Magdeburg, Theater Magdeburg, Premiere MACBETH: Inszenierung Volker Lösch, 02.11.2013

Magdeburg, Theater Magdeburg, Premiere MACBETH: Inszenierung Volker Lösch, 02.11.2013
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Theater Magdeburg

Theater Magdeburg © Theater Magdeburg / Hans Ludwig Boehme
Theater Magdeburg © Theater Magdeburg / Hans Ludwig Boehme

Operndebüt in Magdeburg:

Volker Lösch inszeniert Verdis »Macbeth«

Theater Magdeburg / Wolker Lösch © David von Becker
Theater Magdeburg / Wolker Lösch © David von Becker

Soziale Wirklichkeiten auf die Bühne zu bringen, ist das Markenzeichen Volker Löschs, dessen Schauspielinszenierungen unter Beteiligung von Laienchören auf der Theaterbühne zu einer eigenständigen neuen Form von politischem Theater geworden sind.

Jetzt ist es dem Theater Magdeburg im Verdi-Jahr gelungen, den Regisseur für sein Operndebüt unter Vertrag zu nehmen: Volker Lösch inszeniert in der kommenden Spielzeit Giuseppe Verdis Oper »Macbeth«. 
Lösch inszeniert Verdis »Macbeth« als ein musikalisches Lehrstück über das von Männern dominierte Herrschaftssystem, das nicht nur die Welt, sondern zunehmend sich selbst zerstört. Vorwärtstreibende Kraft der Oper sind die Hexen, die durch ihr Spiel die Mechanismen dieser Herrschafts- und Lebensform mit dem Ziel herausfordern, die Männer-Welt zu zerstören. Diese Hexen werden in Volker Löschs Inszenierung u. a. von Magdeburger Frauen verkörpert, die in einem Sprechchor über ihr Leben, über Macht und Ohnmacht in der  Gesellschaft berichten. Das hat es in der Oper so noch nicht gegeben, es ist ein Experiment, Ausgang offen.
 
Premiere der Oper ist am 2. November 2013.
 
 
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Volker Lösch Biografie
 
Geboren 1963 in Worms. Aufgewachsen in Montevideo / Uruguay. 1986-1989 Ausbildung zum Schauspieler in Kiel und Hamburg; 1989-1995 Schauspieler am Deutschen Theater in Göttingen, am Deutschen Nationaltheater Weimar und am Theater am Neumarkt in Zürich. Seit 1995 ist er ausschließlich als Regisseur tätig. Seine erste Inszenierung, "Gerettet" von Edward Bond, entstand in der freien Szene in Zürich (1995, Theater Rote Fabrik). Er arbeitete an zahlreichen Stadt- und Staatstheatern: in Bern, Bonn, St. Gallen, Berlin, Tübingen, Saarbrücken, Essen, Wuppertal, Graz, Freiburg, Dresden, Düsseldorf, Oberhausen und Stuttgart. 
 
„Volker Lösch ist ein dezidiert politischer Regisseur, der mit seinen Arbeiten auf den Bürger und homo politicus im Zuschauer abzielt. Theater ist für ihn ein Forum der gesellschaftlichen Auseinandersetzung - nicht nur ein Ort der Aufklärung, sondern auch ein Ort der Irritation, der Wut und der Auflehnung. Die Methode, mit der er dabei verfährt, ist inzwischen nicht nur sein Markenzeichen, sondern fast schon wieder eine eigenständige neue Form von politischem Theater geworden: der Einsatz von Bürger-Chören, Laien, die auf der Bühne ihre politischen Ansichten, ihre Ängste, Sorgen und Lebenserfahrungen artikulieren. Es sind Erfahrungen der sozialen Wirklichkeit, die der Regisseur sammelt und in den Bezugsrahmen klassischer Stücke integriert.“ (Christine Dössel)
Aufsehen erregte er 2004 mit seiner Inszenierung "Die Weber" von Gerhart Hauptmann am Staatsschauspiel Dresden, die wegen der umstrittenen Textpassagen eines Dresdner Bürgerchors vom Landgericht Berlin zunächst verboten wurde. Die neue Fassung, die Lösch und sein Dramaturg Stefan Schnabel daraufhin unter dem Titel "Die Dresdner Weber" herausbrachte, wurde von der Zeitschrift "Die deutsche Bühne" 2005 zur "Inszenierung des Jahres" gewählt. Seit der Spielzeit 2005/06 ist Lösch Hausregisseur und Leitungsmitglied am Schauspiel Stuttgart unter der Intendanz von Hasko Weber. Hier hat er sein chorisches Theater weiter getrieben und perfektioniert. Als Gastregisseur inszenierte er weiterhin in Dresden, aber auch am Schauspiel Leipzig und am Schauspielhaus Düsseldorf sowie an der Schaubühne in Berlin.
Im Jahr 2005 wurde Volker Lösch mit seiner Dresdner „Weber“-Inszenierung für den deutschen Theaterpreis »Faust« nominiert. Seine Inszenierung von »Marat, was ist aus unserer Revolution geworden« nach Peter Weiß am Schauspielhaus Hamburg wurde zum Theatertreffen 2009 eingeladen.
2012 erhielt Volker Lösch den Lessing-Preis des Freistaates Sachsen. Lösch setze die Gedanken des Humanisten Gotthold Ephraim Lessing fort, wird die Preisjury zitiert. Er mache das Theater wieder zu einem Ort der Auseinandersetzung. "In den Bürger-Chören seines Theaters erhalten die Übergangenen und Nichtbeachteten, die Marginalisierten und Ausgegrenzten eine eigene Stimme."
---| Pressemeldung Theater Magdeburg |---
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