Bielefeld, Theater Bielefeld, Premiere: MACBETH, 16.01.2016

Bielefeld, Theater Bielefeld, Premiere: MACBETH, 16.01.2016
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Theater Bielefeld

Theater Bielefeld / Fassade © Theater Bielefeld
Theater Bielefeld / Fassade © Theater Bielefeld

MACBETH von GIUSEPPE VERDI

Libretto von Francesco Maria Piave und Andrea Maffei Nach The tragedy of Macbeth von William Shakespeare, Zweite Fassung (1865) mit dem Finale der Uraufführung (1847) // In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln

PREMIERE 16.01.16, 19:30 Uhr,  weitere Termine 23.01.2016, 31.01., 03.02., 07.02., 17.02., 15.03., 20.03.2016

Anlässlich von William Shakespeares vierhundertstem Todesjahr würdigt die Musiktheatersparte des Theaters Bielefeld den großen Dichter gleich zu Beginn des neuen Jahres 2016 in einer Neuproduktion von Giuseppe Verdis Opernadaption seiner Tragödie Macbeth.

Das Drama kann – insbesondere in Giuseppe Verdis Vertonung – als ein mahnendes Beispiel skrupelloser Machtgier gelesen werden und hat bis heute nichts an Aktualität verloren. Verdis Oper thematisiert die psychische Verwahrlosung zweier Menschen, die von ihrem Ehrgeiz und zügellosen Begehren zerfressen werden. Sie verfallen in einen blutigen Rausch der Vernichtung, der ihnen schließlich selbst zum Verhängnis wird. Immer wieder öffnet das Werk auch den Blick auf die gesellschaftlichen Folgen der morallosen Tyrannei und deren manipulativen Mechanismen.

Mit seinem Macbeth sprengte Giuseppe Verdi die Opernkonventionen seiner Zeit und schuf eines seiner dunkelsten und beeindruckendsten Werke. Gewaltige Chorszenen, aus denen ebenso das Aufbegehren wie auch die Desillusion der Unterdrückten und Verfolgten hervorklingt, kontrastieren hier mit expressiv ausgestalteten Arien und Duetten, in denen Verdi die psychischen Ausnahmesituationen der Protagonisten klanglich durchleuchtet. So näherte sich Verdi seinem Ziel von unverwechselbarer musikdramatischer Wahrhaftigkeit und schuf ein Meisterwerk von kraftvoller, emotionaler und packender Musik.

Der ungarische Regisseur Balázs Kovalik zeigt das Werk als eine Mischung aus Psychothriller, Ehedrama und Polit-Krimi und stellt den Zuschauer dabei vor die Frage, wem er im Ränkespiel um Macht und Anerkennung eigentlich überhaupt noch vertrauen kann. Er zeigt in seiner Inszenierung Menschen, die von der eigenen Gier und der Manipulation durch andere angetrieben werden und in ständiger Angst vor der eigenen Sterblichkeit leben. Den zunehmend vereinsamenden Protagonisten stehen auf der anderen Seite die Volksmassen entgegen, die nicht nur Opfer von Manipulation, Unterdrückung und Verfolgung sind, sondern auch aufbegehren.

Das beeindruckende Bühnenbild von Herman Feuchter suggeriert die Tunnelperspektive, in der die Akteure gefangen zu sein scheinen, evoziert aber auch immer wieder reale und surreale Räume, in denen die Handlung sich verdichtet.

Musikalische Leitung Alexander Kalajdzic, Inszenierung Balázs Koválik Bühne Hermann Feuchter, Kostüme Angelika Höckner Dramaturgie Larissa Wieczorek, Choreinstudierung Hagen Enke,  BESETZUNG:Macbeth: Evgueniy Alexiev/Frank Dolphin Wong Banco: Yoshiaki Kimura/Moon Soo Park Lady Macbeth: Soojin Moon, Dama: Elena Schneider Macduff: Daniel Pataky, Malcolm: Max Friedrich Schäffer Medico: Yun Geun Choi Opernchor, Extrachor und Statisterie des Theaters Bielefeld Bielefelder Philharmoniker

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