Magdeburg, Theater Magdeburg, Premiere MACBETH, 02.11.2013

Magdeburg, Theater Magdeburg, Premiere MACBETH, 02.11.2013
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Theater Magdeburg

Theater Magdeburg © Theater Magdeburg / Hans Ludwig Boehme
Theater Magdeburg © Theater Magdeburg / Hans Ludwig Boehme

„Macbeth“ – die erste Operninszenierung von Volker Lösch 

 
Melodramma von Giuseppe Verdi
Libretto von Francesco Maria Piave Andrea Maffei
nach William Shakespeare
 
Premiere am 2. November, 19.30 Uhr im Opernhaus Theater Magdeburg 
 
Theater Magdeburg / Wolker Lösch © David von Becker
Theater Magdeburg / Wolker Lösch © David von Becker
Eine außergewöhnliche Interpretation von Verdis „Macbeth“ zeigt das Theater Magdeburg mit der ersten Operninszenierung von Volker Lösch. Damit legt das Theater Magdeburg im Jahr des 200. Geburtstags von Giuseppe Verdi sein Augenmerk auf die politische Dimension des populären Komponisten.
 
Seit seiner Aufsehen erregenden Dresdner Inszenierung „Die Weber“ aus dem Jahr 2004 prägt Volker Lösch die deutsche Theaterlandschaft mit offensiv politischen Inszenierungen. Die Einbindung von Bürger-Chören in die Handlung der jeweiligen dramatischen Vorlage hat er in den letzten Jahren zu einer eigenständigen Form politischen Theaters entwickelt. Erstmals überträgt er dieses künstlerische Konzept auf das Genre Oper. 
 
15 Magdeburgerinnen erzählen von ihren Erfahrungen mit Macht
 
Volker Lösch verbindet Verdis musikalisches Lehrstück „Macbeth“ über das hemmungslose Streben nach Macht mit der heutigen Lebenswirklichkeit von 15 Magdeburger Frauen im Alter zwischen 19 und 62 Jahren. Ungeschönt bringen sie ihre persönlichen Erfahrungen mit männlichem Dominanzverhalten zum Ausdruck, erzählen von gesellschaftlicher Benachteiligung, häuslicher Gewalt, beruflicher Diskriminierung und alttäglichem Sexismus. Als Sprechchor ergänzen sie den Chor der Hexen und gehören damit neben Lady Macbeth und Macbeth, zur dritten Hauptfigur der Oper. Denn es ist der Chor der Hexen, der mit seiner Prophezeiung nicht nur die Spirale der Gewalt initiiert, sondern als treibende Kraft vorantreibt, um das bestehende Machtsystem zu unterwandern und die von Männern dominierte Welt zu zerstören.  
 
Die Konfrontation eines klassisch-romantischen Opernstoffs mit heutigen Lebensrealitäten hat es so noch nicht gegeben. Mit seiner Lesart legt Volker Lösch die bürgernahe, kritische Tendenz frei, die in der Verdi-Rezeption gemeinhin von der oberflächlich betrachtet gefälligen Musik verdeckt bleibt. 
 
Musikalisch wird dieses musiktheatrale Experiment von Generalmusikdirektor Kimbo Ishii-Eto geleitet. Er schafft mit der Magdeburgischen Philharmonie die notwendigen Freiräume für die Regiehandschrift von Volker Lösch. Die Partie des Macbeth übernimmt der koreanische Bariton Adam Kim, der damit erstmals in Magdeburg auf der Bühne steht. Lady Macbeth singt Kammersängerin Undine Dreißig. 
 
 
Premiere am 2. November, 19.30 Uhr im Opernhaus 
weitere Vorstellungen: 9. 11. 17.11. 28.11. 2013 / 21. 12. 2013 / 4.4., 13.4., 27.4. 2014    
 
 
Musikalische Leitung Kimbo Ishii-Eto Inszenierung Volker Lösch Sprechchorleitung Bernd Freytag Bühne Cary Gayler Kostüme Carola Reuther Video Jan Müller Dramaturgie Stefan Schnabel, Ulrike Schröder     
 
BESETZUNG:      
Macbeth: Adam Kim     
Banquo: Johannes Stermann     
Lady Macbeth: Undine Dreißig     
Kammerfrau: Ute Bachmaier     
Macduff: Iago Ramos     
Malcolm: Chan Young Lee      
Ein Diener: Jörg Benecke     
Ein Mörder: Pawel Stanislawow     
Magdeburger Hexen: Martina Behnisch, Margit Behrens, Ellie Engel, Annett Fischer, Rita Freudenberg, Kirsten Mengewein, Angela Kolodziej, Sarah Kowallik, Ludmilla Konstantinovskiy, Katharina Röhl, Annemarie Römer, Melanie Sokolowski, Uta Volkmar, Alexandra Will, Ines Wilk-Ekim  
 
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