Hamburg, Staatsoper Hamburg, Verdi im Visier zum 200. Geburtstag, Oktober-November 2013

Hamburg, Staatsoper Hamburg, Verdi im Visier zum 200. Geburtstag, Oktober-November 2013
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Staatsoper Hamburg

Staatsoper Hamburg © Kurt Michael Westermann
Staatsoper Hamburg © Kurt Michael Westermann

Staatsoper Hamburg gratuliert mit »Verdi im Visier« zum 200. Geburtstag

 
Simone Young präsentiert drei frühe Verdi-Opern in drei Wochen
 
»Verdi im Visier«: Nach Richard Wagner und Benjamin Britten gratuliert die Staats¬oper Hamburg im Herbst nun auch Giuseppe Verdi mit einem ganz besonderen Projekt zu seinem Jubiläum. Drei Frühwerke des italienischen Maestro hat Opern¬intendantin und Generalmusikdirektorin Simone Young als zusammen hängende Reihe szenischer Neuproduktionen auf den Spielplan gesetzt: Innerhalb von nur drei Wochen finden die Premieren von »La Battaglia di Legnano«, »I due Foscari« und »I Lombardi« an der Staatsoper statt. »Während ›La Battaglia di Legnano‹ und
 
›I Lombardi‹ als große politische Manifeste den Akzent auf eindringliche Chorszenen setzen, konzentriert sich ›I due Foscari‹ auf die Individualtragödie seiner Figuren und hat einen fast kammerspielartigen Charakter«, sagt Simone Young. Sie übernimmt die musikalische Leitung bei allen drei Produktionen. »Die drei Opern lassen sich aufeinander beziehen, bilden aber gleichzeitig spannende Kontraste. « Die Aufführungs¬reihenfolge ist nicht chronologisch: »›I due Foscari‹ steht in der Mitte, weil es das zarteste, intimste Stück ist«.
 
»Konvention und Innovation treffen hier auf besondere Weise zusammen«, meint auch Operndirektor Francis Hüsers, »weil Verdi im Detail oft differenzierte musikalische Gestaltungen gelingen, die traditionelle Opernformen aufbrechen, denen er im Ganzen aber immer noch folgt. Deshalb wirkt manches wie eine Vorausahnung etwa von ›Otello‹, ›Simon Boccanegra‹ oder ›Don Carlos‹. Und weil wir die Stücke in kurzem Abstand mit dem gleichen Team von Simone Young und David Alden quasi ›aus einer Hand‹ präsentieren, werden auch die inneren Bezüge der Stücke sinnvoll und sinnlich erlebbar.«
 
 
Mit dieser Hamburger »Verdi-Trilogie« debütiert der amerikanische Regisseur David Alden, der international zu den erfolgreichsten Opernregisseuren zählt, gleich mit drei Arbeiten in Hamburg. 1979 zeigte David Alden seine erste Inszenierung, Alban Bergs »Wozzeck«, an der Metropolitan Opera in New York. Es folgten zahlreiche aufsehenerregende Arbeiten unter anderem am Royal Opera House Covent Garden, an der English National Opera, am Gran Teatre del Liceu in Barcelona, der Oper Frankfurt und der Staatsoper Unter den Linden in Berlin. In Deutschland ist er vor allem mit seinen erfolgreichen Inszenierungen von Händel- und Wagner-Opern an der Bayerischen Staatsoper bekannt. David Alden verfilmte unter anderem Kurt Weills »Die sieben Todsünden«, erstellte eine Verdi-Dokumentation für die BBC und gestaltete eine Welttournee der Rockgruppe The Pet Shop Boys. Der Bühnenbildner Charles Edwards hat für die »Verdi-Trilogie« einen variablen Grundraum geschaffen, der sich konstant über die Produktionen hinweg weiterentwickelt. Auch Charles Edwards stellt sich erstmals mit seiner Arbeit in Hamburg vor, ebenso wie Brigitte Reiffenstuel, die die Kostüme kreiert. Eberhard Friedrich, seit Beginn dieser Saison neuer Chordirektor an der Hamburgischen Staatsoper, übernimmt die Einstudierung des Chores für alle drei Opern. 
 
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»La Battaglia di Legnano«
 
Das 1849 in Rom uraufgeführte Werk gilt als einzige originäre Risorgimento-Oper Verdis und handelt vom erfolgreichen Kampf einer kleinen lombardischen Armee gegen einen übermächtigen Besatzer. Als Lida kehrt die griechische Sopranistin Alexia Voulgaridou nach Hamburg zurück, die hier zuletzt als Cio-Cio San in einer Neuproduktion von »Madama Butterfly« einen Triumph feiern konnte. Der italienische Giorgio Caoduro übernimmt die Partie des Rolando und präsentiert sich damit erstmals in Hamburg. Yonghoon Lee hat sich bereits als Don Carlos in die Herzen des Hamburger Opernpublikums gesungen, jetzt kehrt er als Arrigo zurück. Außerdem singen Tigran Martirossian (Federico Barbarossa), Rebecca Jo Loeb (Imelda), Viktor Rud (Marcovaldo), Vincenzo Neri (1. Console di Milano), Alin Anca (2. Console di Milano), Szymon Kobylinski (Il Podestà di Como), Manuel Günther (Un scudiero di Arrigo) und Sergiu Saplacan (Un araldo).
 
Premiere: Sonntag, 20. Oktober 2013, 18.00 Uhr
Vorstellungen: 23., 26. Oktober 2013; 15., 20. November 2013
 
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»I due Foscari«
 
Giuseppe Verdis »I due Foscari« basiert auf Lord Byrons Drama »The Two Foscari« und wurde 1844 in Rom uraufgeführt. Die Oper schildert den seelischen Zwiespalt des alten Dogen Foscari, dessen Sohn Opfer einer üblen Intrige wurde. Die Partie des Francesco Foscari übernimmt der Bariton Andrzej Dobber, der zuletzt mit der Titelpartie in Alexander Borodins »Fürst Igor« großen Erfolg hatte. Auch Giuseppe Filianoti ist in Hamburg kein Unbekannter, er sang hier unter anderem in den Neuproduktionen von »Les Contes d’Hoffmann« und »Faust«. Jetzt ist er als Jacopo Foscari zu erleben. Amarilli Nizza war an der Dammtorstraße als Lady Macbeth zu erleben und übernimmt die Partie der Lucrezia. Der aus Damaskus stammende Ziyan Atfeh gibt als Jacopo Loredano sein Debüt an der Staatsoper. In den weiteren Rollen: Dovlet Nurgeldiyev (Barbarigo), Maria Markina (Pisana) und Sergiu Saplacan (Fante del Consiglio).
 
Premiere: Sonntag, 27. Oktober 2013, 18.00 Uhr
Vorstellungen: 30. Oktober 2013; 2., 16., 21. November 2013
 
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»I Lombardi alla prima Crociata«
 
»I Lombardi« ist die früheste der drei Verdi-Opern, die Uraufführung fand 1843 in Mailand statt. Vor dem Hintergrund des ersten Kreuzzuges gegen die Moslems stehen sich die beiden Brüder Arvino und Pagano in einem blutigen Streit gegenüber. Durch den Konflikt zwischen Muslimen und Christen weitet Verdi hier den Freiheitsbegriff zu einer weltreligiösen Frage aus. Massimiliano Pisapia übernimmt die Partie des Arvino, der kanadische Bassbariton John Relyea gibt als Pagano sein Hamburg-Debüt. Cristina Damian singt die Partie der Viclinda, Elza van den Heever kehrt als Giselda an die Staatsoper zurück. Dmitri Pittas gibt als Oronte sein Hamburg-Debüt. In den weiteren Partien: Szymon Kobylinski (Pirro), Dovlet Nurgeldiyev (Un Priore), Wilhelm Schwinghammer (Acciano) und Solen Mainguené (Sofia).
 
Premiere: Sonntag, 11. November 2013, 18.00 Uhr
Vorstellungen: 13., 17., 22., 28. November 2013 
 
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