Gelsenkirchen Musiktheater im Revier, 2020: Saisoneröffnung der besonderen Art, IOCO Aktuell, 26.08.2020
August 26, 2020 by
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Musiktheater im Revier Gelsenkirchen
MIR – UNTERWEGS IN GANZ GELSENKIRCHEN
Saisoneröffnung 2020 – Theaterfest der besonderen Art
Es ist eine langjährige Tradition und gehört sowohl für Theaterfreunde als auch die Mitarbeiter*innen des Musiktheater im Revier (MIR) zum Start in jede neue Saison dazu: das Theaterfest. So war der Theaterleitung und den Organisator*innen dieses besonderen Tages klar, dass trotz der aktuellen Situation und den damit verbundenen Auflagen eine Möglichkeit gefunden werden muss, wie unsere Kunst viele Interessierte erreichen und neugierig machen kann.
„Ein Theaterfest, wie es alle kennen, ist in diesem Jahr 2020 leider nicht möglich. Wir möchten aber dennoch mit den Gelsenkirchener*innen feiern, dass wir endlich wieder für unser Publikum spielen können. Also kommen wir diesmal zu den Menschen.“, sagt Generalintendant Michael Schulz.
So wird es am Samstag, den 29. August 2020 zwischen 11:00 und 17:00 Uhr an verschiedenen Orten in ganz Gelsenkirchen viele Auftritte der MiR Künstler*innen geben. Ob in der St. Augustinus-Kirche in der Innenstadt, auf der Bueraner Domplatte oder beispielsweise im Horster Nordsternpark – das MiR kommt zu den Gelsenkirchener*innen, um überall für die neue Theatersaison zu begeistern und die Passant*innen zu unterhalten. Mit dabei sind die MiR Dance Company, das Sänger*innen-Ensemble, das MiR Puppentheater und der Opernchor.
„Das Ganze soll eine Art Flashmob-Charakter haben, sodass wir keine konkreten Orte und Uhrzeiten im Vorfeld bekanntgeben – einerseits, damit wir zu dichte Menschenansammlungen vermeiden und andererseits den Überraschungsfaktor beibehalten“, erklärt Organisator Carsten Kirchmeier. „Wir laden aber alle Interessierten herzlich zu zwei öffentlichen Proben in unserem Großen Haus ein. Um 13:00 und 15:00 Uhr können Theaterfans schon einen Vorgeschmack auf unsere Eröffnungspremiere erhaschen.“
“Wer bei einer dieser beiden Proben dabei sein möchte, kann sich ab sofort bis Freitagabend, 18:30 Uhr, telefonisch unter 0209.4097-200, per Mail an theaterkasse@musiktheater-im-revier.de oder persönlich an der Theaterkasse Plätze für den exklusiven Einblick sichern. Sollten noch Plätze frei sein, dürfen Interessenten auch spontan am Samstag kommen. Alle Besucher*innenmüssen gemäß dem Hygienekonzept an der Theaterkasse ihre Kontaktdaten hinterlassen.“
Termin & Ort
Am 29. August 2020 zwischen 11:00 und 17:00 Uhr an verschiedenen Orten im gesamten Stadtgebiet von Gelsenkirchen
Essen, Philharmonie Essen, Opernstudio NRW – Abschlusskonzert, 16.06.2020
Juni 12, 2020 by
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Philharmonie Essen © Bernadette Grimmenstein
Opernstudio NRW – Abschlusskonzert
Stipendiatinnen und Stipendiaten – Dienstag, 16. Juni 2020, 20 Uhr
Zum Beginn dieser Spielzeit startete das neu gegründete Opernstudio NRW mit acht jungen Sängerinnen und Sängern unterschiedlicher Stimmfächer sowie zwei weiteren Mitgliedern für den Bereich Korrepetition. Gemeinsam präsentieren sie sich nun in einem gemeinsamen Saison-Abschlusskonzert am Dienstag, 16. Juni 2020, um 20 Uhr in der Philharmonie Essen. In ihrem Programm mit dem Titel Held*innen lassen sie auf der Bühne des Alfried Krupp Saals die großen Heroinnen und Heroen lebendig werden, die seit Entstehung der Oper vor über 400 Jahren stets im Mittelpunkt der Handlung stehen. Der musikalische Leiter des Opernstudios NRW, Robin Phillips, hat dazu ein Programm mit Werken von Cavalli und Charpentier, über Händel, Mozart, Rossini, Verdi und Weber bis hin zu Lehár, Stolz, Barber und Bernstein zusammengestellt. Dabei sind es nicht immer nur Könige und Prinzessinnen, die heldenhaft sein können, sondern auch Figuren aus der Alltagswelt, wie etwa Charpentiers Arbeitermädchen Louise. Die Mitwirkenden sind Wendy Krikken (Sopran), Giulia Montanari (Sopran), Penny Sofraniadou (Sopran), Etienne Walch (Countertenor), Adam Temple-Smith (Tenor), Daegyun Jeong (Bariton), Timothy Edlin (Bassbariton), Gerard Farreras (Bass), Sangho Lee (Klavier), Yuna Saito (Klavier) und Leiter Robin Phillips (Klavier).
Mit dem Opernstudio NRW ermöglichen das Theater Dortmund, das Aalto-Musiktheater Essen, das Musiktheater im Revier Gelsenkirchen und die Oper Wuppertal Künstlerinnen und Künstlern kurz nach dem Abschluss ihres Hochschulstudiums einen idealen Karrierestart in der Theaterwelt. Gegründet und gefördert wurde das Opernstudio NRW im November 2018 vom Land Nordrhein-Westfalen. Partner sind die Hochschule für Musik und Tanz Köln und die Folkwang Universität der Künste Essen.
Das Konzert ist dem im Januar verstorbenen Vorstand der Brost-Stiftung Prof. Dr. Wolfgang Heit gewidmet, der sich stets sehr für das Opernstudio NRW eingesetzt hat.
Karten (€ 8,00 / Eintritt für Studierende frei) sind im Vorverkauf über das TUP-TicketCenter unter Tel. 0201 / 81 22-200 (Mo-Sa 10:00-15:00 Uhr) oder per E-Mail unter tickets@theater-essen.de sowie an der Kasse des Aalto-Theaters (Öffnungszeiten: Di-Sa 13:00-18:00 Uhr) erhältlich. Die Aalto-Kasse ist zudem jeweils 90 Minuten vor Beginn der Veranstaltung geöffnet. Der Kartenkauf über den Webshop oder über externe Vorverkaufsstellen ist nicht möglich.
—| Pressemeldung Philharmonie Essen |—
Andrzej Saciuk – Der wunderbare Basssänger verstarb, 12. Mai 2020
Juni 8, 2020 by
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Andrzej Saciuk : 1933 – 2020
Der wunderbare Basssänger verstarb in Berlin
von Dieter Müller
Bedauerlicherweise verstarb in Berlin im Alter von 87 Jahren der beliebte polnische Bass Andrzej Saciuk. Seinen über 60 Jahre andauernden künstlerischen Weg bestritt er voller Leidenschaft, Liebe und Respekt für die Bühne, das Publikum und alle Theaterleute.
Andrzej Saciuk absolvierte eine Schauspiel- und Regieausbildung an der Theaterschule in Lódz und studierte Gesang bei Stanislawa Zawadska in Warschau und Gino Bechi in Italien. Sein Bühnendebüt gab er 1954 mit der Rolle von Skoluba in Moniuszko’s “Gespensterschloß“ am Grand Theatre in Lódz.
Gespensterschloss – Stanislaw Moniuszko
youtube Trailer Andrzej Saciuk als Skoluba
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Er arbeitete als Regisseur und Sänger an der Schlesischen Oper in Bytom. Lódz, der Posener Oper und der Warschauer Kammeroper.
Der zweite Preis beim ARD-Gesangswettbewerb in München verhalf ihm zu einer internationalen Karriere auf den Bühnen Europas, Amerikas und Asiens. Er trat u.a. mit Renata Tebaldi, Montserrat Caballé, Carlo Bergonzi und Placido Domingo in den renommiertesten Konzerthallen der Welt auf.
Faust – Charles Gounod
youtube Trailer Andrzej Saciuk als Mephisto
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Ab 1972 sang Andrzej Saciuk vor allem in Deutschland und wurde Ensemblemitglied am Musiktheater im Revier in Gelsenkirchen, sowie ab 1976 für 22 Jahre an der Deutschen Oper am Rhein in Düsseldorf, die ihn 1998 mit dem Kammersänger-Titel ehrte. Düsseldorf blieb er bis zu seinem Bühnenabschied in 2011 („Titurel“ in Richard Wagners „Parsifal“) als Gast eng verbunden. Unter den vielen herausragenden Bühnencharakteren des Sängers sind: Philipp in „Don Carlos“, Mephisto in Gounod’s „Faust“ (in über 200 Aufführungen), Fürst Gremin in Tschaikowsky’s „Eugen Onegin“, Zacharias in Verdis „Nabucco“, und die Titelrolle in Mussorgsky’s „Boris Godunov“.
Boris Godunov – Modest Petrowitsch Mussorgski
youtube Trailer Andrzej Saciuk als Boris
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Eugen Onegin – Pjotr Iljitsch Tschaikowski
youtube Trailer Andrzej Saciuk als Gremin
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Andrzej Saciuk war nicht nur ein ausgezeichneter Sänger, sondern auch als Lehrer ein unermüdlicher Verfechter der Vokalkunst. Dieser wunderbare Mensch und Sänger wird unvergessen bleiben.
—| IOCO Portrait |—
Dortmund, Oper Dortmund, NRW – Opern fordern Aufnahme des Vorstellungsbetriebs, Mai 2020
Mai 8, 2020 by
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NRW – Opern fordern den baldmöglichen Einstieg
Wiederaufnahme des Vorstellungsbetriebes
Die Oper Dortmund, das Aalto-Musiktheater Essen, das Musiktheater im Revier Gelsenkirchen, die Oper Wuppertal, das Theater Krefeld Mönchengladbach, das Landestheater Detmold und das Theater Münster schließen sich auf Initiative des Theater Dortmund zusammen und fordern die politischen Akteure im Land und Bund auf, einen realistischen und zügigen Zeitplan zur Wiederaufnahme des Vorstellungsbetriebes zu erarbeiten und dafür in einen direkten und konstruktiven Dialog mit den Kulturschaffenden zu treten. Ziel dieses Dialoges muss es sein, den Vorstellungsbetrieb baldmöglichst, jedoch spätestens ab dem 1. September 2020, wiederaufzunehmen. Die Opern in Nordrhein-Westfalen sind in der Lage, Stückauswahl, Inszenierungen und das Besuchermanagement so anzupassen, dass diese den medizinischen und hygienischen Vorgaben entsprechen. Das Musiktheater in Deutschland besitzt ein internationales Alleinstellungsmerkmal – fast jedes siebte Opernhaus weltweit steht in Deutschland. Als Zeichen unserer Werte gilt es diesen kulturellen Schatz auch in Krisenzeiten zu schützen und zu bewahren.
Oper Dortmund, das Aalto-Musiktheater Essen, das Musiktheater im Revier Gelsenkirchen, die Oper Wuppertal, das Theater Krefeld Mönchengladbach, das Landestheater Detmold und das Theater Münster erkennen die hohe gesellschaftliche Verantwortung, die die Theater als Ort sozialer Begegnungen für die Pandemie-Eindämmung haben, ausdrücklich an. Ebenso akzeptieren die genannten Opern den grundsätzlichen Vorrang medizinisch gebotener Notwendigkeiten vor wirtschaftlichen und künstlerischen Überlegungen. Dies gilt ausdrücklich auch für eine verantwortungsvolle Exit-Strategie. Gleichzeitig weisen die Opern auf die massive, in vielen Fällen existenzielle Betroffenheit besonders der freien Künstlerinnen und Künstler durch die behördlich angeordneten Einschränkungen hin. Es ist daher zwingend erforderlich, einen Fahrplan zur zügigen Aufnahme des Vorstellungsbetriebes zu erarbeiten, um einerseits individuelle soziale Härten abzuwenden und gleichzeitig die Grundlagen für eine weiterhin erfolgreiche Entwicklung des Kulturstandortes Deutschland mit seiner weltweit einzigartigen Theaterlandschaft zu erhalten.
Aus Sicht der besagten Opernhäuser sollte daher, neben dem bereits genannten Primat medizinischer Notwendigkeiten, im Sinne einer geordneten Aufnahme des Vorstellungsbetriebes folgende Prinzipien beachtet werden:
– Klarheit der Entscheidungen
Die Opern halten eine bundesweite Abstimmung der Regelungsgrundlagen und ihrer Kommunikation für zwingend erforderlich.
– Fachwissen der Opernhäuser nutzen
Es gibt Opernrepertoire für kleinste instrumentale Formationen ohne Chor; dasselbe gilt für Musicals und Operetten. Ferner könnte man beispielsweise darüber nachdenken, für eine Übergangszeit bei größer besetztem Repertoire einzelne Chor- oder Orchesterstimmen über Teilplayback einzuspielen und so die Hygiene- und Abstandsregeln einzuhalten.
– Gleichbetrachtung von Kultur, Sport, Religionsgemeinschaften, Wirtschaft
Strenge Hygiene- und Abstandsregeln können auch bei Kulturveranstaltungen umgesetzt werden. Eine Gleichbetrachtung des Vorstellungs- bzw. Konzertbetriebes von Theatern und Konzerthäusern mit Gottesdiensten ist daher zwingend. Die Opern plädieren deshalb dafür, strikt medizinisch zu begründen, welche Schutzmaßnahmen beachtet werden müssen – unabhängig davon, ob sie z.B. von einem Gotteshaus oder Theater umgesetzt werden.
– Einheitlichkeit der Regelungen
Schutzmaßnahmen sollten gleich behandelt werden. Dies betrifft insbesondere medizinisch begründete Schutzmaßnahmen wie z.B. Abstandsregelungen, Mundschutz-Pflicht, Personenzahl-Begrenzung für soziale Kontakte im öffentlichen Raum.
– Akzentuierung auf das medizinisch begründet Notwendige
Die genannten Opernhäuser plädieren für eine Akzentuierung auf medizinisch begründete Schutzmaßnahmen, die unabhängig von Personenkapazität einer Örtlichkeit Anwendung finden sollten.
– Planungssicherheit für die nahe Zukunft
Theater müssen täglich zwischen professioneller Vorbereitung für eine erfolgreiche Durchführung und den Risiken einer drohenden Absage abwägen. Es ist daher dringend geboten, eindeutige Kriterien und klare Rahmenbedingungen in Bezug auf die zügige Aufnahme des Vorstellungsbetriebes zu erarbeiten.
– Ausreichende Vorlaufzeiten
Es gibt in Deutschland 425 Theater unterschiedlichster Art und Größe. Diese Vielfalt macht in normalen Zeiten den Reiz der deutschen Theaterlandschaft aus. Vor diesem Hintergrund halten die genannten Opern eine intensive Kommunikation und eine ausreichende Vorlaufzeit von zehn Wochen zwischen Ankündigung und Inkrafttreten von Lockerungen bestehender Einschränkungen, für notwendig.
425 öffentlich getragene und private Bühnen, 130 Sinfonie-, Opern- und Kammerorchester, diverse Tournee- und Gastspielbühnen sowie 37 Festspiele mit überregionaler, teilweise internationaler Bedeutung werden jährlich von rund 35 Millionen Gästen besucht. Damit werden fast 105.000 Theateraufführungen und 7.000 Konzerte von mehr Zuschauerinnen und Zuschauern in Deutschland besucht, als die Spiele der ersten Fußball-Bundesliga.
Gerade in Krisenzeiten müssen auch die nichtwirtschaftlichen Aspekte des gesellschaftlichen Lebens ihren verdienten und notwendigen Stellenwert erhalten. Die Geschichte der Krisen zeigt, dass gerade Kunst und Kultur einer Gesellschaft Kraft und Trost spenden und Zusammengehörigkeit sowie Identität stiften.
—| Pressemeldung Theater Dortmund |—