Wien, Wiener Staatsoper, Premiere Armide von Christoph W. Gluck, 16.10.2016

Wien, Wiener Staatsoper, Premiere Armide von Christoph W. Gluck, 16.10.2016
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Wiener Staatsoper

Wien / Wiener Staatsoper © Starke
Wien / Wiener Staatsoper © Starke

Armide von Christoph Willibald Gluck Erste Premiere 2016/17 der Wiener Staatsoper

Christoph Willibald Gluck © IOCO
Christoph Willibald Gluck © IOCO

Am Sonntag, 16. Oktober 2016 steht die erste Staatsopernpremiere in dieser Saison auf dem Programm: Christoph Willibald Glucks Armide wurde 1777 in Paris uraufgeführt und erlebte nach Aufführungen im Theater an der Wien, am Kärntnertortheater sowie am Alten Burgtheater zwischen 1869 und 1892 als Armida in deutscher Sprache 18 Vorstellungen im K. u. K. Hofoperntheater. 124 Jahre später wird das Werk nun erstmals im Haus am Ring in der französischen Originalfassung aufgeführt. Armide ist nach Alceste (Premiere am 12. November 2012) die zweite Gluck-Oper, die in der Direktionszeit von Dominique Meyer zur Premiere kommt, nachdem mit Händels Alcina 2010 erstmals seit fast 50 Jahren wieder eine Barockoper an der Wiener Staatsoper zur Aufführung gelangte.

„Was, wenn Armide gar keine Frau ist?“ Diese Frage stellte sich Regisseur Ivan Alexandre und zeigt Armide in seiner Produktion nur nach außen hin als weibliche Verführerin – Armide ist für ihn ein verkleideter junger Mann, der von der muslimischen Seite gegen die Soldaten des 1. Kreuzzuges instrumentalisiert wird. In der Handlung sieht Ivan Alexandre eine Parabel von Liebe, aber auch Hass: „In dieser Oper wird, wie am Seziertisch, jede Daseinsform der Liebe präsentiert: Lust, Scham, mystische Liebe, Sklaverei, Generosität, Erpressung – und eben Hass. Im Grunde handelt es sich bei Armide um eine Variation der Liebe in fünf Akten.

Besetzung:  Die Besetzung der Neuproduktion bringt zahlreiche Haus- und Rollendebüts: Inszeniert wird Glucks „Drame-héroïque“ vom Barockspezialisten Ivan Alexandre, der mit Armide seine erste Produktion an der Wiener Staatsoper herausbringt. Der französische Regisseur, Autor und Journalist führte bisher u. a. bei Die Zauberflöte am Théâtre des Champs-Élysées, Rodelinda in Buenos Aires, Hippolyte et Aricie in Toulouse, Le Cid in Warschau und Orfeo ed Euridice bei der Salzburger Mozartwoche Regie. Die Ausstattung stammt von Pierre-André Weitz, der bereits im Theater an der Wien Bühnenbild und Kostüme für Hamlet und Der fliegende Holländer schuf. Barockspezialisten wurden auch für die musikalische Umsetzung verpflichtet: Nach ihrem Debüt an der Wiener Staatsoper 2010 mit Alcina kehren Les Musiciens du Louvre unter Marc Minkowski – mit dem Ivan Alexandre eine langjährige Zusammenarbeit verbindet – zurück ins Haus am Ring. Neben der Premierenproduktion spielen sie auch die Wiederaufnahme von Adrian Nobles Produktion von Händels Alcina (Vorstellungen am 20., 23., 26. und 30. Oktober 2016).

Als Armide stellt sich die junge französische Mezzosopranistin Gaëlle Arquez dem Staatsopernpublikum vor und debütiert nicht nur am Haus – die Armide ist ihre erste Partie in einer Gluck-Oper, nachdem sie bisher mit einem breit gefächerten Repertoire u. a. an der Pariser Oper, der Bayerischen Staatsoper, der Komischen Oper Berlin, der Oper Frankfurt, in Lille, Toulouse und Brüssel zu erleben war. In Wien verkörperte sie zuletzt im Jänner 2016 den Idamante in Idomeneo im Theater an der Wien. Auch in einer weiteren Hauptpartie debütiert ein junger, international erfolgreicher Sänger an der Wiener Staatsoper: Der 1984 geborene Stanislas de Barbeyrac singt in der Neuproduktion den Renaud, nach dem sich die Zauberin Armide in verzweifelter Liebe verzehrt. Bisherige Engagements führten den französischen Tenor bisher u. a.an die San Francisco Opera, das Royal Opera House, Covent Garden London, die Bayerische Staatsoper, die Opéra national de Paris, nach Genf, Marseille, Drottningholm, São Paolo sowie zu den Salzburger Festspielen und zum Festival d’Aix-en-Provence.

Ihre Rollendebüts an der Wiener Staatsoper geben weiters die Ensemblemitglieder Stephanie Houtzeel (16. und 19. Oktober) bzw. Margaret Plummer als Hass, Paolo Rumetz als Hidraot, Olga Bezsmertna als Phénice, Hila Fahima als Sidonie, Gabriel Bermúdez als Ubalde und Mihail Dogotari als Aronte. Als Artémidore/dänischer Ritter gibt der norwegische Tenor Bror Magnus Tødenes sein Debüt im Haus am Ring, der nach Stationen in Norwegen und Salzburg mit Saisonbeginn 2016/2017 Ensemblemitglied der Wiener Staatsoper und Stipendiat von Novomatic ist. PMWSto