Mainz, Staatstheater Mainz, Oktober 2015, 08.09.2015

Mainz, Staatstheater Mainz, Oktober 2015, 08.09.2015
staatstheater-mainz-logo_30

Staatstheater Mainz

Staatstheater Mainz © Etter
Staatstheater Mainz © Etter

Oktober 2015

Slapstick, Wortwitz, Dada und intellektuelle Distinguiertheit — es sind erlesene Zutaten, aus denen die Monty Pythons ihren sehr britischen Stil entwickelt haben. Von der legendären Sketchshow Flying Circus bis zu ihren Kinofilmen wie Die Ritter der Kokosnuss werden ihre Werke kultisch verehrt. 2005 entstand unter Federführung von Eric Idle ein Musical dieses Films, das genauso schnell zum ‚must-go‘ wurde – mit bekannten Songs der Pythons, grandiosen Musicalparodien und großem Orchester. In einer spartenübergreifenden Inszenierung von Ekat Cordes spielen Schauspieler des Ensembles, Musicalgäste und das Philharmonische Staatsorchester SPAMALOT jetzt in Mainz, Premiere ist am 3. Oktober im Großen Haus.

Auch er hat einen Stil geprägt, der kaum kopierbar sein dürfte: der niederländische Theatermagier Jakop Ahlbom. Wobei „Magie“ nicht mehr als ein Hilfsbegriff für seine artistische und poetische Bühnenkunst mit ihren zuweilen düster-Illusionären Bilder ist. Vielmehr schafft er Zwischenwelten, in denen Schauspieler und Publikum gemeinsam verloren gehen können. Nach Motiven von Franz Kafkas DER PROZESS inszeniert er nun erstmalig in Mainz und wir werden erleben, wie es sich anfühlt, wenn Ahlboms und Kafkas Welten aufeinandertreffen — ab 4. Oktober im Kleinen Haus.

In der Oper widmet sich Hausregisseurin Elisabeth Stöppler nach Médée erneut einer großen literarischen Frauenfigur. Denn das Gretchen ist in Charles GounodsFAUST (MARGARETE) nicht zufällig Teil des Titels, bildet sie doch den eigentlichen Mittelpunkt des Werks. Es geht um sie — und um die Mechanismen von Manipulation, Verführung und Schuld. Am 23. Oktober kommt die Überarbeitung der 2010 für das Oldenburgische Staatstheater geschaffenen Arbeit im Großen Haus in Mainz zur Premiere, die musikalische Leitung liegt bei unserem neuen Dirigenten in Residence Clemens Schuldt.

Der Oper im Großen folgt wiederum am nächsten Tag ein Schauspiel im Kleinen Haus — wo wir am 24. Oktober drei etwas gestrigen Damen begegnen, um die herum Theresia Walser ein bissiges, absurdes Schauspiel geschrieben hat: ICH BIN WIE IHR, ICH LIEBE ÄPFEL, plappern die Gattinnen ehemaliger Diktatoren, sind überzeugt von ihrer Volksnähe und geben uns einen bitteren Beleg vollkommen verzerrter Selbstwahrnehmung. Heike M. Goetze wird – zum ersten Mal in Mainz — diesen Abend inszenieren.

Und auch für die jüngeren Zuschauer steht im Oktober die erste Premiere auf dem Spielplan — justmainz startet mit der Geschichte einer nicht ganz einfachen Freundschaft, die von durchaus unterschiedlichen Interessen regiert wird: Wolf und Schaf gehen in EIN SCHAF FÜRS LEBEN gemeinsam auf Abenteuerreise. Hausregisseurin Sara Ostertag inszeniert Maritgen Matters mehrfach ausgezeichnetes Bilderbuch auf U17, Premiere ist am 29. Oktober.

Schließlich möchte ich Sie herzlich zu einer Wiederaufnahme einladen, die von vielen schon sehnsüchtig erwartet wird: zum Teil in neuer Besetzung steht abdem 10. Oktober im Kleinen Haus Jan-Christoph Gockels und David Schliesings wunderbar surreales Theatermärchen GRIMM. EIN DEUTSCHES MÄRCHEN wieder auf dem Programm – zusammengezimmert aus Witz und Phantasie, Romantik und Wirklichkeit …

Im Ersten Sinfoniekonzert am 9. und 10. Oktober erklingen unter der Leitung von Hermann Bäumer Werke von Ludwig van Beethoven und Carl Nielsen im Großen Haus. Als Solist ist der junge israelische Pianist Boris Giltburg zu Gast.

Fünf Premieren also und eine besondere Wiederaufnahme, volles Programm im Oktober. Wir freuen uns sehr auf Ihren Besuch.

Pressemeldung Staatstheater Mainz