist gleich zu Beginn der Vorstellung Thema eines Medleys, das heftig beklatscht wird. Vorgetragen wird es von ALEXANDER WANAT in seiner Rolle als „Zettel“. Er besingt die Liebe mit den Anfangszeilen von (gefühlt) 50 Love-Songs aus aller Welt. Diese Solo-Performance belohnt das Publikum mit ‚Standing Ovations‘. Sie ist auch aus einem anderen Grund eine Extra-Portion Beifall wert: Alexander Wanat musste die Rolle des „Zettel“ in nur drei Tagen einstudieren, weil sein Kollege Kilian Ponert für diese Rolle verletzungsbedingt ausfiel.

Markus Danzeisen, Sophie Stockinger copyright Sandra Then

 

Weiter geht’s mit Liebesproblemen. Der König hat sie mit seiner Braut. Und sie mit ihrem Zukünftigen. Mit vielen kleinen Schnapsfläschchen, die sie aus ihrem hübschen Kleid zaubert, versucht sie ihren Frust zu betäuben. Allein vom Flaschenpfand könnte sie ein neues Kleid bezahlen.

 

Eine andere junge Frau ist furchtbar verliebt. Natürlich in den falschen. Auf den wiederum ist eine dritte scharf. Diese stiftet Unruhe, weil sie einen vierten heiraten soll. Damit die Lösung der damit verbundenen Probleme nicht zu einfach ist, fliehen alle in den Zauberwald. Dort lauern Elfen und Geister, die gerne mal zaubern. Besonders zu erwähnen ist Puck, ein kleiner Fiesling.

 

Puck ist im wahrsten Sinne des Wortes die rechte Hand von SOPHIE STOCKINGER. Sie leiht der frechen, fröhlichen Handpuppe ihre Stimme. Gemeinsam verzaubern sie im Zauberwald mehrere Personen. Immer geht es um Liebe. Oft mit überraschenden Folgen. So kommt die Königin PAULINE KÄSTNER durch Zauberkraft zu einem ungeplanten Schäferstündchen mit einem Esel. Unter seinen Eselsohren verbirgt sich der ebenfalls verzauberte, bereits erwähnte „Zettel“. Der geniest diesen Liebesschlaf sichtlich.

Roman Wieland, Sarah Steinbach copyright Sandra Then

 

Anders die Königin. Sie wird fuchsteufelswild als die Zauberkraft schwindet. Lautstark beschimpft sie die Souffleuse. Sie entreißt ihr Textbuch und Lesebrille,

weil sie zweifelt, dass dieser Liebesakt im Script vorgesehen war.

 

Natürlich passiert noch reichlich mehr in dieser turbulenten Komödie.

Und es gibt außer „Zettel“ und „Puck“. noch viele schöne Namen. Auch wo die Geschichte spielt, nämlich im antiken Athen, könnte man erwähnen. Das bei einem Besuch herauszufinden, sollten sie nicht verpassen. Wichtig ist, dass das Ganze ein Riesenspaß ist, der sicher auch Meister Shakespeare gefallen würde. Am Ende bekommen alle den Partner ihrer Wahl. Es fließt kein Blut und keiner bekommt einen Schnupfen. (Hoffentlich)

 

Kompliment und Danke an das tolle Ensemble. Und beste Genesungswünsche für Kilian Ponert

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

.