Dresden, Semper Zwei, POWDER HER FACE – Thomas Adès, IOCO Kritik, 21.10.2023

Semper Zwei / Powder her Face - Szenefoto © Ludwig Olah
Semper Zwei / Powder her Face – Szenefoto © Ludwig Olah
SEMPER ZWEI in Dresden Foto Jochen Quast
SEMPER ZWEI, Dresden, Foto Jochen Quast

Semper Zwei

POWDER HER FACE – Kammeroper von Thomas Adès

– über die Tragik eines glamourösen Lebens –

von Thomas Thielemann

Sie war zweimal verheiratet, viermal verlobt und hatte unzählige Sexualpartner unterschiedlicher Prägung. Das sollte im Zeitalter des „One Night Stand“ keine Besonderheit mehr sein. Aber Ethel Margaret Campbell (1912-1993) war eine Angehörige der britischen Oberklasse und praktizierte einen der Zeit vorauseilenden Lebensstil. Damit erreichte ihre Persönlichkeit im Königsreich schon ein gewisses öffentliches Interesse. Eine Hirnverletzung in der Folge eines Unfalls, der Sturz in einen Fahrstuhlschacht, hatte zum Verlust des Geruchs- und Geschmackssinnes der Dame geführt, sowie offenbar auch ihre Persönlichkeitsstruktur stark verändert. Vor allem habe der Unfall ihre Promiskuität extrem befördert, was ihrem Leben eine besondere Pikanterie verlieh.

In einem Scheidungsprozess legte 1963 ihr „Noch-Ehemann“ angebliche Beweise über 88 außereheliche erotische Begegnungen mit Personen unterschiedlicher Gesellschaftsschichten und durchaus „queerer“-sexueller Orientierung vor. Um diesen Prozess herum baute der englische Autor und Journalist Philip Hensher Szenen der letzten Zuflucht einer kaum verfremdeten „Herzogin von Argyll“. In einer Suite ihres inzwischen verkauften Hotels, verwoben mit Rückblenden auf ihr früheres Leben: ihr Debut in Londons High Society, ihre Hochzeit mit einem Herzog, die Scheidung. Dazu: recht drastische Szenen in der Suite, ein letztes Interview und, wegen der fehlenden Zahlungsfähigkeit, der Rausschmiss aus dem Hotel.

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