Köln, Oper Köln, Wiederaufnahme La Voix Humaine/Herzog Blaubarts Burg, 13.01.2016

Köln, Oper Köln, Wiederaufnahme La Voix Humaine/Herzog Blaubarts Burg, 13.01.2016
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Oper Köln

Koeln / StaatenHaus Oper Koeln © Petra Moehle
Köln / StaatenHaus Oper Köln © Petra Moehle

La Voix Humaine / Herzog Blaubarts Burg

Wiederaufnahme: 13. Januar 2016, Weitere Vorstellungen So., 15. Januar › 18.00 Uhr Do., 19. Januar › 19.30 Uhr, So., 22. Januar › 18.00 Uhr, Mi., 25. Januar › 19.30 Uhr (zum letzten Mal),  im StaatenHaus Saal 2 (Rheinparkweg 1, 50679 Köln)

Die Oper Köln beginnt das neue Jahr 2017 mit der Wiederaufnahme zweier wichtiger Musiktheaterwerke des 20. Jahrhunderts – als Doppelabend, in beiden Fällen mit dem Thema Liebe: Francis Poulencs La Voix Humaine mit Juliane Banse in der Titelpartie steht in der Oper Köln neben Herzog Blaubarts Burg von Béla Bartók mit Adriana Bastidas Gamboa und Samuel Youn als Judith und Blaubart. Ich freue mich auf drei bemerkenswerte Rollen-debüts.

Was wäre die Oper ohne Liebe? Sie würde ihres ewigen Themas, ihres Kerngehalts beraubt sein. Die beiden Musiktheaterwerke des 20. Jahrhunderts La voix humaine und Herzog Blaubarts Burg an einem Abend nebeneinander gestellt, beleuchten den geheimnisvollsten aller Zustände auf subtile und faszinierende Art – und in beiden Fällen ist die weibliche Perspektive ins Zentrum gerückt.Das letzte Telefonat einer Frau mit dem Geliebten, der sich von ihr trennen wird, bildet die Grundsituation in Francis Poulencs musikalischem Monodram Die menschliche Stimme nach einer Textvorlage von Jean Cocteau. Kein Vorwurf kommt der Frau über die Lippen, ganz im Gegenteil: Sie verspricht, stark zu bleiben – fast so, als wolle sie das Bild einer gewesenen Liebe in ihrer Seele retten. Doch auch das Telefonat, als verbindendes Moment mit dem Geliebten und letzter Rettungsanker vor der endgültigen Selbstaufgabe, wird enden. Francis Poulenc, der seine Komponiertätigkeit oft mit der eines Malers verglich, bezeichnete sein 1959 in Paris uraufgeführtes Werk La voix humaine nach der Fertigstellung als »die bewegendste aller Opern, die man hören kann«. Es handele sich um eine »in Trance geschriebene Musik«. Beharrlich und unter Ausblendung aller warnenden Signale dringt Judith, die Frauenfigur in Herzog Blaubarts Burg, in das Innere der Welt des Geliebten. Dessen Burg ist lebendig – sie ist Seele und Bewusstsein eines männlichen Ichs, siebenfach durch Türen verschlossen. Licht und Liebe will die Frau einbringen, doch am Ende ihres Forschens steht die ewige Nacht. Wie schon die Frauen vor ihr kann auch Judith nur zu einer bloßen Erinnerung in einem fremden Kosmos werden.

Béla Bartóks 1918 in Budapest uraufgeführtes Werk transponiert das Märchen um Blaubart in einen symbolisch besetzten Kontext, in dem sich das Wissen um Erkenntnisse der modernen Psychoanalyse sublimiert. Das Öffnen der sieben Türen, als das Eindringen in die verschiedenen Bezirke von Blaubarts Seele, erschließt musikalische Bilder von hinreißender Farbigkeit und Ausdrucksstärke.

Besetzung  Musikalische Leitung Gabriel Feltz, Inszenierung Bernd Mottl, Bühne & Kostüme Friedrich Eggert, Licht Wolfgang Göbbel, Dramaturgie Georg Kehren

La Voix Humaine:     Mit  Juliane Banse › Die Frau,  Gürzenich-Orchester Köln

Herzog Blaubarts Burg:  Mit, Samuel Youn › Herzog Blaubart, Adriana Bastidas Gamboa › Judith, Gürzenich-Orchester Köln

Wiederaufnahme: 13. Januar 2016, Weitere Vorstellungen So., 15. Januar › 18.00 Uhr Do., 19. Januar › 19.30 Uhr, So., 22. Januar › 18.00 Uhr, Mi., 25. Januar › 19.30 Uhr (zum letzten Mal),  im StaatenHaus Saal 2 (Rheinparkweg 1, 50679 Köln).

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