Wiesbaden, Hessisches Staatstheater, Mit Uwe Eric Laufenberg zu neuen Ufern? , IOCO Aktuell, 07.01.2016

Wiesbaden, Hessisches Staatstheater, Mit Uwe Eric Laufenberg zu neuen Ufern? , IOCO Aktuell, 07.01.2016
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Hessisches Staatstheater Wiesbaden

Hessisches Staatstheater Wiesbaden © Martin Kaufhold
Hessisches Staatstheater Wiesbaden © Martin Kaufhold

2015 erfolgreichstes Jahr des Hessischen Staatstheaters

Staatstheater Wiesbaden / Neuer Intendant Laufenberg © IOCO
Staatstheater Wiesbaden / Neuer Intendant Laufenberg © IOCO

Uwe Eric Laufenberg war höchst erfolgreicher Intendant der Oper Köln. Durch mitreißende Inszenierungen und hohe Auslastung machte Laufenberg die Oper Köln zu einem herausragenden künstlerischen Schwergewicht der deutschsprachigen Theaterlandschaft.

2012 wurde die Oper Köln zum Opernhaus des Jahres gewählt. "Ex-Intendant Uwe Eric Laufenberg hat seit 2009 dem damals unbedeutenden Opernhaus zu einem beachtenswerten künstlerischen Aufschwung verholfen", hieß es damals in der Festschrift zur Preisvergabe.

Mitte 2012 fanden die künstlerischen Kölner Opern-Höhenflüge  ein raues Ende. Wirres   Budget- und Sanierungsmanagement der Stadt Köln um die Bühnen der Stadt Köln wurden merkwürdigerweise am Intendanten der Oper Köln abgeladen. Laufenberg verließ, folgerichtig, die Oper Köln in Richtung  Wiesbaden.

Im eng verflochtenen Rhein-Main-Gebiet konkurrieren vier große Musiktheater: Die Oper Frankfurt mit 1.369 Sitzplätzen als größtes Musiktheater der Region. Das Hessische Staatstheater Wiesbaden hat 1.041 Plätze, das Staatstheater Darmstadt 956 Plätze, das Staatstheater Mainz  839 Plätze. Die öffentlichen Subventionen für diese Theater sind schwindelerregend, doch überregionale Relevanz hat - noch - keines erlangt.

Kaiser Wilhelm II. initiierte und finanzierte den Neubau des Wiesbadener Theaters. Es wurde von den bekannten Wiener Architekten Ferdinand Fellner d. J. und Hermann Helmer in neobarockem Stil, andere sagen in "wilhelminischen Prunk", errichtet und am 16. Oktober 1894 in Anwesenheit des Kaisers eröffnet. Das außen wie innen optisch ungemein ansprechende Theater verfügt im Großen Haus über 1.041 Plätze, im Kleinen Haus 328, im Studio 89.

Staatstheater Wiesbaden / Laufenberg in Dr. med Hiob Pretorius © Karl Monika Forster
Staatstheater Wiesbaden / Laufenberg in Dr. med Hiob Pretorius © Karl Monika Forster

Ab Herbst 2014 übernahm Uwe Eric Laufenberg die Intendanz  am Fünf-Sparten-Haus  Hessisches Staatstheater Wiesbaden. Bereits für 2015, seinem ersten Jahr  hatte sich Laufenberg ehrgeizige Ziele gesetzt: Mit konzentriert angesetzten, gut einstudierten Vorstellungen sowie einer mit den Ressourcen des Hauses effektiv umgehenden Spielplanpolitik mehr Zuschauer und somit eine höhere Platzausnutzung zu erreichen. Uwe Eric Laufenberg nutzt den ganzen Spielraum, den ein modernes Mehrspartenhaus bietet: Ein herausragendes Opernprogramm bietet Neueinstudierungen Wiesbadener Klassiker und aufregende Neuinszenierungen, dargeboten von einem Spitzenensemble und hochkarätigen internationalen Gästen.

2015 war am Hessischen Staatstheater Wiesbaden das erste, das vollständig unter der künstlerischen Leitung von Uwe Eric Laufenberg stand – und das mit der besten Auslastung seit 2009.

309.618 Zuschauerinnen und Zuschauer besuchten die Vorstellungen des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden im Jahr 2015 und damit rund 4.000 mehr als im Jahr 2014. Die Gesamtauslastung 2015 betrug 82 Prozent. Das bedeutet einen Anstieg gegenüber dem Jahr 2014 um knapp zwei Prozent und um knapp vier Prozent gegenüber dem Jahr 2013. Die Auslastungszahlen im Einzelnen: 2013: 78,1 %, 2014: 80,1 %, 2015: 82,0 %

Zudem hat das Hessische Staatstheater Wiesbaden im Dezember 2015 die höchsten Besucherzahlen seit über zehn Jahren zu verzeichnen: 78.660 Besucherinnen und Besucher sahen die Vorstellungen im Dezember.

Staatstheater Wiesbaden / Laufenberg als Dr med Hiob Prätorius © Karl Monika Forster
Staatstheater Wiesbaden / Laufenberg als Dr med Hiob Prätorius © Karl Monika Forster

Hänsel und Gretel, La Traviata und Die Entführung aus dem Serail waren in der Oper die meistverkauften Vorstellungen des vergangenen Jahres.

Im Schauspiel waren es Der ideale Ehemann, Die Buddenbrooks, Dr. med. Hiob Prätorius und Kafka / Heimkehr. Aschenputtel und Aufwind waren die Publikumslieblinge im Ballett. Im JUST (Junges Theater) zählten Max und Moritz, Das doppelte Lottchen und Hexe Hillary zu den Favoriten.

Uwe Eric Laufenberg verwandelte bis 2012 die Oper Köln in eine künstlerische Kultstätte. So auch reißt Barrie Kosky seit zwei Jahren eine bei niedriger Auslastung und hohen Subventionen jahrelang selbstzufrieden dahindümpelnde Komische Oper Berlin in neue, ungekannte Popularitätshöhen. Laufenberg hat sein erstes Jahr in Wiesbaden mit Bravour gemeistert. Das Hessische Staatstheater Wiesbaden auf dem Weg zu neuen Ufern?  IOCO wird es begleiten!

IOCO / Viktor Jarosch / 07.01.2016

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