Kassel, Staatstheater Kassel, Premiere: LA VOIX HUMAINE und HERZOG BLAUBARTS BURG, 01.03.2014

Kassel, Staatstheater Kassel, Premiere: LA VOIX HUMAINE und HERZOG BLAUBARTS BURG, 01.03.2014
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Staatstheater Kassel © N. Klinger
Staatstheater Kassel © N. Klinger

Staatstheater Kassel

Operndoppelabend:

LA VOIX HUMAINE von Francis Poulenc, Text Jean Cocteau

HERZOG BLAUBARTS BURG von  Béla Bartók, Text Béla Balázs

LA VOIX HUMAINE
Tragédie lyrique in einem Akt von Francis Poulenc, Text von Jean Cocteau
In französischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Mit Nina Bernsteiner  als Gast / Maren Engelhardt (Femme), Valeska Weber als Gast (Schauspielerin)
 
HERZOG BLAUBARTS BURG
Oper in einem Akt von Béla Bartók, Text von Béla Balázs
in ungarischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Mit Ulrike Schneider (Judith), Espen Fegran (Herzog Blaubart) und Dieter Hönig?(als Gast: Der Barde)
 
Premiere: Samstag, 1. März, 19.30 Uhr, Opernhaus,  Nächste Vorstellungen: 8.3., 16.3. (18 Uhr), 19.3., 29.3.
Musikalische Leitung: Alexander Hannemann, Inszenierung: Stephan Müller, Bühne: Hyun Chu und Stephan Testi, Kostüme: Carla Caminati, Dramaturgie: Ursula Benzing
 
Zwei Opern-Einakter des 20. Jahrhunderts, die von den dunklen Seiten der Liebe erzählen, werden in diesem Doppelabend zusammengefasst. Francis Poulenc nennt seine Protagonistin lediglich „femme“; die Bartóks heißt Judith. Klammert sich die vom Geliebten verlassene „femme“ verzweifelt an ein Telefonkabel wie an einen Lebensfaden, so glaubt Judith nahezu euphorisch daran, sie könne die dunklen Winkel Herzog Blaubarts ergründen, wenn sie nur tief genug in seine „Festung“ eindringe, indem sie alle verschlossenen Türen öffnet.
 
„Terror der Intimität“ nennt der Regisseur Stephan Müller als Klammer des Abends. Beide Protagonistinnen stellen ihr Dasein so weit in den Dienst ihrer Liebe, dass es an Selbstaufgabe zu grenzen scheint; und doch fordern sie durch ihr Verhalten und ihre Wünsche ihr männliches Gegenüber heraus und treiben die Geschichten voran.
 
In „La voix humaine“ ist die Musik einerseits eine Art klingendes Psychogramm, wechselnd zwischen einem dem natürlichen Tonfall nachempfundenen Parlando und großen melodischen Ausbrüchen; andererseits sind auch die Geräusche der Außenwelt einkomponiert, wie das Klingeln des Telefons oder die Jazzmusik am Aufenthaltsort des Geliebten.
 
Herzog Blaubarts Burg“ ist geprägt von fein schattierten Orchesterfarben, einer schwebenden, in der magyarischen Volksmusik wurzelnden Tonalität und dem ungarischen Sprachrhythmus angepassten Gesangslinien.
 
Alexander Hannemann, Koordinierter Erster Kapellmeister, studierte an der Hochschule für Musik Hanns Eisler in Berlin. Nach Stationen als Studienleiter und Kapellmeister in Wittenberg, als Dozent an der Royal Danish Opera Academy in Kopenhagen und als Repetitor mit Dirigierverpflichtung am Tiroler Landestheater Innsbruck arbeitete er seit der Spielzeit 2006/07 am Landestheater Linz als Kapellmeister und Korrepetitor. In dieser Funktion dirigierte er regelmäßig das Bruckner Orchester Linz und assistierte Dennis Russell Davies bei zahlreichen Produktionen. Zur Spielzeit 2009/2010 kam Alexander Hannemann ans Staatstheater Kassel. Hier hatte er zuletzt die musikalische Leitung von Benjamin Brittens Kammeroper „The Turn of the Screw“.
 
Stephan Müller arbeitete u.a. mit Robert Wilson, Richard Foreman und Meredith Monk. Er leitete am Schauspielhaus Zürich mehrere Jahre lang das LABOR und war als freischaffender Regisseur u.a. in Köln, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg (Kampnagel), San Francisco und New York (Public Theatre) tätig. 1988 kehrte er ans Theater Basel zurück, wo er seine Theaterlaufbahn als Assistent begonnen hatte. Von 1993 bis 1999 leitete er gemeinsam mit Volker Hesse das Theater am Neumarkt in Zürich. Am Wiener Burgtheater arbeitete er von 1999 bis 2005 als Regisseur und Dramaturg. Zurzeit ist er Leiter des „Master of Arts"-Studiengangs für Regie an der Zürcher Hochschule der Künste.
Am Staatstheater Kassel inszenierte er in der Spielzeit 2011/2012 Alessandro Scarlattis Oper „Griselda“.
 
 
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