Pforzheim, Theater Pforzheim, Premiere Cardillac, 27.05.2017

Pforzheim, Theater Pforzheim, Premiere Cardillac, 27.05.2017

Theater Pforzheim

Stadttheater Pforzheim © Stadttheater Pforzheim
Stadttheater Pforzheim © Stadttheater Pforzheim

Cardillac von Paul Hindemith

Packende Oper um einen besessenen Goldschmied

Premiere Samstag, 27. Mai 19.30 Uhr, Weitere Vorstellungen Di, 30. Mai, Mi, 7., Fr, 9. und Mi, 14. Juni 2017 sowie an weiteren Terminen der Spielzeit

Mit der Oper zum Goldstadtjubiläum schlechthin wartet das Musiktheater ab 27. Mai auf: Cardillac von Paul Hindemith; eine abgründige Ballade über einen Goldschmied und eine Mordserie an den Käufern seiner Schmuckstücke. Angelehnt an E.T.A. Hoffmanns Das Fräulein von Scuderi schrieb Ferdinand Lion das Libretto, das in expressionistischer Manier eine starke Verbindung von Liebe und Tod herstellt. Die Rolle des Cardillac verkörpert Hans Gröning, der in Pforzheim mit großem Erfolg zuletzt in Nabucco und Lohengrin zu erleben war, und dem Publikum seit Wozzeck sowie „Scherz, Satire, Ironie und tiefere Bedeutung“ bestens bekannt ist.

Durch die Stadt geht ein Aufschrei: eine Mordserie verunsichert die Bevölkerung und der König hat einen Spezialgerichtshof einberufen, „die brennende Kammer“, den Täter zu bestrafen. Eine Dame drängt ihren Kavalier dazu, ihr ein Schmuckstück Cardillacs zu schenken, als Bedingung ihrer Hingabe – der Kavalier begibt sich wissentlich in Todesgefahr und wird tatsächlich ermordet. Alle Opfer waren Käufer, die als Liebesgabe eines der Schmuckstücke des hoch angesehenen Goldschmieds Cardillac erwarben. Dieser liebt sein künstlerisches Material mehr als alles andere auf der Welt. Seine Tochter ist zerrissen zwischen der Liebe zu ihrem Vater und der zu ihrem Geliebten, dem Offizier. Als auch dieser eine Kette Cadillacs kauft, spitzen sich die Ereignisse zu.

Paul Hindemith (1895 – 1963) war ein hochgelobter Komponist und Teil der musikalischen Avantgarde zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Von den Nationalsozialisten als „entartet“ diffamiert, ging er schließlich ins Exil. In Cardillac nimmt seine Musik Anleihen bei alten klassischen Formen, bleibt tonal, ist aber gleichzeitig modern und ausdrucksstark. Dem düsteren Milieu setzt Hindemith eine teilweise neobarocke Orchesterbegleitung und strukturierte Polyphonie entgegen. Die Uraufführung 1926 war ein großer Erfolg, doch das Werk wurde von der nationalsozialistischen Presse erst zerrissen und im Folgenden verboten. Nach dem Zweiten Weltkrieg arbeitete der Komponist das Werk um, erweiterte es und änderte den Schluss. An den Bühnen durchgesetzt hat sich aber die erste Fassung. Im Jahre 1999 war Cardillac schon einmal am Theater Pforzheim zu sehen.

Die Neuinszenierung von Intendant Thomas Münstermann verbindet die Kriminalgeschichte mit den ästhetischen und ideologischen Strömungen der Entstehungszeit, den 20er bis 30er Jahren des 20. Jahrhunderts.

Karten für Cardillac gibt es ab 16,80 Euro (ermäßigt 8,40 Euro) an der Theaterkasse am Waisenhausplatz unter Tel. 0 72 31/39-24 40, im Kartenbüro in den Schmuckwelten und im Internet auf www.theater-pforzheim.de


Cardillac  Oper von Paul Hindemith, Libretto von Ferdinand Lion, Nach Das Fräulein von Scuderi von E.T.A. Hoffmann

Musikalische Leitung  Markus Huber, Inszenierung und Bühne Thomas Münstermann Kostüme  Alexandra Bentele, Videoprojektion   Philip Contag-Lada

Mit: Hans Gröning, Franziska Tiedtke, Steffen Fichtner, Aleksandar Stefanoski, Johannes Strauß, Dorothee Böhnisch und Paul Jadach, Chor und Extrachor des Theaters Pforzheim, Badische Philharmonie Pforzheim

Die öffentliche Probe am Sa, 20. Mai um 11.30 Uhr im Großen Haus Hubers Opernführer am So, 21. Mai um 11 Uhr im Foyer Premiere Samstag, 27. Mai 19.30 Uhr, Weitere Vorstellungen Di, 30. Mai, Mi, 7., Fr, 9. und Mi, 14. Juni 2017 sowie an weiteren Terminen

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