Baden-Baden, Festspielhaus Baden-Baden, Russische Sommernacht, 06.07.2014

Baden-Baden, Festspielhaus Baden-Baden, Russische Sommernacht, 06.07.2014
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Festspielhaus Baden - Baden

Rom an die Wolga!

Russische Sommernacht  mit Werken von Tschaikowski und Prokofjew

So | 06. Juli 2014, 18:00 Uhr

Eigentlich denkt man, Venedig sei Italiens Karnevalshochburg. Nicht so für Tschaikowsky: Er hat sich vom Römischen Karneval inspirieren lassen. Nachdem er 1880 dort war, holte er Roms Klänge an die Wolga. Die Moskauer mochten das nicht so recht. Das hat sich geändert – das das „Capriccio Italien“ ist ein Publikumsliebling. Und das ist nicht der einzige am 6. Juni bei der „Russischen Sommernacht“:

Zum Beispiel spielt Pianist Daniil Trifonow spielt Prokofiews 3. Klavierkonzert im Festspielhaus. Daniil Trifonov, in Nischni Nowgorod geboren und an der berühmten Gnessin-Musikschule in Moskau ausgebildet, machte schon 2010 beim berühmten Chopin-Wettbewerb in Warschau von sich reden, bevor ihm ein Jahr darauf der Durchbruch glückte: Im Sommer gewann er den 13. Internationalen Rubinstein-Klavierwettbewerb in Tel Aviv, anschließend sicherte er sich den ersten Preis, die Goldmedaille und den Grand Prix beim 14. Internationalen Tschaikowsky-Wettbewerb in Moskau; und das ist nur ein kleiner Ausschnitt, aus Trifonovs zahlreichen Wettbewerbserfolgen.

Valery Gergiev, der Dirigent des Abends, widmet sich nach der Pause einem weiteren Werk aus dem russischen Kernrepertoire: Peter Tschaikowskys Symphonie Nr. 5 e-Moll op. 64:Ich denke“, so der Maestro, „Tschaikowsky sollte soweit wie möglich von einer gewissen ‚Park-Konzert-Atmosphäre‘ befreit werden.Tschaikowskys brillantes „Capriccio Italien“, das er während seines Romaufenthaltes 1880 komponierte, ist ein Werk von folkloristischem und sonnendurchflutetem Charakter, das als Prüfstein für Orchester gilt. Eröffnet wird es von einer Trompetenfanfare, die Tschaikowsky während eines Romaufenthalts täglich aus der nahegelegenen Kaserne gehört hatte. In der Folge wird ein eingängiges Hauptthema einer kontinuierlichen Steigerung unterzogen, durch Umkleidung mit Terzläufen, rauschende Zweiunddreißigstel-Figuren und allmähliche Beteiligung des ganzen Orchesters mit Triangel und Tamburin. Am Ende erklingt eine Presto-Tarantella, wobei die Musik in rasendem Prestissimo effektvoll beendet wird.

Zwei der populärsten russischen Komponisten prägen unsere russische Sommer nacht: Sergej Prokofjews drittes Klavierkonzert ist das schönste dieses Komponisten. Und das virtuoseste! Für bestimmte Läufe im finalen Hexentanz müssen die Pianisten sich eine eigene Technik aneignen. Im Schlusssatz der beliebten fünften Sinfonie von Tschaikowsky wird auch getanzt – allerdings auf einem russischen Volksfest; der Satz ist Ziel und Krönung des ganzen Werkes.

Valery Gergiev Dirigent,  Daniil Trifonov Klavier,  Mariinsky-Orchester

Programm:

Pjotr Iljitsch Tschaikowski Capriccio Italien Sergeij Prokofjew Klavierkonzert Nr. 3 Pjotr Iljitsch Tschaikowski Symphonie Nr. 5 e-Moll op. 64---| Pressemeldung Festspielhaus Baden-Baden |---