Dresden, Staatsoperette Dresden, Gala zur Eröffnung der Spielzeit 2013/14, IOCO Kritik, 03.10.2013

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Kritik

Staatsoperette Dresden

Gala zur  Spielzeiteröffnung  2013/14  am 3.10.2013:   “Auftakt“

Staatsoperette Dresden /Andreas Schüller © Stephan Floß
Staatsoperette Dresden /Andreas Schüller © Stephan Floß

Wie schon in einigen Jahren zuvor, wurde die neue Spielzeit in der Staatsoperette mit einem Gala-Konzert eröffnet. Nach dem Erfolg mit denKonzerten am 7. und 8. September, gab es noch eine Reprise am 3. Oktober.

Die Veranstaltung “Auftakt“ in diesem Jahr wurde vom neuen Chefdirigenten Andreas Schüller geleitet und sehr launig und informativ moderiert. Schüller hatte dafür ein Programm zusammengestellt, das eine “Rückschau seiner bisherigen Karriere bot und Ausblicke auf sein künftiges Schaffen“.

Der gebürtige Berliner begann seine Dirigenten-Karriere an der Wiener Volksoper und sein Weg führte ihn über Wiesbaden, Köln, Leipzig und Berlin, nun an die Dresdner Staatsoperette. Schüller und das bestens gelaunte Orchester der Staatsoperette eröffneten straff und nervig den Abend mit Mozarts Ouvertüre zu “Le Nozze di Figaro“.

Der Hexenritt aus Humperdincks “Hänsel und Gretel“ war durch seine rhythmische Prägnanz ein Ohrenschmaus, wie auch das Vorspiel zum 4. Akt der “Carmen“ von Georges Bizet. Doch der Höhepunkt war die fulminant gestaltete Ouvertüre von Wagners “Der Fliegende Holländer“. Da brauste der Sturm durch die Pulte bis zum furiosen Finale. Wunderbar!

Das letzte Orchesterstück gab einen kleinen Vorgeschmack auf die im Mai 2014 anstehende Premiere von “Die verkaufte Braut“ von Bedrich Smetana. Schüller und das Orchester servierten - spritzig im Klang und flott im Tempo - den Tanz der Komödianten und den Furiant.

Aber zwischen diesen orchestralen Piecen gab es natürlich auch vokale Ohrwürmer und vielfachen Ohrenschmaus, wie zum Beispiel das Duett zwischen Boccaccio und Fiametta aus Suppés “Boccaccio“. Antigone Papoulkas in der Rolle des Boccaccio und Jessica Glatte sangen es stimmlich opulent und gestalteten es mit einem erotischen Touch sehr superb.

Staatsoperette Dresden /Andreas Schüller © J. Grobshäuser Fotoclub Dresden 74 e.V.
Staatsoperette Dresden /Andreas Schüller © J. Grobshäuser Fotoclub Dresden 74 e.V.

Ganz prächtig gesungen von Antigone Papoulkas war das Zigeunerlied der Carmen aus der gleichnamigen Oper von Georges Bizet. Weniger gefallen konnte die Sängerin als Mozarts Dorabella. Die geriet ein wenig spröde.

Die Primadonna der Staatsoperette, Ingeborg Schöpf, erfreute mit dem Lied der Lisa “Ich möcht` wieder einmal die Heimat sehen“ aus Léhars “Das Land des Lächelns“. Zusammen mit Steffen Schantz sang sie danach das hübsche Duett “Still gestanden! Kerzengrade!“ aus Leo Falls “Madame Pompadour“.

Steffen Schantz vor vorher schon mit der hübschen Arie des Blaubart aus der  Operette “Ritter Blaubart“ von Offenbach zu hören. Das machte er sehr gut.

Geradezu hinreißend sang Ingeborg Schöpf  die Arie der Tosca “Vissi d´arte“ aus der gleichnamigen Oper von Giacomo Puccini, makellos in der Tongebung und in der musikalischen Gestaltung.

Am 25. Oktober wird an der Staatsoperette Kurt Weills Broadway-Operette “The Firebrand of Florence” (1945) ihre europäische szenische Erstaufführung unter dem Titel “Viel Lärm um Liebe“ erleben, eine Geschichte um den Goldschmied und Bildhauer Benvenuto Cellini. Es ist eine erotisch-doppelbödige Vierecksgeschichte mit operettenseligem Happyend.

Gleichzeitig ist diese auch für Andreas Schüller die erste Premiere am Haus. Einen kleinen Vorgeschmack daraus bekam man am “Auftakt-Abend“ zu hören.

Mit seidenweichem Bariton und viriler Ausstrahlung sang Christian Grygas zunächst die Arie des Benvenuto “Das war`n Leben, Lieben, Lachen“. Es folgten dann zwei schöne Duette mit Jessica Glatte in der Rolle der Angela, in denen beide ihre schönen Stimmen ins beste Licht rücken konnten.

Das Publikum spendete allen Mitwirkenden herzlichen Beifall. Natürlich erhielt der charismatische neue Chefdirigent den Löwenanteil.

IOCO / UGK  / 03.10.2013

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