Bielefeld, Theater Bielefeld, Premiere - DEATH IN VENICE von BENJAMIN BRITTEN, 11.06.2016

Bielefeld, Theater Bielefeld, Premiere - DEATH IN VENICE von BENJAMIN BRITTEN, 11.06.2016
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Theater Bielefeld

Theater Bielefeld / Fassade © Theater Bielefeld
Theater Bielefeld / Fassade © Theater Bielefeld

DEATH IN VENICE (TOD IN VENEDIG) von BENJAMIN BRITTEN

PREMIERE 11.06.16, 19:30, weitere Termine: 14.06., 22.06., 30.06., 03.07., 07.07.16

 Libretto von Myfanwy Piper nach Tod in Venedig von Thomas Mann // In englischer Sprache mit deutschen Übertiteln

Nach den erfolgreichen Produktionen der Britten-Opern Peter Grimes und The Rape of Lucretia in den vergangenen Jahren präsentiert das Theater Bielefeld mit Death in Venice nun das faszinierende letzte Bühnenwerk des britischen Komponisten.

Bielefeld / DEATH IN VENICE - Evgueniy Alexiev © Philipp Ottendörfer
Bielefeld / DEATH IN VENICE - Alexiev als Stimme des Dionysos © Philipp Ottendörfer

Regie führt Nadja Loschky, deren letztjährige Bielefelder Inszenierung von Madama Butterfly kürzlich mit dem renommierten Musiktheaterregie-Preis der Götz-Friedrich-Stiftung ausgezeichnet wurde. Benjamin Brittens Beschäftigung mit Tod in Venedig, der weltberühmten Novelle Thomas Manns, generierte sich wohl vor allem aus einer Faszination für die darin heraufbeschworenen Bilder innerer Zerrissenheit und brennender Sehnsucht, die sich in der labyrinthischen, dem Verfall anheim gegebenen Stadt mythenmächtig widerspiegeln. Sich seines eigenen nahenden Todes bewusst, reflektierte der Komponist auch sein eigenes Dasein und Wirken in der Hauptfigur: Der Schriftsteller Gustav von Aschenbach ist nach dem Tod seiner Frau in eine tiefe Lebens- und Schaffenskrise gestürzt. Verführt durch einen mysteriösen Fremden begibt er sich auf eine Reise und begegnet dem anmutigen jungen Polen Tadzio. In den Augen des Künstlers verkörpert dieser nicht nur jugendliche Frische und Vollkommenheit, sondern auch die Lebenskraft des Eros. Schon bald ist Aschenbach hin- und hergerissen zwischen beflügelnder Faszination für das Lebendige und Schöne auf der einen Seite und gefährlicher Begierde, Rauschzuständen und Entgrenzung auf der anderen. Er stürzt immer tiefer in eine selbstzerstörerische Obsession und verfällt mehr und mehr den Verlockungen des Todes.

In seinem späten Meisterwerk (1973) gelang es Britten und seiner Librettistin kongenial die Vielschichtigkeit der Vorlage Thomas Manns auszugestalten. So beschwört Brittens Musik die irisierende Welt der Lagunenstadt herauf, in der ein mephistophelisch vielgestaltiger Bariton ebenso Platz findet wie  ein göttlicher Countertenor. Die Figur des polnischen Jungen Tadzio konzipierte Britten als Tänzer und entrückte ihn so auf raffinierte Weise in eine dem Protagonisten unerreichbare Sphäre. Angereichert mit Stilzitaten aus indonesischer Gamelanmusik,  die auf subtile Weise mit Kompositionstechniken des 20. Jahrhunderts verbunden sind, reflektiert die impressionistisch schillernde Opernpartitur – atmosphärisch, emotional und von großer Schönheit – sowohl die Innenwelt des scheiternden Künstlers als auch den faszinierenden Kosmos des Sehnsuchtsorts Venedig.

Der innere Konflikt Aschenbachs wird in Nadja Loschkys Inszenierung zu einem auf offener Bühne ausgetragenen Kampf um Leben und Tod. In surrealen, (alb-)traumhaften Bildern, die aus Assoziationen an die mythenumwobene Lagunenstadt entstehen und von Todesnähe sprechen, erwecken sie und ihr Team die Antagonismen zum Leben, die den ausgeschöpften, lebensmüden Künstler kurz vor seinem Tod beschäftigen.

Musikalische Leitung Pawel PoplawskiInszenierung Nadja Loschky Bühne Ulrich Leitner Kostüme Gabriele Jaenecke, Moritz Haakh Choreographie Thomas Wilhelm Dramaturgie Larissa Wieczorek

BESETZUNG
Gustav von Aschenbach Alexander Kaimbacher
Der Reisende/ältliche Geck/ alte Gondoliere/Hotelmanager/ Coiffeur des Hauses/Priester/ Anführer Straßensänger/
Stimme des Dionysos Evgueniy Alexiev
Die Stimme Apollos Clint van der Linde
Tadzio Gieorgij Puchalski
Erdbeerverkäuferin/ Französisches Mädchen/ Straßensängerin Nienke Otten
Lido-Bootsmann/ Restaurantkellner/ Englischer Reisebüro-Angestellter Caio Monteiro
Hotelportier/Straßensänger Lianghua Gong
Russisches Kindermädchen/ Bettlerin Hasti Molavian

Mit  Solisten des Opernchores // Bielefelder Opernchor // Bielefelder Philharmoniker //
Statisterie des Theaters Bielefeld // Kinderstatisterieder JunOs und der Theaterballetts

---| Pressemeldung Theater Bielefeld |---