Oldenburg, Oldenburgisches Staatstheater, DIE ENTFÜHRUNG AUS DEM SERAIL, 14.10.2017

Oldenburg, Oldenburgisches Staatstheater, DIE ENTFÜHRUNG AUS DEM SERAIL, 14.10.2017
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Oldenburgisches Staatstheater

Staatstheater Oldenburg © Andreas J. Etter
Staatstheater Oldenburg © Andreas J. Etter

DIE ENTFÜHRUNG AUS DEM SERAILSingspiel von Wolfgang Amadeus Mozart

Text von Johann Gottlieb Stephanie d. J. nach dem Libretto von Christoph Friedrich Bretzner zu der Operette ‚Belmont und Constanze oder Die Entführung aus dem Serail‘ von Johann André

Premiere: 14. Oktober 2017 19.30 Uhr, weitere Vorstellung: Sa 21. Di 31.10. 2017

Belmonte liebt Konstanze. Doch statt an seiner Seite befindet sich diese gerade in den Armen des Bassa Selim und steht kurz davor, die Seine zu werden. „Frisch zum Kampfe!“, nimmt er da seinen Freund Pedrillo beim Wort und setzt fortan alles daran, Konstanze zurückzugewinnen – sei es auch durch eine Entführung!

 Wolfgang Amadeus Mozart in Wien_ © IOCO
Wolfgang Amadeus Mozart in Wien_ © IOCO

Schon bei der Uraufführung 1782 gab Wolfgang Amadeus Mozarts Entführung aus dem Serail den Zeitgenossen so einige Rätsel auf. Für ein Singspiel hätte das Ganze aber „gewaltig viele Noten“, monierte der Auftraggeber Kaiser Joseph II. Und Hector Berlioz konstatierte Jahre später gar: „Vater Leopold Mozart [hätte], anstatt wie gewöhnlich vor diesem Werk seines Sohnes vor Bewunderung zu weinen, besser daran getan, es zu verbrennen.“ Bis heute gilt die ‚Entführung‘ – ähnlich ihrer späteren Schwester Die Zauberflöte – als vielschichtiges Konglomerat, das vor Deutungsmöglichkeiten und Facetten nur so schillert. Dies ist vor allem den zutiefst menschlichen Charakteren geschuldet, die der gerade einmal 25-jährige Komponist aus den hölzernen Figurentypen der Türkenoper zu schnitzen verstand. Mehr als auf die äußere Handlung war er auf die inneren Konflikte der Figuren bedacht, die seine Musik tiefenpsychologisch ausloten sollte.

Arien wie ‚Martern aller Arten‘ oder ‚Hier soll ich dich denn sehen‘ wurden so Ausdruck einer Extremsituation, in der Gut in Böse und Vertrautes in Fremdes umschlagen. Sind erst einmal alle Emotionen offengelegt, sehen sich die Protagonisten auf die Grundfrage zwischenmenschlicher Beziehungen zurückgeworfen: Liebe ich den anderen wirklich so, dass ich mein Leben mit ihm verbringen will? Und: Darf ich jemanden zu seinem angeblichen Glück zwingen?

Musikalische Leitung: Vito Cristofaro; Regie: Kateryna Sokolova; Bühne und Kostüme: Christian Andre Tabakoff; Chorleitung: Thomas Bönisch; Licht: Ernst Engel; Dramaturgie: Valeska Stern

Mit: Sooyeon Lee, Alexandra Scherrmann; Ill-Hoon Choung, Philipp Kapeller, Timo Schabel, Johannes Sima, Oldenburgisches Staatsorchester, Opern- und Extrachor des Oldenburgischen Staatstheaters, Statisterie des Oldenburgischen Staatstheaters

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