Berlin, Deutsche Oper Berlin, Salome von Richard Strauss, 13.01.2017

Berlin, Deutsche Oper Berlin, Salome von Richard Strauss, 13.01.2017
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Deutsche Oper Berlin

Deutsche Oper Berlin © Leo Seidel (Kontakt: leoseidel@googlemail.com)
Deutsche Oper Berlin © Leo Seidel (Kontakt: leoseidel@googlemail.com)

Salome von Richard Strauss

Musik und Libretto von Richard Strauss, nach Salome von Oscar Wilde in der Übersetzung von Hedwig Lachmann

Vorstellungen Salome: 13., 20. Januar 2017

Musikalische Leitung Stefan Blunier Inszenierung Claus Guth, mit Thomas Blondelle, Jeanne-Michèle Charbonnet, Allison Oakes, John Lundgren, Attilio Glaser, Judit Kutasi / Nicole Piccolomini u. a. Opernballett und Orchester der Deutschen Oper Berlin

Als Salomé von Oscar Wilde 1896 in Paris zum ersten Mal auf die Bühne kam, verbüßte der Autor in London eine Zuchthausstrafe wegen „grober Unsittlichkeit“. In Großbritannien und auch in den deutschsprachigen Ländern waren nur Privataufführungen des skandalumwitterten Stücks möglich. Eine solche besuchte Richard Strauss 1902 in Max Reinhardts „Kleinem Theater“ in Berlin. Ein Jahr später entschied er sich dazu, Wildes Text zur Grundlage eines Operneinakters zu machen. Die Uraufführung der SALOME 1905 in Dresden war ein durchschlagender Erfolg für den Komponisten. Er fordert darin das Genre heraus: Eine rauschhafte und liebestrunkene Musik kontrastiert das denkbar grässlichste, monströseste Geschehen.

„Wir befinden uns ja hier in einer Parabel. Wie auch immer man sie benennen und einfärben mag, ob bürgerlich, orientalisch, religiös oder politisch. In jedem Fall gibt es da wenig Hoffnung. Aber eine Stimme, die sich plötzlich hörbar macht. Und singt. Und die ganz prophetisch verkündet, dass alles kaputtgehen wird. Das ist schön, das ist verlockend und sehr verführerisch, zumindest für diese Eine, für Salome. Und all die, die die Macht haben, die wollen das nicht hören. Und die, die keine Macht haben, die wollen das immer und immer wieder hören: Den Gesang vom Ende dieser Welt.(Yvonne Gebauer)

Claus Guth verbannt in seiner Inszenierung sämtlichen schwülstigen Orientalismus von der Bühne und betrachtet seine Titelheldin mit sezierendem, psychoanalytischem Blick. Wir steigen mit Salome hinab in die dunklen Tiefen ihrer Kinder- und Jugendzeit, in der sich ein (wie auch immer gearteter) sexueller Übergriff ihres Stiefvaters tief in ihre Seele gegraben hat. Und aus diesen Tiefen heraus schafft sie sich ihren Retter Jochanaan, mit dem gemeinsam sie den Kampf gegen den verhassten Vater aufnehmen kann.

Vorstellungen Salome: 13., 20. Januar 2017

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