Linz, Landestheater Linz, Premiere: ORFEO ED EURIDICE, 27.02.2016

Linz, Landestheater Linz, Premiere: ORFEO ED EURIDICE, 27.02.2016
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Landestheater Linz

Landestheater Linz / Neues Musiktheater Volksgarten © Sigrid Rauchdobler
Landestheater Linz / Neues Musiktheater Volksgarten © Sigrid Rauchdobler

ORFEO ED EURIDICE, Tanztheater von Mei Hong Lin

Musik Christoph Willibald Gluck In italienischer Sprache mit Übertiteln

Premiere Samstag, 27. Februar 2015, 19.30; 29.2.2016; 10.3.2016;   15.3.2016, 28.3.2016;3.5.2016; 7.5.2016; 13.5.2016; 17.6.2016; 21.6.2016

Wien / Christoph Willibald Gluck Denkmal © IOCO
Wien / Christoph Willibald Gluck Denkmal © IOCO

Christoph Willibald Gluck beschränkt sich in der Verarbeitung des antiken Stoffs um den Sänger Orpheus, der seine Gattin mit seinem zauberhaften Gesang aus der Unterwelt zu befreien versucht, auf den Kern der Sage. Dabei steht die Ausstellung Orpheus' als einen vom Seelenschmerz zerrütteten Künstler im Vordergrund. Analog zur Handlung konzentriert sich Gluck auf die musikalische Vertiefung, deren Klangschönheit er in den Mittelpunkt rückt.

ZUM STÜCK:    Eurydike ist tot. Der Verlust jedoch bringt keinen Stillstand. Nicht lähmend ist die Trauer über diesen Abschied. Vielmehr ist ihr Tod der Beginn einer Suche, auf die sich der Künstler Orpheus bereitwillig einlässt. Seine Liebe zu Eurydike gibt dieser Suche ein Gesicht. In seinem Herzen wütet ein Sturm, Orpheus sehnt sich nach Wiedervereinigung. Die anfänglich unerfüllbare Sehnsuchtsbesetzung der toten Eurydike speist die Quelle seiner Inspiration, denn der sich aufdrängende Schmerz verhilft dem Sänger sein Leiden in Kunst umzuwandeln. Nur dadurch kann die lieblichste aller Melodien gefunden werden. So lieblich, dass sich auch die Furien davon gerührt fühlen; so verzaubernd, dass sogar der Tod besiegt werden kann. Doch wer ist Eurydike? Ist sie in dem Wechselspiel der beiden Liebenden eine gleichwertige Gefährtin, die eigenständig existiert? Oder erfüllt sie vielmehr eine Rolle, die der Sänger Orpheus für sie kreiert, um Zugang zu seinem eigenen emotionalen Erleben aufzubauen? Während er die Leidenschaft des Schmerzes in der Musik erneuert, fügt sich Eurydike und stirbt. Immer wieder. Immer wieder von vorn durchläuft Orpheus den Kreislauf aus Trauer, Katharsis und der erneuten Tragödie des Verlustes … Orpheus‘ Annäherung an den Kern der Kunst zieht sich wie ein endloser Tanz durch seine Reise in die Unterwelt. Mei Hong Lin lässt in der spartenübergreifenden Produktion, in der Solisten des Opernensembles, Chor und das Bruckner Orchester mitwirken, ein Bild der Verletzlichkeit entstehen; eine durch den Tanz hervorgebrachte Sichtbarwerdung der Seele des suchenden Orpheus.

Im Zentrum von Mei Hong Lins Inszenierung des mythologischen Stoffs steht die Frage nach dem Vertrauen. Vertrauen als Gefühl des Glaubens und des Hoffens, als Überzeugung von der Redlichkeit des Menschen und als Wille, sich verletzlich zu zeigen. Das psychologisierende Drama zur Musik von Christoph Willibald Gluck ermöglicht Mei Hong Lin eine tänzerische Zerreißprobe zwischen Hingebung und Zweifel, Kontrolle und Vertrauen.

Daniel Linton-France, Daniel Spaw Musikalische Leitung, Mein Hong Lin ChoreografieDirk Hofacker Bühne, Bjanka Ursulov KostümeIra Goldbecher, Thomas Barthol Dramaturgie

BESETZUNG: Martha Hirschmann (Orfeo), Fenjy Lukas, Gotho Griesmeier (Euridice) Ballettensemble des Landestheaters Linz, Extrachor des Landestheaters Linz Bruckner Orchester Linz

Pressemeldung Landestheater Linz