Mannheim, Nationaltheater Mannheim, Premiere Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny, 01.07.2017

Mannheim, Nationaltheater Mannheim, Premiere Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny, 01.07.2017
Nationaltheater Mannheim

Nationaltheater Mannheim

Nationaltheater Mannheim © Hans Jörg Michel
Nationaltheater Mannheim © Hans Jörg Michel

Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny

Premiere 1. Juli 2017,Weitere Vorstellungen am 5., 14., 19. und 26. Juli 2017sowie  ab 17. September

Markus Dietz inszeniert an der Oper des NTM Kurt Weills und Bert Brechts Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny und lotet dabei die Grenze zwischen Show und Tragödie aus. Am Samstag, 1. Juli feiert seine Inszenierung Premiere, die Bühne gestaltet Ines Nadler, die Kostüme Henrike Bromber.

Es singen und spielen Thomas Berau, Vera-Lotte Böcker, Christopher Diffey, Uwe Eikötter, Will Hartmann, Thomas Jesatko, Philipp Alexander Mehr, Heike Wessels und Raphael Wittmer sowie Anne Diemer als Gast Benjamin Reiners,1. Kapellmeister und Stellvertreter des Generalmusikdirektors, dirigiert.

Vor der Premiere wird am 1. Juli um 17.30 Uhr im Oberen Foyer die Ausstellung der Regiekonzepte eröffnet, die in die Finalrunde für den Regiewettbewerb zu Don Giovanni gekommen sind, und der Sieger-Entwurf verkündet. Er wird im Rahmen des Mannheimer Sommers 2018 umgesetzt.

»Show us the way to the next whiskey bar« ist einer der eher ungewöhnlicheren Arientexte der Operngeschichte. Denn für Weill und Brecht war die Oper ein »Kampfmittel der Dialektik«. Bei ihrem Versuch, menschliche Glückssuche unter den Bedingungen des Hochkapitalismus zu analysieren, krachen die Balken im Opernhaus: Songs treffen auf Bach-Persiflagen, Arien auf Märsche, Filmmusik auf Tanznummern. Selten ist im Genre so lustvoll experimentiert worden. Und natürlich war die Uraufführung 1930 in Leipzig ein Skandal. Aber die Geschichte um sechs Baumfäller, die in Mahagonny ihr Erspartes für Alkohol, Glücksspiel und leichte Mädchen ausgeben wollen, fand rasch ihr Publikum. Man erkannte sich wieder in dem Portrait einer Gesellschaft, die nach dem Gesetz des absoluten »Du darfst« leben will und dabei scheitert.

Für Regisseur Markus Dietz ist Mahagonny ein Werk, das präzise gelesen werden muss, um die Balance zwischen Show und Tragödie zu wahren. Denn nirgendwo ist man der widersprüchlichen Gestalt Brechts näher als bei der Auseinandersetzung mit dem Anti-Moralismus dieser Oper.

BESETZUNGMusikalische Leitung: Benjamin Reiners, Inszenierung: Markus Dietz, Bühne: Ines Nadler, Kostüme: Henrike Bromber,, Licht: Christian Wurmbach, Dramaturgie: Jan Dvorák, Choreografische Mitarbeit: Lillian Stillwell, Chor: Dani Juris

Leokadja Begbick: Heike Wessels, Fatty: Raphael Wittmer, Dreieinigkeitsmoses: Thomas Jesatko, Jenny: Vera-Lotte Böcker, Jim Mahoney: Will Hartmann, Jack O'Brien: Uwe Eikötter, Bill: Thomas Berau, Joe, Alaskawolfjoe: Philipp Alexander Mehr, Toby Higgins: Christopher Diffey, Conférencière: Anne Diemer (Gast)

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