
Deutsche Oper am Rhein

Theater Duisburg © IOCO
Geisterritter – Jugendoper von James Reynolds
Geisterritter hat am Mittwoch, 19. Juni, 11.00 Uhr Premiere im Theater Duisburg. „Wir sind sehr froh, die neue Familienoper nach dem großen Wasserschaden wie geplant im Theater Duisburg realisieren zu können“, sagt Generalintendant Christoph Meyer.

Deutsche Oper am Rhein / GEISTERRITTER – OPER VON JAMES REYNOLDS
Uraufführung im Theater Bonn – David Fischer (Jon Whitcroft), Martin Tzonev (Mr. Rifkin), Ensemble © Thilo Beu
Die Jugendoper von James Reynolds ist die erste nach einem Kinderbuch von Cornelia Funke. Für die Kooperation Junge Opern Rhein Ruhr autorisierte sie die Vertonung ihres 2011 erschienenen Beststellers. Erik Petersen hat Geisterritter als großformatiges Bühnenwerk inszeniert, das im Dezember 2017 am Theater Bonn uraufgeführt wurde. Unter der musikalischen Leitung von Patrick Francis Chestnut kommt es am 19. Juni zur Premiere im Theater Duisburg, bevor es in den folgenden Spielzeiten auch im Opernhaus Düsseldorf und im Theater Dortmund zu erleben ist.
Die Geschichte, empfohlen ab 10 Jahren, ist zum Gruseln: Kaum ist Jon Whitcroft unfreiwillig in ein altehrwürdiges Internat in Salisbury eingezogen, trachtet ihm dort der Geist von Lord Stourton nach dem Leben. Seine Mitschüler, die den Geist nicht sehen können, halten ihn für verrückt, nur seine Klassenkameradin Ella glaubt ihm. Gemeinsam mit Ellas eigenwilliger Großmutter Zelda und der zum Leben erwachten Statue des Ritters William Longspee nimmt Jon den Kampf mit seinem untoten Gegner auf …
Geisterritter, Oper von James Reynolds nach dem Roman von Cornelia Funke. Auftragskomposition mit einem Libretto von Christoph Klimke. In deutscher Sprache mit Übertiteln. Dauer ca. 2 Stunden, eine Pause. Empfohlen ab 10 Jahren.
Musikalische Leitung: Patrick Francis Chestnut, Inszenierung: Erik Petersen, Bühne: fettFilm, Kostüme: Kristopher Kempf, Licht: Thomas Roscher, Choreographie: Yara, Hassan, Chorleitung: Patrick Francis Chestnut, Kinderchorleitung: Sabina López Miguez
Jon Whitcroft: David Fischer / Cornel Frey, Ella Littlejohn: Monika Rydz / Anke Krabbe, Zelda Littlejohn: Karina Repova, William Longspee: David Jerusalem, Lord Stourton: Bernhard Landauer, Mr. Rifkin: Rolf A. Schneider, Angus: Dmitri Vargin, Stu: Luis Fernando Piedra, Ela Longspee: Lisa Griffith, Aleister Jindrich: Johannes Preißinger, Edward Popplewell: Peter Nikolaus Kante, Alma Popplewell: Romana Noack
1. Kröte: Cedric Sprick, Chor: Chor der Deutschen Oper am Rhein, Kinderchor: Kinderchor am Rhein, Orchester: Duisburger Philharmoniker
Aufführungen im Theater Duisburg:
für Schulklassen: Mi 19.06. / Di 02.07. / Di 09.07. / Mi 10.07. – jeweils 11.00 Uhr
für Familien: Sa 22.06. – 18.00 Uhr / So 07.07. – 15.00 Uhr
Premiere im Opernhaus Düsseldorf: Fr 20.09. – 18.00 Uhr
Familienopernwerkstatt vor der Premiere: Am Freitag, 14. Juni, um 18.00 Uhr gibt die Junge Oper am Rhein zusammen mit beteiligten Künstlerinnen und Künstlern Einblick in die Produktion. Szenisches Spielen und Musizieren und der anschließende Probenbesuch ergänzen das Programm der Familienopernwerkstatt im Theater Duisburg. Der Eintritt ist frei.
—| Pressemeldung Deutsche Oper am Rhein Düsseldorf |—
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Theater Hagen

Theater Hagen bei Nacht © Stefan Kuehle
Packendes in Hagen: Feuerwerk von Paul Burkhard
Erfolgreiche Theaterstücke entstehen selten am Reißbrett, geplant und geordnet. Kunst, Phantasie, Zufälle kennzeichnen viele Bühnenerfolge. `Der Rosenkavalier´ von Richard Strauss wurde erst mit Max Reinhardts Einfluss zu einem Welterfolg. Die Komödie Feuerwerk brauchte bis zu ihrem Welterfolg einen langen Anlauf: Aus dem Mundartstück De sächzigscht Giburtstag des Schweizers Emil Sautter entstand 1939 Paul Burkhards schnell vergessene und wenig aufgeführte Operette Der schwarze Hecht. Paul Burkhard gesteht von sich selbst „kein ausgesprochener Kabarettist“ zu sein. Der
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Alle Vorstellungen Feuerwerk: 4. Oktober 2013, 10.10.2013, 13.10.2013, 24.10.2013; 6. November 2013, 9.11.2013,
18. Dezember 2013, 31.12. 2013 (2 x), 11. Januar 2014, 26.1.2013, 2.Februar 2014, 9.2.2014, 28.2.2014; Ticket Kaufen: Hier!
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Welterfolg seiner Komposition stellte sich erst ein, als die von den Nazis verjagten Revue-Titanen Erik Charell und Robert Gilbert 1949 aus den USA nach Deutschland zurückkehrten, ein neues Libretto schufen, die Handlung mit Humor, Parodien und Leben überzogen und dem Stück den Namen Feuerwerk gaben. Nun wurde Komponist Paul Burkhard über Nacht berühmt; sein Lied O mein Papa in englischen wie deutschen Fassungen millionenfach verkauft. Eddie Fisher schaffte es in den USA, Lys Assia in Deutschland über Wochen an die Spitze der Musik-Charts. Feuerwerk wurde zur erfolgreichsten Operette der 50er Jahre.

Hagen / Theater Hagen / Feuerwerk, Ensemble © Stefan Kühle
Feuerwerk ist eine bissige wie groteske Gesellschaftskomödie, welche der von Trauma und Wiederaufbau geprägten Nachkriegszeit mit dem Regieansatz „Biederes Bürgertum trifft auf exotische Bühnenwelt“ Frohsinn einhauchen wollte. Feuerwerk, ganz Erik Charell, soll die Biederkeit des Alltags durch Esprit und Lebenslust abschütteln; doch ohne moralisierenden Zeigefinger oder sich in erotischen Untertönen verlierend. Die Handlung von Feuerwerk: Ein muffiger Unternehmer Oberholzer möchte mit seiner kleinbürgerlichen Familie und Freunden seinen 60. Geburtstag feiern. Doch läuft dabei einiges aus dem Ruder. Der verschollene, zum Zirkusdirektor Obolski mutierte Bruder dieses Unternehmers und seine ebenso exotische Frau Iduna tauchen unangekündigt auf. Das Thema von Feuerwerk ist immer aktuell; deftige Gegensätze sind beliebter Gestaltungsstoff innovativer Regisseure; Parodien, Artistik und Phantasie die Füllmittel. Das Theater Hagen und Nicola Glück nutzten die Möglichkeiten für eine neue, fulminante Feuerwerk-Produktion.

Hagen / Theater Hagen / Feuerwerk Ensemble © Stefan Kühle
Nicola Glück arrangiert eine mitfühlend menschliche wie unterhaltsame Feuerwerk-Produktion, welche – „Danke Hagen“ – ihr Heil nicht in überbordender Radikalität oder sexistischem Wortgeklingel sucht. Das erste Bild wird zwar von einem braven Wohnzimmer und Protagonisten in betulicher Nachkriegs-atmosphäre dominiert; doch für einen furiosen Einstieg in der Abend sorgt bereits Kati, die Köchin (Kristina Larissa Funkhauser), ihr Kostüm (Pia Oertel), ein Küchenherd und das mit prickelnder Mimik mitreißend vorgetragene Lied „Ich koche gern“. Ähnlich spannende Regieeinfälle (Dramaturgie Thilo Borowczak) durchziehen die Inszenierung und machen Feuerwerk zu dem, was es sein will: Nicht Hamlet aber lebensfreudige, ausgelassene Gesellschaftskomödie. Die zentralen Rollen des Zirkusdirektor Obolski und Iduna, seine Frau, sind in Hagen mit Bariton Rolf A. Schneider („Man hat’s nicht leicht“) und der attraktiven Ruth Ohlmann („Oh mein Papa“ – lieblich süß, ergreifend) stimmlich souverän wie durch ihr Showtalent glänzend besetzt. Doch spektakulär wird die Feuerwerk – Produktion des Theater Hagen im zweiten und dritten Akt mit neuem Bühnenbild und Artisten wie Akrobaten des Circus Jonny Casselly:

Theater Hagen / Artistennachwuchs zeigt auf Premierenfeier Feuerwerk sein Können © IOCO
Packende Artistik in der Luft wie am Boden, Dressurakte wie Seilchenspringen mit Hund, Clownerien wechseln, vermischen sich mit stimmlichen wie choreographischen Leckerbissen des spielfreudigen Theater Hagen – Ensembles: Onkel Gustav (Richard van Gemert) genoss sicht- und hörbar seine „Hustenarie“ und seine Wandlung vom unterwürfigen zum humorigen Gatten, Onkel Heinrich (Orlando Mason) besaß auch dank seiner kräftigen Ausstaffierung umwerfende Darstellungskraft, während Veronika Haller als Tante Lisa mit schräger Mimik immer wieder faszinierte. Marilyn Bennett kujonierte als schrullige Tante Paula mit auffälliger Präsenz. Doch auch Verena Grammel als Berta, Christoph Scheeben als Ehemann Fritz und Werner Hahn Unternehmer Albert Oberholzer und Dagmar Hesse als Gattin zelebrieren Kleinbürgerlichkeit genüsslich. Maria Klier als Tochter Anna tanzt schwungvoll, singt lieblich textverständlich. So besaß jeder auf der Bühne seinen eigenen, oft verschroben schrulligen Charakter, füllte das Bühnengeschehen dieses Feuerwerk mit Stimmung, Komik und Frohsinn.

Hagen / Theater Hagen / Feuerwerk, Circus Jonny Casselly © Stefan Kühle
Dirigent Steffen Müller-Gabriel und das Philharmonischen Orchesters Hagen schwelgen mit dem Ensemble an den „schönen Stellen“ der Musikkomödie. Besonders „O mein Papa“ verweilt, schwebt, romantisiert betörend, ganz auf die sentimentale Sprachmelodie von Ruth Ohlmann und der Solisten des Theater Hagen Ensemble ausgerichtet. Auch die musikalischen Großformen und das große Finale zu Feuerwerk arbeiten Steffen Müller-Gabriel und sein Orchester plastisch heraus; wenngleich die Akustik an manch großen Stellen noch verbessert werden kann.

Feuerwerk, Ensemble Theater Hagen © Stefan Kühle
Die gelungene Feuerwerk – Premiere des Theater Hagen endete mit brausendem, jubelnden Publikum, einer packenden Premierenfeier und einer kleinen Bühne, auf der der Artistennachwuchs des Circus Jonny Casselly den fröhlich Feiernden Besuchern wunderbare Kunststücke zeigten.
IOCO / Viktor Jarosch / 28.09.2013
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