Kassel, Staatstheater Kassel, Premiere: ARTASERSE, 12.12.2015

Kassel, Staatstheater Kassel, Premiere: ARTASERSE, 12.12.2015
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Staatstheater Kassel

Staatstheater Kassel © N. Klinger
Staatstheater Kassel © N. Klinger

Premiere: ARTASERSE

Dramma per musica in drei Akten von Leonardo Vinci Text: Pietro Metastasio In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln

Premiere: Samstag, 12. Dezember, 19.30 Uhr, Opernhaus

Nächste Vorstellungen: 19. und 23. Dezember (jeweils 19.30 Uhr), 8. Januar (19.30 Uhr), 10. Januar (18 Uhr)

Fast 270 Jahre ist es jetzt her, dass Leonardo Vincis „Artaserse“ in Deutschland szenisch auf die Bühne kam: 1746 fand in Dresden eine Aufführung des damals so angesagten Werkes statt. Vinci, 1690 in Neapel geboren und heute kaum noch bekannt, war zu Lebzeiten ein gefeierter, höchst produktiver Komponist, dessen Werke auch über Italien hinaus Einfluss gewannen. „Artaserse“ ist die letzte seiner 40 Opern. 1730, im Jahr der Uraufführung, starb Vinci mit nur 34 Jahren, angeblich an einer Vergiftung.

Immerhin die musikalische Wiederentdeckung von Vincis „Artaserse“ hat in Deutschland inzwischen durch das Barockensemble Concerto Köln stattgefunden. Zu den fünf Weltklasse-Countertenören, die bei der Ersteinspielung mitgewirkt haben, gehört auch Yuriy Mynenko, der in Kassel die Titelpartie singen wird.

„Ein Sängerfest“ (Dirigent Jörg Halubek) ist „Artaserse“ allemal. Doch mit ihrem packenden Libretto ist diese Oper auch für eine szenische Umsetzung geradezu prädestiniert. Die Handlung spinnt die Auseinandersetzungen um die Nachfolge des persischen König Xerxes I. aus. Xerxes I. wurde von seinem Gardebefehlshaber Artabanos ermordet, der den Verdacht auf Xerxes‘ ältesten Sohn, Dareios, lenkte. Xerxes‘ jüngerer Sohn Artaserse gibt deshalb den Auftrag, seinen Bruder Dareios töten zu lassen. Doch schon bald erweist sich, dass der nicht der Mörder gewesen sein kann …

Die Ermordung von Xerxes durch seinen Gardebefehlshaber Artabanos ist historisch belegt, ein Großteil der fast wie ein kriminalistisches Kammerspiel angelegten Opernhandlung ist jedoch dichterische Erfindung des Librettisten Pietro Metastasio, einem der kreativsten Textdichter seiner Zeit. Sein „Artaserse“-Text, der durch Vinci erst Berühmtheit erlangte, wurde eines der meistvertonten Libretti der Barockzeit.

Regisseurin Sonja Trebes liest „Artaserse“ als einen Krimi, der in ein Psychodrama mündet, und den sie mithilfe des Bühnenbilds von Dirk Becker und einer ungewöhnlichen Lösung für den Orchestergraben ganz nah ans Publikum rückt.

Musikalische Leitung: Jörg Halubek, Inszenierung: Sonja Trebes, Bühne: Dirk Becker, Kostüme: Isabell Heinke, Dramaturgie: Dr. Ursula Benzing, Licht: Albert Geisel

Mit Yuriy Mynenko (Artaserse), Maren Engelhardt (Mandane), Bassem Alkhouri (Artabano), Lin Lin Fan (Arbace), Ani Yorentz (Semira), Inna Kalinina (Megabise)

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